| | Betsy Ross: Gemälde aus dem Jahr 1776 US-Infanterie und Offiziere zu Pferd | | | |
In der letzten Woche haben wir schon von der » Schlacht am Little Bighorn gehört, aber nur durch eine Illustration - die Schlacht selbst ist nicht erwähnt worden.
| In der Schlacht am Little Bighorn am 25. Juni 1876 wurde das 7. US-Kavallerieregiment unter George Armstrong Custer von Indianern der Lakota-Sioux, Arapaho und Cheyenne unter ihren Führern Sitting Bull und Crazy Horse am Little Bighorn River im heutigen Montana vernichtend geschlagen.
Es war einer der wenigen größeren indianischen Siege gegen die US-amerikanischen Eindringlinge. Die Niederlage ist laut heutigen Analysen maßgeblich der Selbstüberschätzung Custers zuzuschreiben, der nicht damit rechnete, auf ein gewaltiges Kriegslager der Indianer zu treffen, und mit seinen verteilten Truppen auf verlorenem Posten stand.
» Schlacht am Little Bighorn | | |
Mit anderen Worten: Die » Indianer haben Glück gehabt und waren nicht etwa die besseren Soldaten. Sie hatten von Anfang an im Grunde keine Chance, obwohl sie in dieser Schlacht sogar besser bewaffnet waren. Die Amerikaner hatten sich entschlossen, die Indianer überall dort zu vertreiben oder auszurotten, wo sie selbst etwas holen wollten, und setzten ihre Absichten mit voller Brutalität durch.
Im › König Pferd-Kapitel „Die US-Kavallerie“, der den Zeitraum von 1776 bis 1900 umfasst, würdigt » Hans Dionys Dossenbach berittene Soldaten eines speziellen Landes - da stellt sich doch die Frage, warum er das nicht für jedes Land tut? Der Grund ist ganz einfach und liegt in der heutigen Populärkultur:
| Die legendäre US-Kavallerie, in weit mehr Filmen verherrlicht als jeder andere militärische Einheit aller Zeiten, war nie eine Kavallerie im europäischen Sinn, die mit blanker Waffe Attacken ritt. Zum Grasabschneiden und Holzhacken mochte der Säbel nützlich sein, und Kommandanten benützten ihn, um damit der Mannschaft Zeichen zu geben. Beim Angriff jedoch zog man den Säbel erst in auswegloser Lage. Es war sicherer, in einiger Entfernung von der gegnerischen Linien den Sattel zu verlassen und auf den Feind zu schießen, als ihnen vom Pferd aus auf Spießen zu wollen, wie es in Europa noch lange nach Erfindung der Handfeuerwaffen üblich war.
a.a.O., Seite 166 | | |
Die amerikanische Kavallerie hat also nicht vom Pferd aus gekämpft, sondern das Pferd lediglich als Transportmittel benutzt und ist zum Kampf abgestiegen. So wird es auch in dem berühmten Film » Der Held der Prärie dargestellt, der allerdings eine andere Kampfhandlung darstellt, die kurz vorher stattfand und bei der » Custer noch eine positive Rolle spielen konnte. Gegen Ende des Films hat die legendäre Schlacht dann schon stattgefunden und Custer und alle seine Männer sind tot.
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