| | Runenstein mit Reiter, Schild und Handelsschiff | | | |
| | | Runenstein, segnende Figur, Kriegsschiff | | | |
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Auf die Dauer werden Geschichtslektionen schnell ermüdend. Immer geht es um Gemetzel, Mord und Todschlag, und am berühmtesten sind die, die am meisten Blut vergossen haben. Dazu gehören die » Wikinger, mit denen sich der Fotograf und Autor » Hans Dionys Dossenbach in seinem gewaltigen großformatigen Buch mit dem Titel › König Pferd als nächstes beschäftigt. Er fährt eine ganze Menge Fotos mit Wikingern zu Pferde auf, alleine sieben Abbildungen von Kriegern zu Pferde, die aus Elfenbein geschnitzt sind und westlich von Schottland auf der » Isle of Lewis gefunden sein sollen.
Das finde ich merkwürdig, denn in allen Abhandlungen über die Wikinger, die ich gefunden habe, spielen Pferde überhaupt keine Rolle, und es finden sich auch keine Abbildungen. Die Wikinger waren Seeleute, sie bauten Schiffe und fuhren mit diesen zur See. Natürlich haben sie auch Pferde besessen und benutzt, die meisten Abbildungen von Reitern dürften aber ihre Götter zeigen, insbesondere » Odin, dessen Pferd » Sleipnir sogar doppelt so viele Beine wie üblich besessen haben soll.
| Sleipnir (etwa "der Dahingleitende", Schreibweise alternativ auch Sleipner) ist in der nordischen Mythologie das achtbeinige Ross Odins. Seinen Namen bekam es, da es zu Lande, zu Wasser und in der Luft gleichermaßen "dahingleitet". [...]
Von einigen Historikern wird vermutet, dass die acht Beine ein Symbol für die Beine von vier Menschen sind, die einen Sarg tragen. Somit ermöglicht das Ross auch, einen Reiter in die Unterwelt zu tragen.
» Sleipnir | | |
Das ist vermutlich der Ursprung der Religion: Die Angst vor dem Tode und die Ungewissheit darüber, was danach kommt. Diesem Umstand ist es vornehmlich zu verdanken, dass wir heute überhaupt Informationen über die Frühgeschichte haben. Denn unsere Vorfahren haben aus dieser Sorge heraus Vieles der Erde oder dem Stein anvertraut, aus dem wir heute unsere Schlüsse ziehen können.
So haben sich Leute, die man mit den Wikingern in Verbindung bringt, in Schiffen begraben lassen. Teilweise sind diese Schiffe allerdings verbrannt worden, so dass man nur noch ihren Abdruck und die eisernen Nieten gefunden hat. Wie üblich, enthielten die Gräber auch noch eine Menge an Beigaben, Menschen, Tiere, Gegenstände. Sehr häufig fanden sich Hunde und Pferde. Eines dieser Schiffe ist das » Ladbyschiff; das eigens dafür errichteten » Wikingermuseum Ladby hat rekonstruiert, wie die Grablegung ursprünglich ausgesehen haben mag.
| Im unversehrteren Vorschiff wurden elf relativ kleine Pferdeskelette gefunden; drei an Steuerbord, zwei am Kiel, sechs an Backbord. Eines davon befand sich in besonderer Lage: Es lag in der Schiffmitte nahe dem eigentlichen Grab und es ist davon auszugehen, dass es sich um ein Reitpferd handelte. Unterhalb der Pferdeskelette befanden sich die Skelette von Hunden.
» Ladbyschiff | | |
Auf dem Meer waren Pferde aber nicht zu gebrauchen. Zweifellos haben sich auch diese Leute der Landwirtschaft gewidmet, wenn sie nicht auf See waren; sie sind ja nicht ausschließlich auf dem Meer unterwegs gewesen, sie haben noch nicht einmal auf dem Meer gekämpft. Dazu sind sie an Land gegangen.
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