| | Avalon, 7 Jahre, Samba, 13 Jahre | | | |
Leichttraben und Aussitzen Halbe und ganze Paraden in der Arbeit an der Hand von › Gudrun Schultz-Mehl
Zum Thema Ausbildung |
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02. März Wie schön, dass die Tage jetzt wieder heller werden, Licht ist Nahrung für die Seele bei Mensch, Tier und Pflanze! AVALON Ich habe Dir noch nicht erzählt, dass ich wieder einen zweiten Hund habe, AVALON, einen siebenjährigen, sehr großen, weiß-braunen Dalmatiner Rüden, der als ‚Scheidungshund' in einem Tierheim in der Eifel saß und sich nach einem neuen Zuhause sehnte. Ich habe mich ganz kurz entschlossen mit meiner alten SAMBA ins Auto gesetzt und ihn am Sonntag vor Weihnachten aus seinem traurigen Dasein erlöst. Jetzt hat SAMBA wieder einen Freund und Beschützer, obwohl sie eigentlich nicht auf einen Beschützer angewiesen ist, denn sie hat vor nichts und niemand Angst. AVALON hört inzwischen auch auf den Namen HERR MEYER (mit EY bitte!) denn: keine Feier ohne Meyer! Und er versteht es, aus einem langweiligen Tagesablauf ein Fest nach dem anderen zu gestalten, für sich jedenfalls. Er ist ein sehr schöner, sehr sportlicher Hund, aber es ist, als hätte ich mindestens drei Hunde mehr - er ist ein Temperamentsbündel ungeahnten Ausmaßes! Er versteht es perfekt, stets mit der Wurst nach der Speckseite zu schmeißen. In den 8 Wochen seines Wirkens hier hat er sich sehr gut, was sage ich: überaus gut bei uns als Manager des Familienlebens und als Chef de Cuisine eingelebt! Seine Dankbarkeit für das neue Zuhause bezeugt mir Herr Meyer in geradezu genialer Weise: er hat ganz richtig erkannt, dass er zur Frühjahrszeit die größte Arbeitseffizienz im Garten entwickeln kann. Er hat daher damit begonnen, mich dort zu entlasten, indem er mir das Umgraben abnimmt, was mir zugegebenermaßen in meinem Alter von Jahr zu Jahr schwerer fällt. Es ist ihm offenbar aufgefallen, dass ich in den Jahren zuvor - seiner Meinung nach völlig ungeordnet - an mehreren Stellen größere Flächen umgegraben und bepflanzt habe. Um endlich System rein zu bringen, gräbt er nun überall nach dem mir bisher nicht bekannten ‚Loch für Loch-System', bis sich die noch unbearbeiteten Freiräume zwischen den einzelnen Löchern im Rasen und sonst wo durch seinen unermüdlichen Einsatz geschlossen haben werden und mein Garten insgesamt zum einheitlichen Ackerland geworden ist. Mit den Gemüseernten kann ich dann zukünftig ganz Katensen versorgen und dabei viel Geld verdienen. Vielen Dank, Herr Meyer! Dalmatiner sind übrigens bei rechtzeitiger Erziehung dazu sehr gute Begleithunde beim Reiten. Sie sind schnell und laufen ohne Ende. Meine Dalmi-Hündinnen MIRI (Amira) und PERDI (Perdita) waren hundertprozentig zuverlässige Begleithunde, ohne Jagd- oder sonstige störende Allüren. Herrn Meyer traue ich in jagdlich aufreizenden Situationen bei seinem Temperament nicht über den Weg! Vor allem auch deshalb, weil er ganz offensichtlich von Fall zu Fall unter einer schweren Störung seines Gehörs leidet, der Ärmste. Sein in gewissen Situationen auftretendes Leiden hindert ihn daran, meinem Rufen zu folgen und so irrt er oft einsam und verlassen durch Feld und Wald, bis ihn ein gütiges Schicksal (und wenn er es will) wieder mit mir und SAMBA vereint. Dabei kann er doch nichts dafür, wenn er mich nicht hören kann, - - - - ! ? !! Sein schauspielerisches Talent setzt er konsequent und erfolgreich ein. Zum Beispiel beginnt er zu zittern, wenn die Futterzeit naht. Nützt das nichts, klappert er dazu auch noch mit den Zähnen, um seinen nahenden Hungertod anzukündigen - wolltest Du an diesem schuld sein? Aber wie dem auch sei: der Schriftsteller Ernest Hemingway sagte einmal: ‚ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum'. - Er hat ja so recht!
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