| | Putzen in der Box: Rabea Schmale | | | |
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Panikattacke - Schiefe - Übertreten Eine klassische Reitlehre in Briefform - Teil 3 von › Gudrun Schultz-Mehl
Zum Thema Ausbildung |
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15. August 2007 Hallo Nora, es ist wohl besser, wenn ich das, was ich Dir wegen der Eskapade von Deiner KORALLE bei Deinem Anruf als Rat gab, noch mal für Dich zur Erinnerung aufschreibe, vielleicht hast Du Dir bei unserem Gespräch nicht alles merken können. Es war für Dich sicher ein großer Schreck, als Deine Stute mit dem Halfter ums Genick panisch am Strick hing, als sie das erste Mal festgebunden war. Wahrscheinlich war das noch zu früh und Du hättest doch noch beim Putzen den Strick zwar durch den Ring führen, aber sein Ende in der Hand halten müssen. Ich denke auch, dass es für ein Pferd nicht gut ist, wenn man es so direkt vor einer Wand festbindet. Leider sind die Putzplätze und damit die Plätze zum Anbinden in den meisten Betrieben auf der Stallgasse vorgesehen und wenn diese die Boxen nur an einer Seite hat, dann bleibt nicht viel anderes übrig zum Anbinden als die gegenüber liegende Wand. Von den Western-Ausbildern könnten wir da was lernen, denn sie benutzen den Anbindebalken am Putzplatz, der in der Regel im Freien ist. Das ist ein starker, runder Querbalken, der über zwei Stützbalken aufmontiert ist und dem Pferd ein freieres Gefühl vermittelt als eine Wand so unmittelbar vor dem Kopf, die manchen Pferden Platzangst macht. Ich muss Dir gestehen, dass ich meine Pferde fast immer in der Box geputzt habe, einfach weil ich beim Anbinden auf der meist belebten Stallgasse immer ein ungutes Gefühl hatte, wenn sich Menschen, vor allem Kinder durch den Einflussbereich der Hinterbeine meines Pferdes hindurch winden mussten. Vor einiger Zeit erschien in einer Fachzeitschrift eine Statistik, nach der die meisten Unfälle mit Pferden auf der Stallgasse geschehen. Übrigens geschieht das Putzen in den mir bekannten Rennställen auch in der Box. Der Anbindering ist dort oberhalb der Futterkrippe. Das Risiko der Panik ist an diesem vertrauten Platz natürlich viel geringer und sogar die Zweijährigen stehen dort ganz selbstverständlich beim Putzen. �Was kannst Du also tun? - Vielleicht hast Du die Möglichkeit, Dein Pferd längs in die Stallgasse zu stellen und an beiden Seiten zu fixieren, indem Du es einmal durch den Ring an der Wand festbindest und dann auf der anderen Seite an einer wirklich stabilen Stelle an einer Box. Dadurch kommt ein Zug nur auf die beiden Seiten vom Pferdekopf statt allein auf das Genick und vor allem hat das Pferd nach vorne freie Sicht und fühlt sich nicht beengt. Falls das nicht möglich ist, dann verwende entweder zwei Halfter mit jeweils einem Strick oder das Halfter und zusätzlich einen Halsriemen. Die beiden Stricke müssen dann aber eine um etliche Zentimeter unterschiedliche Länge haben, wenn sie einen Sinn haben sollen. Das oder das Putzen in der Box wäre zunächst die Notlösung, bis das Pferd insgesamt vertrauter ist mit den neuen Lebensumständen und die Panikattacke verschmerzt hat. Man darf nicht vergessen, was wir vom jungen Pferd verlangen, wenn wir es aus der Freiheit in der vertrauten Herde von einem Tag zum anderen herausholen und mit völlig anderen Gegebenheiten konfrontieren. Ich hoffe, dass dieser Zwischenfall bald nur noch eine blasse Erinnerung ist. Alles Gute für Euch zwei. Übrigens zur Erinnerung: Das, was Du bisher zusammen mit Deinem Pferd gelernt und geübt hast, musst Du konsequent und geduldig weiterüben, denn es dauert einige Wochen, bis sich das Gelernte auf der �Festplatte' im Kopf Deiner KORALLE fest installiert hat, so dass Du es jederzeit später auch vom Sattel aus fordern kannst. Was Du jetzt an Zeit und Geduld investierst, wird Dir später bei der Ausbildung unter dem Reiter diese Zeit wieder zurückbringen. Vor allem gehst Du nicht das Risiko ein, durch zu schnelles Vorgehen bei der Ausbildung Deiner Stute, die ja erst ein �Teenie' ist, für eventuelle spätere gesundheitliche Schäden jetzt schon die Grundlagen zu schaffen.
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