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Galerie · Alexandersarkophag
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Griechenland
Alexandersarkophag

um 330 v.Chr.

Dieses Relief von Alexander dem Großen (356-323 v. Chr.) auf seinem geliebten Pferd Bukephalos schmückt den sogenannten Alexandersarkophag. Man beachte, wie der wehende Umhang den Eroberer scheinbar in eine mythisches, geflügeltes Wesen verwandelt.

aus dem Buch Pferde
mit freundlicher Genehmigung
des  Taschen-Verlags
siehe auch Bildschirmschoner  Pferde und  Rezension




Kommentar · 13.01.2001
Von  Werner Stürenburg

In der  Hauptgeschichte dieser Ausgabe war mehrfach die Rede davon, "ohne alles" zu reiten. In der  letzten Ausgabe der Galerie haben wir gelernt, daß zu Zeiten Alexanders Steigbügel noch nicht bekannt waren. Von seinem Pferd war dort auch die Rede und von der Rolle, die Pferde bei der Kriegsführung spielten.

Hier nun der leicht gekleidete Reiter auf dem nackten Pferd und der Name des berühmten und geliebten Pferdes: Bukephalos. Der berühmte Alexander sitzt auf dem berühmten Pferd wie unsere Zwillinge auf den Shetland Ponies. Was das wohl für eine Rasse war?

Und weiter? Tja, da ließ mich meine Bildung im Stich. Also mußte das Internet ran. Und das wuchs sich wieder sehr schnell zu einem Abenteuer aus. Ich konnte gar nicht wieder aufhören und muß jetzt versuchen, die Sache zu rekonstruieren.

Zunächst einmal habe ich andere Bilder über Alexander sehen wollen. Dieses hier war mir absolut unbekannt, und auch von einem Alexandersarkophag hatte ich noch nie etwas gehört.




Galerie · Schlaumachen


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Also habe ich die Bilddatenbank bei »  AltaVista nach Alexander gefragt. Wie zu erwarten, hatten die jede Menge Bilder von Zeitgenossen, die Alexander heißen, Männer und Frauen, aber auf jeder Fundseite gab es auch etwas zu dem Alexander, von dem jedermann schon gehört hat.

Soweit so gut. Damit hatte ich zwar Bildmaterial, bekanntes und unbekanntes, aber ich war kein Deut schlauer. Also mußte mir »  Google weiterhelfen.

Hier fand ich nun jede Menge Material, überwiegend aus universitären Kursen, etwa zur Archäologie oder antiken Geschichte, aber auch mehr oder weniger private Sammlungen, denn Alexander fasziniert auch heute noch viele Menschen, und das spiegelt sich auch im Internet.

» So habe ich zum Beispiel von einer Heavy Metal Rockgruppe erfahren, die einen »  Song zu Alexander gemacht hat (natürlich hat diese Gruppe auch eine Webseite: »  Iron Maiden). Der Textdichter stellt seinem Song ein Zitat Philips voran: "Mein Sohn, suche dir ein eigenes Königreich, denn meins ist zu klein für dich".

Auch dieses Zitat kannte ich noch nicht. Ich wußte eigentlich wenig mehr als daß Alexander bis nach Indien und Ägypten gekommen und früh gestorben war, während sein Reich unter seinen Feldherren in 3 Teile aufgeteilt wurde, die ihrerseits länger Bestand hatten. Diese Unwissenheit konnte ich nun leicht beseitigen.

Natürlich kann ich hier nicht alles referieren, was ich gelernt habe, aber jeder kann es ja selbst im Internet nachlesen, jedenfalls wer genug Englisch beherrscht. Die »  ausführlichste Darstellung ist von einem »  John Jan Popovic, 1965 in Kroatien geboren, wohnhaft in Rom, Italien, Computerspezialist mit Schwerpunkt Internet und Multimedia und Hobby Alexander sowie alte Kunst. Popovic spricht einen ganzen Haufen Sprachen, darunter auch Deutsch, und versteht noch einige mehr.

Die Alexander-Seite hat er über vier Jahre hindurch aufgebaut. In 1999 ist jemand zufällig auf diese Seite gestoßen, der ebenfalls an diesem Thema sehr interessiert war, nämlich ein Mitglied des Ordens Alexander der Große - man stelle sich vor: so etwas gibt es!

Dieser internationale Orden hat Popovic eine Ehrenauszeichnung verliehen, und die wurde ausgefertigt auf einem deutschen Schloß. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus!

Da fällt mir ein: es gibt auch so etwas wie die Lüge, und im Internet kann man natürlich auch vorzüglich lügen - aber nein, warum sollte er. Die Sache mit Alexander ist jedenfalls sauber.

Ist er nicht ein schöner Jüngling? Die Griechen waren damals schon wahre Meister in der Porträtkunst, und so kann man durchaus anhand der verschiedenen Porträts erkennen, daß diese eine wirkliche Person beschreiben. Und diese Person könnte mir morgen in der U-Bahn begegnen, wenn es hier eine U-Bahn gäbe. Ein absolut modernes Gesicht!

Die verschiedenen Porträts unterscheiden sich natürlich - immerhin hat der Mann gelebt und ist älter geworden.

Sogar die Frisur paßt haargenau in unsere Zeit, nur mit dem Outfit stimmt was nicht. Man stecke diesen jungen Mann in einen modernen Business-Suit, und schon haben wir unseren Internet-StartUp-Manager! Die jungen Leute von heute unterscheiden sich vermutlich aber in einem Punkt sehr stark von Alexander: sie sind nicht so vielseitig.

(Daß bei den meisten Statuen, so auch bei den seinen, die Nasen angeschlagen sind, liegt nicht etwa daran, daß diese so empfindlich sind. Natürlich gibt es empfindliche Teile, z. B. Finger oder Pferdebeine, eine Nase jedoch ragt nicht so stark hervor, daß sie besonders gefährdet wäre. Die Nase wird abgeschlagen, weil der betreffende Herrscher erledigt ist. Es handelt sich um eine bewußte Zerstörung.)





Galerie · Ein Genie


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Natürlich war Alexander privilegiert als Sohn eines aufstrebenden Reiches mit Weltmachtambitionen. Insbesondere war seine Mutter außerordentlich ehrgeizig.

Ob sie es war, die die besten Lehrer für ihren Sohn engagiert hat, ist mir entgangen, aber daß es die besten Lehrer waren ist gut überliefert, man kennt sie alle beim Namen, und der berühmteste ist fast so berühmt wie Alexander selber: Aristoteles.

Aber die Gelegenheit allein reicht nicht, bekanntlich. Alexander hat auch was daraus gemacht. Er scheint ein guter Schüler gewesen zu sein. Er war sehr an Literatur und Philosophie interessiert, obwohl er von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen hat, daß er seinen Vater als König und Kriegsherr weit übertreffen wollte.

Als Jüngling kannte er die Heldensagen der Griechen, Homers Ilias, auswendig, trug das Buch ständig mit sich herum und legte es nachts unter sein Kopfkissen - ein gut ausgedachtes Rührstück auf den ersten Blick, aber diese Aussagen sind historisch bezeugt.

Gegen Ende seines Lebens, als er Indien erobern wollte, hat er mit indischen Weisen interessiert und angeregt diskutiert, woraufhin sich sein Ruhm in Indien verbreitete, denn auch damals schien es sehr ungewöhnlich gewesen zu sein, daß Kriegsleute sich für Philosophie oder Kunst interessierten und wirklich etwas davon verstanden.

Alle Porträts sind sehr lebendig und sehr interessant. Diesen Menschen möchte man gerne gekannt haben. Und wenn man dann von seinen Taten liest, von seinen Sprüchen, dann kommt Ehrfurcht auf. Es wird verständlich, warum dieser nach Tausenden von Jahren immer noch die Herzen bewegt.

Das hat er natürlich schon zu seiner Zeit getan, und die Leute waren sich dessen bewußt und haben ihrerseits versucht, die Zeit festzuhalten. Wie immer, sind auch hier die Einzelheiten interessant. Die Menschen waren damals schon genauso wie heute.





Galerie · Der Machtmensch


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Warum hat Alexander Indien nicht erobert? Ganz einfach: seine Generäle wollten nicht weiter, und das Fußvolk vermutlich auch nicht.

Alexander hat eine »  flammende Rede vor seinen Generälen gehalten, die ich vollständig gelesen habe, so interessant und packend war sie, aber er hat sie nicht überzeugen können.

So stellt sich Albrecht Altdorfer (ca. 1480-1538) in seinem berühmten Gemälde  Alexanderschlacht (Pinakothek, München) den Alexander vor: vorne und hinten am Pferd große Zielscheiben, damit auch keiner übersieht, wer hier der wichtigste Mann am Platz ist. Reiten kann der.

Woher wir die Rede kennen? Mehrere seiner Generäle haben auf dem Rückweg bereits ihre Erinnerungen aufgeschrieben.

Das alles klingt wahnsinnig modern. Es fehlen nur Diktiergeräte.

Aber das war wirklich kein Problem: dafür hatte man Sklaven. Und die machte man sich einfach. Schon als Jüngling mit 16 Jahren hat er mal eben, als der Vater auf Kriegszug weg war, eine rebellierende Stadt überfallen, die Einwohner vertrieben, mehrere andere Nationen dort angesiedelt und die Stadt nach sich umbenannt. Es kommt mir so vor, als ob solches heute auch noch gemacht wird.

Als er gerade die Macht übernommen hatte und irgendwo irgendwelche Leute disziplinieren mußte, sprach sich anderwärts das Gerücht herum, er sei tot. Daraufhin revoltierten unter anderem die Thebaner.

In 14 Tagen marschierte er mit seinen Truppen 380 km (ein Schnitt von 27 km), zerstörte die Stadt bis auf die Grundmauern, tötete 6.000 Menschen und verkaufte die übrigen 30.000 in die Sklaverei. Es ist sogar bekannt, wieviel er dafür bekam: 440 Talente Silber, das wird eine Menge gewesen sein.

Schon damals waren Truppen teuer und das Kriegführen noch mehr. Da er nicht immer das Glück hatte, daß er aus dem Gefühl des Rechts heraus andere berauben konnte, um seine Kosten zu decken, mußte er andere Länder überfallen. Sein Vater hatte schon die Perser im Auge und einen Krieg angefangen, als er ermordet wurde.

Alexander wurde unverzüglich zum Nachfolger ausgerufen (man darf also annehmen, daß das Militär bzw. wichtige Mitglieder dieser Gruppe ihn stützten, sich also von ihm mehr versprachen als von anderen). Andere Rivalen wurden schnell umgebracht.

Es gibt da noch einige pikante Details...





Galerie · Familienpolitik


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Seine Mutter wurde schon mehrfach erwähnt. Sie hieß Olympias. Sein Vater hatte sich gerade eine neue, sehr junge Frau genommen, Cleopatra, aber diese Tatsache an sich war wohl kein so großer Skandal. Ich hatte auch den Eindruck, daß er Olympias nicht verstoßen hatte.

Bei der Hochzeitsfeier hielt ein Onkel der Braut eine Rede und brachte darin die Hoffnung zum Ausdruck, daß Cleopatra den Thronfolger gebären möge.

Das muß man sich mal vorstellen! Alexander war schon fast volljährig, hatte schon Kriegszüge unternommen! Da kommt dieser angeheiratete Verwandte daher und spielt sich groß auf. Alexander schreit wütend: "Ich bin wohl hier der Bastard!" Und schmeißt dem Redner einen Becher an den Kopf.

Da springt sein Vater auf und will ihm an die Gurgel. Er rutscht dabei aus, vielleicht ist er auch schon zu betrunken, jedenfalls fällt er derbe hin. Da läßt sich Alexander dazu hinreißen, den Vater auch noch zu verhöhnen: "Du schafft es ja noch nicht einmal von Stuhl zu Stuhl!"

Kein Wunder, daß er und seine Mutter anschließend verspielt hatten. Aber Philip hatte einen guten Freund. Und dieser kam eines Tages vorbei, Philip sprach ihn auf die allgemeine angespannte Weltlage an, er aber sagte nur: "In deinem eigenen Hause ist einiges in Unordnung."

Das öffnete Philip die Augen. Er versöhnte sich wieder mit Alexander, aber bald gab es neue Probleme. Als sein Vater kurz darauf ermordet wurde, war allen offensichtlich, daß vor allem Alexander profitierte. Seine Mutter zögerte nicht, Cleopatra und deren neugeborene Tochter eigenhändig zu ermorden.

Man war damals nicht so zimperlich, oder? Das ging bei den Römern so weiter, selbst die Päpste langten kräftig zu, wenn es sein mußte, und noch heute soll es politische Morde geben. In diesen Tagen wieder versucht man, vermutlich vergeblich, einige bekannte Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Welt hat sich offenbar nicht sehr verändert seit damals.

Seine Generäle haben sich trotz der brillanten Rede nicht umstimmen lassen, und auch damals schon konnte der Feldherr keinen Krieg führen, wenn die Generäle nicht mitmachten. Soviel also zu der Frage, ob das deutsche Militär für den Zweiten Weltkrieg mitverantwortlich ist. Ein Gröfaz alleine kann es nicht machen.

(Für die Jüngeren unter uns: Gröfaz = größter Führer aller Zeiten = Adolf Hitler - selbstredend größer als Alexander!)

Schon Alexander hat Blitzkriege geführt und der englische Fachausdruck dafür lautet: blitz campaigns. Damals war es in mancher Hinsicht leichter, ein Weltreich zu erobern.

Es gab nicht so viele Menschen, und wenn einer mit einer großen Armee kam, war oft die Sache schon vorbei, bevor sie angefangen hatte.

Aber manchmal ging es doch hart auf hart zu, und Alexander war immer mitten dabei, auf seinem Hengst Bukephalos oder im Wagen, wie Darius auf diesem berühmten »  Mosaik in Pompeji, mindestens 100 Jahre nach der Schlacht entstanden. Im Jahre 79 n.Chr. wurde es beim Ausbruch des Vesuv verschüttet - noch eine Alexanderschlacht. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Pompeji wieder ausgegraben.

Es ist jedesmal die berühmte Schlacht gegen Darius, den Perserkönig (333, bei Issus Keilerei), und auf diesem Mosaik sieht man das Entsetzen in den Augen der Menschen und der Pferde. Alexander und Darius kämpfen persönlich gegeneinander.

In dieser Schlacht wurde Darius geschlagen und mußte fliehen. 3 Jahre später hat Alexander mit seinen Truppen Darius 12 Tage lang verfolgt, Tag und Nacht. Sie haben dabei 800 Kilometer zurückgelegt, das sind fast 70 km am Tag. Wie man sieht, haben auch Distanzrennen einen militärischen Ursprung.

Alexander ist auch oft verwundet worden. Man darf vermuten, daß er dem Tode öfters ins Auge geblickt hat. Bei so einem berühmten Menschen fragt man sich natürlich immer wieder: was hat ihn getrieben, wie wurde er so, wie er war?

Seine Mutter war offenbar sehr ehrgeizig und unglücklich mit seinem Vater. Wenn der nicht auf Kriegszügen war, hat er sich wohl gern mit seinen Konkubinen vergnügt - jedenfalls haben seine Eltern sich wohl schnell bekriegt, und das wird nicht ohne Wirkung auf Alexander geblieben sein.

Es ist erstaunlich, wieviel man von diesen Personen heute noch weiß! So ist überliefert, daß Olympias sich bei Alexanders Freund schriftlich beschwert hat, und man weiß auch, was der darauf erwidert hat.

Unvorstellbar für unsereinen: schon nach wenigen Tagen, Wochen, Jahren sind alle Zeugnisse dahin und in 2000 Jahren wird mit Sicherheit nichts mehr zu finden sein, was überhaupt an diese Existenz erinnert.

Alexander war verheiratet, hatte auch ein Kind, vermutlich hat er auch mit anderen Frauen geschlafen, aber darüber weiß man nun merkwürdigerweise nichts. Vermutlich war Alexander an seine Mutter gebunden.

In der griechischen Kultur war Homosexualität zwischen erwachsenen Männern und Knaben üblich, aber auch darüber ist nichts berichtet. Stattdessen weiß man von einer sehr engen Freundschaft zwischen Hephaestion und Alexander, die von Jünglingstagen bis zum Tode anhielt. Hephaestion starb 8 Monate vor Alexander, und dieser war untröstlich.

Er hat offenbar seine Beziehung zu Hephaestion verglichen mit einem Freundespaar aus seinem Heldenepos und sich mit Achilles, Hephaestion mit Patroklos identifiziert.

Hephaestion soll übrigens noch viel besser ausgesehen haben als Alexander, aber er war wohl weniger militärisch als vielmehr philosophisch interessiert. Man weiß eigenartigerweise nicht, ob die beiden auch eine sexuelle Beziehung hatten.





Galerie · Bukephalos


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Die Beziehung zu seinem Pferd jedenfalls war ähnlich eng und dauerte auch fast so lange. Plutarch, auf den offenbar viele Überlieferungen zurückgehen, beschreibt sehr ausführlich, wie die Beziehung begann. Alexander war 12 Jahre alt.

Ein namentlich bekannter Pferdehändler brachte den Hengst zu Philip. Selbst der Preis ist bekannt: 13 Talente. Natürlich wollte Philip den Hengst ausprobieren, aber es erwies sich als unmöglich. Keiner der Pferdepfleger konnte diesen Hengst besteigen.

Schließlich gaben sie es auf. Dieser Hengst war vollkommen wertlos und unbrauchbar. Alexander stand wohl ganze Zeit dabei. Man darf annehmen, daß der Hengst an sich schon ein Ausnahmepferd war, und Alexander murmelte vor sich hin: "Was für ein herrliches Pferd, und sie verlieren es, weil sie nicht mit ihm umgehen können!"

Sein Vater hörte das wohl, überhörte ihn aber. Alexander wiederholte seinen Spruch noch mehrfach, und schließlich wies er seinen Sohn zurecht: "Willst du meine Pferdepfleger beleidigen, die älter sind als du und besser mit Pferden umgehen können?"

Darauf Alexander: "Ich könnte wohl mit ihm umgehen, besser als die!" Und nun, die Antwort eines Königs und Heerführers: "Was bietet du an für deine Überheblichkeit, wenn du es nicht kannst?" Alexander nahm die Herausforderung an: "Ich bezahle den vollen Preis für das Pferd."

Daraus schließe ich zweierlei: Alexander verfügte über den Kaufpreis - er hatte also Vermögen unabhängig von seinem Vater. Außerdem hatte er sich entschlossen, diesen Hengst zu besitzen, so oder so.

Nach dieser Antwort soll die gesamte Gesellschaft in ein furchtbares Gelächter ausgebrochen sein, aber Alexander rannte zu dem Pferd, schnappte das Zaumzeug und führte den Hengst so, daß er die Sonne anschaute, denn er glaubte bemerkt zu haben, daß der Hengst durch seinen eigenen Schatten irritiert war. Naja, das leuchtet mir nicht so ganz ein.

Aber dann wird beschrieben, wie er sehr sensibel sich den Hengst nähert, ihn sozusagen desensibilisiert, und sich schließlich elegant auf den Pferderücken schwingt. Er hat sich offenbar in das Pferd eingefühlt, eine Kommunikation aufgebaut, und als er merkte, daß er einen Draht hat, hat er mit dieser Kommunikation gespielt.

Und dann hat er den Hengst laufen lassen, full Speed, die ganze Bahn hinunter und wieder zurück. Als er wieder ankam, haben alle gejubelt. Seinem Vater kamen die Tränen, er küßte seinen Sohn, und bei dieser Gelegenheit soll er den Spruch gebracht haben, der auch die Heavy Metal Band am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts beeindruckt hat.

Bukephalos ist in Indien gestorben. Der Name bedeutet übrigens Ochsenkopf. Er hat Alexander also 18 Jahre lang begleitet. Alexander hat in Indien eine Stadt gegründet, die er Bukephalos zu Ehren Bukephala genannt hat.





Galerie · Der Sarkophag


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Der Sarkophag ist 1887 im Libanon entdeckt worden und befindet sich heute im archäologischen Museum in Istanbul. Er wird datiert auf die Zeit nach Alexanders Tod. Man nimmt an, daß der von Alexander dort als Statthalter eingesetzte Satrap diesen Sarkophag in Auftrag gegeben hat und auch darauf abgebildet ist.

Eine kurze und eine lange Seite zeigen Kriegsszenen, die anderen beiden Seiten Jagdszenen inklusive Löwen, der sich in eine Pferdebrust verbeißt. Die Skulpturen gelten als das Beste, was man aus dem griechischen Kulturkreis hat, neben dem Pergamon-Altar in Berlin.

Ursprünglich waren die Figuren bunt bemalt. Farbreste sind noch zu erkennen. Außerdem gab es metallische Verzierungen, z. B. Waffen, Zaumzeug etc. Vielleicht sind sie also doch nicht "ganz ohne" geritten.

Der Sarkophag war übrigens immer leer. Der Leichnam ist nach Ägypten geschafft worden. Der dort errichtete goldene Sarkophag wurde bei der nächsten Finanzkrise eingeschmolzen.

Der Alabaster-Ersatz-Sarkophag war jahrhundertelang ein Touristenziel, auch Julius Caesar war dort. Irgendwann im fünften Jahrhundert ist er verschwunden und soll angeblich vor ein paar Jahren wieder aufgetaucht sein.

Die Rückkehr von Indien muß ähnlich katastrophal gewesen sein die Rückkehr Napoleons aus Moskau. 3/4 seiner Truppe ist draufgegangen, nicht durch den Feind aufgerieben, sondern durch die Natur: die Wüste. Was sollen also alle Güter dieser Welt, die man durch irgendwelche Raubzüge ergattern kann, wenn man sowieso ein paar Monate später elend zugrunde geht.

Alexander hatte auch sozialpolitische Visionen. Er und sein Freund und 80 Generäle haben persischen Frauen genommen, und dann haben 10.000 Soldaten für dieselbe Tat eine Extraprämie bekommen. Die unmittelbare Reaktion war ein Aufstand der Makedonier, die sich zurückgesetzt fühlten. Auch das hat Alexander gemanagt.

Bei einem Fest soll er einen Becher unvermischten Weins heruntergestürzt haben und anschließend zusammengebrochen sein. Nach 10 Tagen war er tot und hatte keinen Nachfolger bestimmt. Möglicherweise ist er vergiftet worden, aber darüber ist nichts bekannt. Die Folge waren endlose Nachfolgekämpfe und ein Zerfall des Reichs. Die Mischehen sind ebenfalls aufgelöst worden.

Er hat 12 Jahre regiert und ist 33 Jahre alt geworden. Alexander hat die griechische Kultur nach Vorderasien, Nordafrika und Vorderindien gebracht. In gewisser Weise hat er die Grundlagen für unsere Kultur gelegt. Er träumte von einem die ganze Welt umfassenden Reich und er traute sich zu, dieses Reich zu erobern, zu halten und zu verwalten.

Vieles davon hat er nicht erreicht. Er wollte Völker verschmelzen, aber die Völker wollten sich nicht gern verschmelzen lassen. Er hat aber einen einheitlichen großen Wirtschaftsraum geschaffen mit einer einheitlichen Handelssprache, und diese Tat allein hat Jahrhunderte nachgewirkt.

Wir sind gerade dabei, in Europa wieder so einen großen einheitlichen Wirtschaftsraum zu schaffen. Mit der Sprache hapert es etwas. Dafür wird es diesmal auf friedlichem Wege gemacht.



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