| | Architektin und Züchterin Barbara Sißmann | | | |
| | | Architekt und Züchter Werner Südholt-Sißmann | | | |
| | | Dhimaar bekommt das vierblättrige Kleeblatt | | | |
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Wie werde ich Züchter? Vollblutarabergestüt Farisha Arabians von Gerd Hebrang |
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In der letzten Ausgabe ( Besuch auf dem Funkenhof) habe ich meine ersten Eindrücke des Besuchs auf dem Gestüt » Farisha Arabians wiedergegeben und am Schluß ein paar naheliegende Fragen gestellt, die noch zu beantworten sind.
Aber noch habe ich nur einen Bruchteil dessen erzählt, was wir dort erlebt und gehört haben. In dieser Woche setze ich meinen Bericht fort.
Am Donnerstag erhielt ich einen empörten Leserbrief, eine kritische Stellungnahme zu meinen Bericht. Die Journalistin Astrid Deness hatte das Gestüt Farisha Arabians zwei Tage später besucht, war auf meinen Bericht gespannt und fand ihn vollkommen unangemessen.
Über diese Schelte war ich sehr erfreut. Selbstverständlich kann ich immer nur aus meiner Warte berichten, meine Eindrücke wiedergeben. Jeder andere Besucher erlebt anders, empfindet anders, schreibt anders. Ergänzungen, Diskussionen, Widerspruch sind höchst willkommen.
Glücklicherweise fügte Astrid Deness einen eigenen Bericht an, den ich veröffentlichen durfte - im Internet kein Problem ( Leserbrief 1288). Durch diese Schilderung erhält der Leser eine willkommene Korrektur zu meiner einseitigen Sichtweise.
In dieser Woche hoffe ich, weitere wesentliche Aspekte in meiner Würdigung des Gestüts hinzufügen zu können. Selbstredend kann ich wieder nur für mich sprechen; möglichen Widersprüchen sehe ich mit freudigen Interesse entgegen.
In jedem Falle wäre der beste Erfolg meines Artikels, wenn Sie Lust bekämen, selbst einmal einen Besuch auf dem Gestüt abzustatten und womöglich mit einem Farisha Arabian die Rückreise anzutreten.
Das Weidesystem der Sißmanns mit Treibgängen und segmentierten Weiden hatte ich in der letzten Woche schon angesprochen; die fantastische Funktionalität dieses Systems sollten wir bald erleben.
Nach meiner ersten Fotosession fand meine Frau gleich beim Weidetor ein vierblättriges Kleeblatt - sie hat ein Talent dafür - und schenkte es Werner Sißmann. Er war verblüfft. Nun lebte er doch schon so viele Jahre hier und hatte in all dem grünen Klee, der hier wächst, noch nie ein vierblättriges Kleeblatt entdeckt. Wenn das nicht ein Glückszeichen war!
Als wir wieder den Treibgang zurückgingen, wartete das Hengstfohlen schon auf uns. Der Züchter entschloß sich spontan, dieses Kleeblatt dem erstgeborenen Hengstfohlen des Jahrgangs zu opfern, auf daß dieser der künftige Superstar werde, statt es zu pressen und aufzubewahren.
Die Mutterstute graste friedlich in einiger Entfernung, das Fohlen verspeiste die Winzigkeit und erkundete anschließend das Phänomen "Elektroband". An diesem Teil lag natürlich keine Spannung an. Offensichtlich war der kleine Hengst neugierig, gelassen, aufgeweckt, auf Menschen bezogen.
Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Die Pferde gehören bei Sißmanns sozusagen zur Familie. Deshalb haben die Fohlen unvermeidlich von Anfang an Menschenkontakt und entwickeln erst gar keine Scheu. Die Züchter gehen aber auch ganz bewußt auf die Fohlen zu und mit ihnen um.
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