| | Mini-Pferd, Züchterin mit Pferdepaß | | | |
| Die Kosten zum Beispiel, die mit dem Pferdepaß verbunden sind, haben alle gleichermaßen zu tragen. Üblicherweise werden Kosten auf den Käufer abgewälzt, wenn es möglich ist - andernfalls muß der Verkäufer sich die Mehrkosten aus den Rippen schneiden.
Da hatte ich aber etwas ganz Wesentliches übersehen! Diese Bedingungen gelten zwar gleichermaßen für alle, die an diesem Markt teilnehmen wollen, aber natürlich nicht für diejenigen, die außerhalb des Marktes verkaufen. Oder anders gesagt: Die Bedingungen verhindern, daß ein großer Teil des Angebotes überhaupt auf dem Markt erscheint.
Die Händler sind nämlich nicht nur hier, um zu verkaufen, sie kaufen auch ein. Sie können hier also Pferde ohne Paß weder kaufen noch verkaufen. Damit ist der Markt für die Händler weniger interessant geworden, und für das Publikum natürlich auch.
Auf der anderen Seite begrüßt das Publikum natürlich die Qualitätsverbesserung. Fast alle Pferde waren sorgfältig herausgeputzt und zurechtgemacht - ich kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Nach allem, was ich gehört hatte, erwartete ich Kaunitzer Verhältnisse. Dort machte man sich keine Mühe. Die Pferde wurden hingekarrt, angebunden, verkauft und gegebenenfalls wieder weggeschafft. Ein Pferdemarkt ist ja kein Opernball, nicht wahr?
Fast wäre ich ratlos wieder heimgefahren. Ich habe aber meine Chance genutzt und mit vielen Menschen gesprochen. Dabei habe ich eine ganze Reihe von interessanten Geschichten erfahren, die ich gerne noch erzählen möchte, und schließlich habe ich auch ein bißchen mehr Einsicht in die Mechanismen des Pferdemarktes bekommen. Daher: Fortsetzung folgt in der nächsten Woche.
Quellen
Abbildungen © Gerd Hebrang
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