Uderzo, Frankreich Der Seher, Seite 29 Ausschnitt, Originalauflage Paris 1972, Delta Verlag 1990 Übersetzung aus dem Französischen: Gudrun Penndorf M.A. Zeichnungen: Uderzo, Text: Goscinny, Originaltitel: "Le devin"
Wer kennt sie nicht, die gallischen Helden, die immer alles im Griff haben, aber nur, weil sie Dank ihres Druiden über Zauberkräfte verfügen? Eigentlich sind sie nämlich eher lächerlich.
Pferde kommen selten vor, wie überhaupt viele wichtige Dinge fehlen, während andere einen ungewöhnlichen Raum einnehmen. Hier haben wir einmal eines.
kommt am 25. April 1927 in Fismes/Frankreich zur Welt. Das Zeichentalent ist ihm anscheinend in die Wiege gelegt, denn mit 14 Jahren wird er bereits von einem großen Pariser Verlag als Zeichner engagiert. Weder vor noch nach dieser Zeit besucht er eine Kunstakademie; Uderzo ist reiner Autodidakt.
Kommentar · 10.08.2002 Von Werner Stürenburg
Dieses Heft ist 1972 entstanden; fünf Jahre später starb Goscinny. Uderzo macht seither alleine weiter, aber anscheinend war sein Partner besser. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich kenne mich nicht besonders gut aus mit Asterix.
Natürlich habe ich auch ein paar Hefte gelesen - das gehört heute zum allgemeinen Kulturgut. Die Filme kenne ich nicht, und schon gar nicht habe ich eine Übersicht über die gesamte Produktion und die Entwicklung der Serie.
Dafür war mir sofort klar, daß die Franzosen mit diesen Heften ihre Wunden lecken, die von mehr als 2000 Jahren von den Römern geschlagen worden sind. Können wir nachvollziehen, was die Franzosen da abreagieren? Die Germanen haben den Römern im Gegenteil eins auf den Hut gegeben (siehe Galeriebeitrag Keltisches Pferd), insofern ist die Geschichte denkbar verschieden.
Aber diese nachträgliche Geschichtsklitterung macht die Sache nicht besser. Die Fiktion eines einzigen Dorfes, das der Übermacht der Römer widersteht, macht desto schmerzlicher bewußt, daß der Rest des Landes voll in römischer Hand war. Zwar sind diese Clowns an der Kanalküste unbesiegbar, aber mit dem Rest des Volkes haben sie nicht viel zu tun.
Außerdem sind sie den Römern nicht wirklich überlegen, was ihnen von Zeit zu Zeit schmerzlich bewußt wird, nämlich dann, wenn sie keinen Zugriff auf den Zaubertrank haben. Ohne Zaubertrank sind sie noch lächerlicher. Asterix ist der einzige, der neben dem Übervater Miraculix halbwegs brauchbar ist. Der aber ist kleinwüchsig und asexuell, also nicht vollzunehmen.
Wieso kann man mit diesem Rezept vierzig Jahre lang Erfolg haben?
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