Keltische Münze Mittel-, West- und Nordwestgallien Quinar, um 60 Schrötlingsfehler (gefüttert), sonst vorzüglich 1,54 g, Aedui (Nivernais, Südburgund)
Aus dem Auktionskatalog: Behelmter Kopf links. Rv/ Pferd n.l. galoppierend, darüber Radkreuz, darunter Kreis mit Zentralpunkt, vor der Brust Deichsel.
Preis DM 280.-
Gallische Münzen Münzen sind klein und gehen leicht verloren. Nach Jahrhunderten oder Jahrtausenden kommen sie wieder zum Vorschein und zeugen von den Kulturen und Menschen, die sie hervorgebracht haben. Gallische Münzen orientieren sich wenig an den römischen und griechischen Vorbildern. Anscheinend gibt es genug davon, denn sie sind zu geringen Preisen für jedermann auf dem Markt erhältlich.
Kommentar · 04.05.2002 Von Werner Stürenburg
Die Gallier oder Kelten waren vorzüglich in der Metallbearbeitung, wie wir bereits gesehen haben (Galeriebeiträge Kultwagen, Wagen von Hochdorf). Ich wollte unbedingt in dieser Reihe auch eine keltische Münze mit einem Pferd haben.
Die keltischen Münzen sind mir im Gedächtnis geblieben wegen der eigenartigen Darstellung der Pferde. Sehr summarisch, sehr frei, zeichenartig, die Gliedmaßen spielerisch angehängt.
Ich kannte noch keine Beispiele, als ich Picassos virtuose Pinselzeichnungen zum Stierkampf kennenlernte. Als ich später keltische Münzen entdeckte, fiel mir auf, dass er sich in diesem Falle bei den Kelten bedient hatte.
Er hat nie gezögert, etwas von Kollegen oder fremden Kulturen zu übernehmen und sich anzueignen und anzuverwandeln. Das ist ok. Kultur besteht genau darin, dass man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt und gegebenenfalls etwas Neues erfindet. Was er in hohem Maße getan hat.
Leider habe ich bisher keine so typischen Beispiele der keltischen Münzen finden können, wie ich sie im Gedächtnis habe. Die meisten Münzen waren doch recht abgegriffen und wenig überzeugend. Dafür habe ich viel Neues für mich entdeckt, und das möchte ich Ihnen weitergeben.
Hauptsächlich habe ich von Schülern gelernt, und zwar von denen des Gymnasium Laurentianum in Warendorf. Die sind sogar berühmt, aber ihr Ruhm hatte mich noch nicht erreicht.
Denn das Gymnasium ist ein Vorreiter in Sachen "Schulen ans Netz", hat an vielen Wettbewerben teilgenommen und viele Preise gewonnen. Der Bundeskanzler, der Chef der Telekom, der Chef von Microsoft, alle sind sie vorbeigekommen und haben Hände geschüttelt.
Ich bin wirklich beeindruckt. Hier kann man sehen, was im Laufe der Zeit wachsen kann, wenn sich jemand interessiert.
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