Losgelassenheit und Takt Selbstkontrolle und -korrektur des Reiters von › Gudrun Schultz-Mehl
Zum Thema Ausbildung |
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| JUNGES PFERD - JUNGER REITER Teil 3 / 2. Ausbildungsjahr ab Juli 2008 | | | 12. August 2008 Hallo Nora, heute habe ich wieder etwas Zeit und falle auch ohne Vorrede gleich mit der Tür ins Haus, nein: in den Stall natürlich! Beginnen wir mit den Ausbildungsstufen noch mal ausführlicher von vorne: OHNE LOSGELASSENHEIT DES REITERS KANN SICH DAS PFERD NICHT LOSGELASSEN BEWEGEN Was kannst Du tun, um selbst losgelassen im Schritt, Trab und im Galopp auf dem Pferd zu sitzen und seinen Bewegungen zu folgen? Im Schritt ist das noch relativ einfach: man kann der Schrittbewegung ohne Schwierigkeit folgen, wenn man sich nicht steif macht, aber dennoch seinen Oberkörper aufrecht hält. Bis zu einem gewissen Grad erlaubt man sich, dass im freien Schritt der Oberkörper im Takt der Bewegung vorwärts-rückwärts pendelt. Von der Hüfte abwärts bleibt der Reiter locker, die Beine hängen nur �haarfühlend' am Pferd. Durch dessen wechselseitiges nach außen Wölben der beiden Rumpfseiten holt sich das Pferd durch den jeweils vom Rumpf abgestoßenen und im Schrittrhythmus wieder heranfallenden Schenkel bis zu einem gewissen Grad die vortreibenden Schenkelhilfen selbst. Die Hüften des Reiters bleiben beweglich. Von der Hüfte aufwärts bleibt der Oberkörper in einer elastischen Spannung, der ihn aufrecht hält, aber nicht am Mitschwingen hindert. Deinen Sitz auch im ausgesessenen Trab schmiegsam unter Kontrolle zu halten, ist für Dich schon wesentlich schwieriger: Deine Schultern sollen locker nach rückwärts-abwärts gerichtet sein, die Oberarme sollen durch ihr Eigengewicht senkrecht am Körper herunterfallen. Ein Fehler, den ich bei vielen Reitern beobachte, ist das Hochziehen und nach vorne Runden der Schultern, das auch die Arme steift.
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