Barfuß - Glaubensfrage? Über die Einordnung eines kontroversen Themas von › Werner Popken
Zum Thema Hufpflege |
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Stefan Hölzl, der uns im Jahre 2001 mit der Schilderung der Beziehung und Erfahrungen mit seinem ersten Pferd gerührt (› Bella - Biest und Schatz, › Ein Leben rundet sich) und Anfang 2006 in einer großangelegten Artikelserie über Hufpflege berichtet hat (› Hufeisen - Glücksbringer auf Pferdehufen, › Krieg der Weltanschauungen, › Im Zeichen der Ganzheitlichkeit, › Fast alle unnötig getötet, › Wie kann man's besser machen?), schrieb Anfang dieser Woche einen Leserbrief zur laufenden Serie über Hufpflege, den ich durch die Computerprobleme leider erst heute veröffentlichen konnte (› Leserbrief zu den Ausgaben 452-454 und 457).
Darin nimmt er zur Kontroverse um die Methode Straßer Stellung, berichtet über seine Erfahrungen mit seinem jüngsten Pferd und schildert einen Besuch bei Fred Rai, dessen gewaltfreier Ansatz so gar nicht zu seiner Einstellung bezüglich des Beschlags zu passen scheint. Ich bin ihm sehr dankbar dafür und meine Leser sicherlich auch.
Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich auf diese Weise mein Eindruck verstärkt, daß ich mit dieser Serie ein wichtiges Thema aufgegriffen habe, bei dem ich noch eine Weile verweilen sollte. Durch meine Recherchen erschließe ich vermutlich für viele Leser Neuland, und deshalb lohnt es sich, dort weiterzumachen. Je mehr ich mich mit der amerikanische Szene beschäftige, desto beeindruckter bin ich.
Natürlich gibt es auch dort eine Menge Individualisten, die jeder ihr eigenes Süppchen kochen, aber es scheint dort nicht die Grabenkriege zu geben, unter denen die Szene hier leidet. Nicht einmal angesichts der tödliche Bedrohung durch das inzwischen gekippte Gesetze konnten sich bei uns die verschiedenen Fraktionen entschließen, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Das ist schade, insbesondere weil zu vermuten steht, daß die Unterschiede der Auffassungen wesentlich geringer sind als behauptet.
| Recently, several barefoot teachers from around the US -- all teaching their "own" versions of the wild horse trim -- got together and each trimmed a cadaver hoof. When they were done, the hooves looked nearly alike; you couldn't tell who had trimmed which hoof.
» Barefoot for Soundness
Kürzlich haben sich einige Barhuf-Lehrer aus Nordamerika - jeder lehrt seine "eigene" Version des Wildpferdebeschnitts - getroffen und jeder hat einen Kadaverhuf bearbeitet. Zuletzt sahen alle ähnlich aus; unmöglich zu sagen, wer welchen Huf bearbeitet hatte.
Übersetzung durch den Autor | | |
Das muß man sich mal vorstellen! Allerdings wird der Nutzen einer solchen Bearbeitung am toten Huf bestritten - darüber später mehr. Handelt es sich bei den Barhuf-Befürwortern um eine kleine Gruppe von Spinnern, die sich um verdorbene Pferde kümmern, die am besten zum Schlachter gehörten, oder geht es sich hier um ein wirkliches Problem, das bisher aus diesen oder jenen Gründen mehr oder weniger übersehen wurde? Wird hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht, oder mißverstehen ausgemachte Pferdefreunde wie Fred Rai etwas ganz Entscheidendes?
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