|  | | Tod auf dem Schlachtfeld - auch der Mann hat schon den Pfeil im Rücken |  |  |  |
| |  | | Truppentransport - man fährt im Sitzen |  |  |  |
| |  | | Das Pferd zieht mit dem Hals |  |  |  |
| |  | | Abgeschlagener Kopf als Trophäe |  |  |  |
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Training nach Kikkuli Ein 214-Tage-Programm mit Intervall-Technik von Gerd Hebrang
Zu den Themen Kulturgeschichte, Verhalten |
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Das Dunkel der Vorgeschichte läßt sich nicht leicht erleuchten. Wie weit man auch blickt, man stößt nirgendwo auf primitive Menschen mit unsinnigen Vorstellungen - jedenfalls nicht häufiger als in geschichtlicher Zeit, eher weniger, denn Dummheiten sind vermutlich in grauer Vorzeit weniger akribisch aufgezeichnet worden.
Wenn man sich vor Augen hält, mit welcher Grausamkeit Pferde noch in unserer Zeit oder vor ein paar Jahrhunderten ausgebildet worden sind, wird einem erst richtig klar, wie fortschrittlich der in hethitischen Diensten stehende Kikkuli aus Mitanni war, dessen Ausbildungsmethoden vor 3500 Jahren in Keilschrift festgehalten und vor 100 Jahren ausgegraben wurden. Und Sie können diese Methoden seit 15 Jahren wieder selbst anwenden. Bis es aber soweit war, mußten viele Wissenschaftler schwer schwitzen.
| Der erste archäologische Hinweis auf die Hethiter tauchte in den assyrischen Handelskolonien in Kanesch (dem heutigen Kültepe) auf, wo Aufzeichnungen einen Handel zwischen den Assyrern und einem gewissen "Land Hatti" belegten. Einige Namen in den Aufzeichnungen waren weder hattisch (altanatolisch) noch assyrisch, sondern eindeutig indoeuropäisch.
Die Inschrift auf einem 1884 von William Wright bei Bogazköy gefundenem Denkmal schien zu eigenartigen hieroglyphischen Inschriften in Aleppo und Hamath (Nordsyrien) zu passen. 1887 wurden die Archive von Tell-el-Amarna gefunden, die die diplomatischen Korrespondenzen von Amenophis III. und seinem Sohn Echnaton enthielten. Zwei der Briefe aus einem "Königreich Cheta" – in derselben Gegend wie das Hatti-Land in den mesopotamischen Texten gelegen – waren in gängiger akkadischer Keilschrift, aber in einer unbekannten Sprache geschrieben. Sie konnten von den Wissenschaftlern gelesen, aber nicht verstanden werden. Kurz danach schlug Archibald Sayce eine Identifizierung des Hatti-Landes und des Königreiches Cheta mit dem aus der Bibel bekannten Volksstamm der Hethiter vor. Dies konnte sich im frühen 20. Jahrhundert durchsetzen, sodass (zu Recht oder nicht) der biblische Name Hethiter auf die in Bogazköy gefundene Zivilisation überging.
Bei 1905 begonnenen sporadischen Ausgrabungen in Bogazköy fand der Archäologe Hugo Winckler ein königliches Archiv mit 10.000 Tafeln, die in Keilschrift und derselben unbekannten Sprache abgefasst waren wie die ägyptischen Briefe aus Cheta, sodass die Identität dieses Namens mit den Hethitern bestätigt werden konnte. Er bewies, dass die Ruinen bei Bogazköy die Überreste der Hauptstadt eines mächtigen Reiches sind, das zeitweilig auch das nördliche Syrien kontrollierte.
Schließlich wurde die Sprache dieser Tafeln vom tschechischen Linguisten Bedrich Hrozný (1879–1952) entziffert, der seine Resultate bei einem Vortrag am 24. November 1915 vorstellte. Sein Buch Die Sprache der Hethiter; Ihre Struktur und ihre Zugehörigkeit zur Indogermanischen Sprachfamilie erschien 1917 in Leipzig. In diesem Buch konnte er zeigen, dass die bislang geheimnisvolle Sprache der Hethiter zu den indogermanischen Sprachen zählt und somit deren älteste schriftlich festgehaltene Vertreterin ist.
Das Deutsche Archäologische Institut gräbt Hattuša seit 1932 (mit kriegsbedingten Unterbrechungen) systematisch aus. » Hethiter | | |
Wie kam es denn dazu? Warum sind die Deutschen so stark in dieser exotischen Wissenschaft? Warum gibt es ein Institut für Assyriologie und » Hethitologie an der Universität München? Der Grund für das starke deutsche Engagement war eine Intervention von Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich.
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