| | | Meisterschaftslauf 2006 "Zu Ehren ihres Vaters" All American Quarter Horse Congress | | | |
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Mir kommen die Tränen Stormy May, "Der Pfad des Pferdes" und Stacy Westfall von › Werner Popken
Zu den Themen Kommunikation, Tierschutz |
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Der Titel dieses Beitrags ist ganz und gar nicht ironisch gemeint, wie man vielleicht denken könnte, im Gegenteil: Ich habe schon lange nicht mehr so viel geweint wie in den letzten beiden Tagen. Das verdanke ich der Westernreiterin » Stacy Westfall.
Falls Sie den Namen Stacy Westfall noch nie gehört haben, empfehle ich Ihnen ganz ernsthaft, eine Packung Taschentücher bereitzulegen - andernfalls können Sie meine Reaktion vermutlich nachvollziehen.
Das ist doch einmal etwas anderes, nicht wahr? Nachdem wir uns lange mit den eher unangenehmen Eigenschaften des Menschen beschäftigt haben, mit seinem unbändigen Drang, sich selbst immer wieder in den Vordergrund zu schieben und auch die Pferde ohne Rücksichtnahme dazu zu benutzen, sich selbst zu erhöhen und sich besser zu fühlen, nun dieses - wer hätte gedacht, daß ein Ritt von noch nicht einmal 5 Minuten solche Wirkungen haben könnte?
Als ich meiner Frau davon erzählte, stellte sich heraus, daß sie sich schon über die merkwürdigen Geräusche aus dem Büro gewundert hatte. Daß ein Video eines Rittes und insbesondere einer Reining-Vorführung mich zu Tränen rührte, konnte sie sich allerdings beim besten Willen nicht vorstellen.
Aber als ich ihr das Westfall-Video mit dem "Ritt zu Ehren ihres Vaters" vorführte, standen ihr ebenfalls die Tränen in den Augen. Donnerwetter! Was geht hier ab? Was unterscheidet diesen Ritt von unzähligen anderen, die vielleicht Bewunderung oder gar Begeisterung, meistens aber nur allenfalls Hochachtung oder gar unangenehme Gefühle hervorrufen? Was löst diese Tränen aus, welcher Art sind die Gefühle genauer, die hier mit so vorhersehbarer Gewißheit erzeugt werden?
Eigentlich hatte ich gedacht, daß ich mit diesen frohen Nachrichten die Hälfte des Artikels füllen könnte; nach mehreren Tagen Arbeit daran komme ich jedoch zu dem Schluß, daß ich mindestens zwei Artikel brauche, um das Phänomen angemessen beleuchten zu können. Infolgedessen habe ich meinen Ansatz immer wieder umgebaut.
Es geht mir jetzt nicht mehr nur darum, Ihnen davon zu erzählen, sondern Ihnen und mir Erklärungen zu liefern und die Bedeutung auszuloten. Natürlich können Sie sich diese Videos genauso unbefangen anschauen wie ich, aber meine Aufgabe ist es, Ihnen deutlich zu machen, warum hier etwas ganz Besonderes passiert und was es ist.
Ich weiß natürlich nicht, wie es Ihnen ergehen wird, aber ich habe die drei Videos, auf die ich Sie hinweisen will, inzwischen mehrere Male gesehen, und jedes Mal ergreift mich die Vorführung so stark, daß mir nicht nur die Tränen in die Augen schießen, sondern ich richtiggehend geschüttelt werde. Damit bin ich nicht allein; in vielen Kommentaren äußern sich andere Leute ganz ähnlich. Manche haben ein Video schon hundertmal gesehen und sind immer noch jedes Mal erschüttert.
Ganz allmählich erst nimmt die Wirkung bei mir etwas ab, und ich ahne inzwischen, warum ich so unglaublich mitgenommen werde. Offenbar wird dadurch irgendetwas sehr Tiefes in mir angerührt; ich habe noch nicht ganz genau herausgefunden, was das ist, und vielleicht ist das sogar unerheblich. Wichtiger ist, daß diese Wirkung ganz allgemein empfunden wird und hier nicht bei mir etwas angerührt wird, das nur mich betrifft, meine persönliche Befindlichkeit; diese Wirkung scheint unmittelbar zu sein und von den meisten Menschen sehr stark wahrgenommen zu werden. Dieser Ritt muß also etwas ganz Besonderes bedeuten und bewirken.
Dabei weiß ich gar nicht mehr, wie ich diese Videos überhaupt gefunden habe. Irgendwie bin ich vor Wochen auf die mir bis dato unbekannte » Stormy May gestoßen, und zwar wegen des mittlerweile in einer Vorabversion verfügbaren Films » The Path of the Horse, von dem ich den Trailer auf YouTube gesehen und das Gefühl bekommen hatte, hier könnte ein Schatz verborgen sein, den zu heben lohnen könnte (» The Path of the Horse, Official Trailer).
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