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Editorial zu Ausgabe 604 | |||||||||||||||||||||||
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Privatheit In Spam der Woche habe ich wieder einen Schnappschuss eingefügt, weil die Reproduktion als HTML nicht ganz gezeigt hätte, was bei mir angekommen ist. Sie sehen dabei, dass ursprünglich eine Menge Fotos hätten angezeigt werden sollen, die aber wegen des möglichen Missbrauchs von meinem E-Mail-Programm bewusst nicht angezeigt werden. Trotzdem musste ich dieses Bild retouchieren, da Namen genannt wurden, die ich nicht weiter verbreiten möchte. Es gibt natürlich Menschen, die einen Allerweltnamen haben und dadurch automatisch geschützt sind. Sobald ein solcher Name aber mit anderen Namen in Verbindung gebracht wird, wird dieser Schutz aufgeweicht. Namen, die sehr selten vorkommen, gewähren so gut wie gar keinen Schutz. Jeder Mensch hat aber ein Anrecht auf Privatheit. Es muss nicht jeder alles über einen wissen. Das ist den meisten Menschen wohl sehr bewusst, aber durch die Angebote der sozialen Netzwerke, die als schick gelten, lassen sich doch viele dazu verleiten, mehr über sich preiszugeben als ratsam ist. Diesem Fehler bin ich natürlich nicht verfallen und auch meine Freunde nicht, oder was man so Freunde nennt in dieser (Schein-)Welt. Aber will ich, dass andere wissen, wer sich bei mir eingetragen hat? Will ich, dass Spammer beliebig darauf zugreifen können? Datenschutz Mit dem Datenschutz ist es bei Facebook offenbar nicht gut bestellt. Diese Daten hätte der Spammer überhaupt nicht einsehen dürfen. Oder befinde ich mich in dieser Hinsicht im Irrtum? Ist das vielleicht der Sinn der ganzen sozialen Netzwerke? Ein kleiner Test überzeugt mich davon, dass ich selbst als angemeldete Benutzer so gut wie nichts von einem anderen Benutzer sehen kann, sofern ich nicht in einer Beziehung zu diesem stehe. Also schließe ich daraus, dass der Spammer ein Hintertürchen gefunden hat, mittels dessen er auf meine Daten so zugreifen kann wie ein angemeldeter und bestätigter Freund. Da ich aber nur ganz wenige habe und keinem von diesen eine solche Aktion zutraue, muss es sich hier um einen unzulässigen Einbruch handeln. Oder handelt es sich hier vielleicht um einen Mechanismus, den Facebook selbst bereitstellt? Versenden die mit jeder Einladung Informationen aus meinem privaten Bereich? Das würde die Sache nicht besser, sondern schlechter machen. Einer derjenigen, die mich angeblich zu Facebook eingeladen haben, hat bereits mehr als 3500 Freunde. Da muss man sich doch fragen, was hier mit Freund gemeint ist? Sicher nicht das, was ich unter Freund verstehe. Was hat derjenige davon? Dann werden mir noch Leute vorgeschlagen, die ich vielleicht kennen könnte. Was soll ich damit anfangen? Ich kenne eine Menge Leute, und habe auch eine Menge Freundschaftsanfragen von solchen Leuten aus reiner Höflichkeit positiv beantwortet, und es ist genau das passiert, was ich erwartet hatte: Nichts. Ich habe mit diesen Leuten auch nichts mehr zu tun. Da gibt es noch eine Menge Leute, die mir von diesen Leuten vorgeschlagen wurden, weil ich sie ebenfalls kenne. Ich habe aber meinerseits keine einzige Freundschaftsanfrage gestartet, weil ich sie für sinnlos halte. Freundschaft Unter meinen Facebook-Freunden befinden sich einige wenige, die wirklich Freunde sind, aber für die brauche ich weder Facebook noch habe ich Facebook für die in Anspruch genommen. Das wäre mir wirklich peinlich. Allerdings habe ich Ansprachen von einem Freund über Facebook auch über Facebook beantwortet, weil ich annehmen musste, dass ihm das lieber ist als ein Telefonat oder eine E-Mail. Verstanden habe ich das zwar nicht, aber ich habe es respektiert. Einmal habe ich einen Freund sogar düpieren müssen. Auch da habe ich nicht verstanden, warum er mich über Facebook anspricht und nicht etwa einfach anruft. Ich habe diesen Weg respektiert und höflich, aber knapp geantwortet. Dann wollte dieser Freund mich zu einem intimen Gespräche über Facebook verleiten. Das fand ich peinlich. Wie sollte ich reagieren, ohne ihm klarzumachen, dass er sich nicht korrekt benommen hatte? Ich zog es schließlich vor, zu schweigen. Vielleicht telefonieren wir einmal miteinander oder treffen uns tatsächlich persönlich, und wenn dann das Gespräch darauf kommt, kann ich ihm sagen, warum ich mich nicht in aller Öffentlichkeit mit ihm über Dinge austauschen wollte, die niemanden außer uns beiden etwas angehen. Die Pinnwand bei Facebook ist nämlich öffentlich. Spam Der Spam der Woche: Bilder von mir bei Facebook?? Oh mei, da falle ich nicht drauf rein! Haiku
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