| | | In einer Abendveranstaltung | | | |
| | | Der Vogel schlägt die Attrappe | | | |
|
Anlässlich der Erwähnung der Falknerei in der DVD › Schulen und Touren der barocken Reitkunst der » Fürstliche Hofreitschule Bückeburg hatte ich in der letzten Woche einen Abstecher gemacht; die betreffende Passage in der DVD ist vielleicht der Vollständigkeit halber notwendig, aber leider etwas unbefriedigend. Das liegt an verschiedenen Gründen.
Die Falknerei hat mit der Reitkunst selbst im Grunde nichts zu tun. Der Adel hatte ja bekanntlich im Mittelalter nicht viele Möglichkeiten, sich zu vergnügen. Der wesentliche Zeitvertreib des Alltags bestand in der Jagd. Turniere waren schon größere Veranstaltungen, die insbesondere einigen logistischen Aufwand erforderten.
Auf die Jagd gehen konnte man hingegen vergleichsweise leicht - Deutschland war im Mittelalter noch viel stärker bewaldet als heute. Und der Adel sorgte auch immer dafür, geeignete Jagdgebiete zum eigenen Vergnügen zu reservieren. Einige bestehen heute noch, und auch heute noch kann man manche Politiker damit erfreuen, sie zur Jagd einzuladen. Es sollen sogar schon Politiker bei der Jagd erschossen worden sein, aus Versehen, versteht sich.
Schon mittelalterliche Handschriften wurden mit Malereien verziert, in denen feine Herren und Damen mit ihren Jagdfalken auf der Faust dargestellt wurden. Die Reiterei spielt in diesem Zusammenhang eine geringere Rolle. In erster Linie wird der Falke spazierengetragen. Da sich die Bückeburger aber auf höfische Traditionen berufen und selbst auch was von der Sache verstehen, sieht man ein, dass ein Hinweis auf die Falknerei zum Film gehört:
| Da die Reitkunstpferde neben repräsentativen Zwecken auch regelmäßig zur Jagd eingesetzt wurden, haben wir Ihnen einen Ausschnitt aus der falknerischen Arbeit der Hofreitschule angefügt. Die Hofbereiter sind staatlich geprüfte Falkner und arbeiten nach strengsten Tierschutzvorschriften. Der Falke macht hier Jagd auf eine Beuteattrappe, das so genannte Federspiel, die er in einem möglichst naturnahen Angriff überwältigt.
Manuskript | | |
Durch die Umorientierung der Familie Krischke wird es nicht mehr so leicht gewesen sein, auf einen Falken zurückzugreifen. Anders ist es nicht zu verstehen, dass hier keine Originalaufnahmen aus der Bückeburger Reithalle gezeigt werden, sondern Aufnahmen von einer Abendveranstaltung in einer technisch-nüchternen Halle. Dort stehen einige Pferden herum, teils vor der Kutsche, teils unter dem Reiter, und einige weitere Herrschaften im Kostüm stehen herum. Die Kamera hat Mühe, aussagekräftige Bilder einzufangen.
Es geht nämlich um einen Falken - nehme ich an, denn auch davon habe ich gar keine Ahnung.
| |