Spenden für die Pferde Die Finanzierung von Naturschutzarbeit von Werner Popken |
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Die Stichworte der letzten Woche waren: "artgerecht", "naturnah", "kassieren". Nachdem ich den dritten Teil meiner Serie über das Wildbahnprojekt der Senner ( Die Sicht des Züchters) geschrieben und dabei bereits die ersten beiden Stichworte ansatzweise berücksichtigt hatte, ergaben sich neue Einsichten.
Ich erhielt zum Beispiel zwei Leserbriefe zum zweiten Teil ( Leserresonanz). Der erste stammt von einer Patin des Projekts, Elske Ober. Der zweite wurde vom ersten angeregt und von Karl-Ludwig Lackner geschrieben, der das Wildbahnprojekt angeregt und über den ich im dritten Teil berichtet hatte. Beide Leserbriefe geben Gelegenheit, auf das letzte Stichwort einzugehen.
Dieses war im Zusammenhang mit Veränderungen gefallen, die von der Europäischen Union erzwungen werden, weil Fördermittel für minderwertige Böden wegfallen. Die betroffenen Landwirte müssen entweder Bankrott anmelden oder sich umstellen und nach anderweitigen Einkommensquellen suchen.
Um diese Erkenntnis kann man sich nicht drücken: Profite müssen überall erzielt werden. Das Leben ist nun mal nicht kostenlos, und von irgendwoher müssen die notwendigen Mittel kommen. Was bedeutet das nun für das Wildbahnprojekt?
Wir erinnern uns: Der Verein Biologische Station Senne e.V. legt Wert auf die Feststellung, daß keinerlei öffentliche Gelder für das Wildbahnprojekt verwendet worden sind. In einem gesonderten Artikel des Buches Rückkehr der Senner Pferde werden eine ganze Reihe von Förderern namentlich aufgeführt und insbesondere die Patenschaft vorgestellt; der Leser soll als Pate gewonnen werden. In meinem Beitrag hatte ich denn auch guten Glaubens die Leser aufgefordert, über diese Patenschaft das Projekt zu fördern:
| Regelmäßige Zahlungen der Paten helfen, Ausgaben für Flächenpacht, Versicherungen, Winterfutter, Eintragungen ins Pferde-Stammbuch, Medikamente, Reparaturen usw. zu begleichen. Rückkehr der Senner Pferde, Seite 64,65 | | | . Ich verstand die betreffende Passage so, daß die finanziellen Zuwendungen ausschließlich den Pferden zugutekommen sollen. Schließlich werden die Paten für das Wildbahnprojekt geworben und nicht etwa für die Biologische Station. Andererseits war ich durch meine Recherche zu dem Schluß gekommen, daß das Interesse der Biologischen Station an den Pferden selbst minimal, an der "Förderwirkung" der Pferde jedoch groß ist.
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