Winter 2004

27.06.2004

Mißbrauch oder Mißverständnis?

Die Pferdezeitung bietet eine Fülle von Diensten. Es ist gar nicht so einfach, eine Übersicht zu gewinnen. Deshalb bin ich mir gar nicht sicher, ob tatsächlich ein Mißbrauch vorliegt oder schlicht ein Mißverständnis.

Anlaß dieser Betrachtung ist die zunehmende mißbräuchliche Verwendung des Forums. Einige Beiträge darin sind keine Fragen oder Diskussionsvorschläge, sondern schlicht und einfach Kleinanzeigen oder Termine.

Ein Forum dient der Diskussion der Leser untereinander. Manchmal wird ein Forum dazu mißbraucht, Hetzkampagnen loszutreten - auch das haben wir schon gehabt. Die Online-Medien machen es leicht, unerkannt und verantwortungslos zu handeln.

Die Folgen sind im Extremfall ebenso unangenehm wie in der realen Welt. Wir alle leiden unter den Schmierereien an Brücken und Wänden, eine Umweltverschmutzung, über die kaum gesprochen wird. Es sieht so aus, als ob wir uns nicht wehren könnten und gegenüber diesen Zerstörern machtlos wären.

Das schlagenste Beispiel dieser Art Pest in der neuen virtuellen Welt ist Spam. Die Methoden, Millionen unerwünschter E-Mails durch die Leitungen zu jagen, werden immer raffinierter. Urheber sind anscheinend in der Regel Kleinkriminelle, die über so gut wie kein Unrechtsbewußtsein verfügen. Mittlerweile scheint die Großkriminalität aufmerksam geworden zu sein. Die Zeiten werden wohl noch sehr viel härter werden, denn niemand hat eine Idee, wie man diesen Bösewichtern beikommen kann.

So gesehen sind die Mißbrauchsfälle im Rahmen der Pferdezeitung absolut harmlos. Nach fünf Jahren Pferdezeitung darf ich sagen: Es hätte viel schlimmer kommen können, und ich habe sogar damit gerechnet. Die Menschen sind in der Regel also doch gut, wie man im Grundsatz schließen kann, denn das Internet als Massenexperiment könnte gar nicht funktionieren, wenn die Menschen überwiegend böswillig wären.

Ich gehe deshalb davon aus, daß es sich im Falle der Pferdezeitung schlicht um ein Mißverständnis handelt. Jemand hat ein Bedürfnis und nicht die Zeit, herauszufinden, wie er diesem besten Rechnung tragen kann. Er handelt vorschnell, ohne sich zu überlegen, daß er damit die Teilnehmer des Forums vor den Kopf stößt.

Gerade Neulinge empfinden die Pferdezeitung immer wieder als unübersichtlich. Wenn man die Pferdezeitung nutzen will, muß man sich allerdings, wie bei allen ernsthaften und umfangreichen Angeboten, damit ein wenig auseinandersetzen. Dann wird man finden, daß alles ganz einfach ist.

Wer einen Termin zu verkünden hat, publiziere diesen am besten im Terminkalender, denn dann sind die Chancen am größten, daß er seine Botschaft an das richtige Publikum sendet, nämlich diejenigen, die sich für Veranstaltungen interessieren. Wer etwas kaufen oder verkaufen will, sucht sich die entsprechende Rubrik bei den Kleinanzeigen, und auch für die Suche nach Reitbeteiligungen gibt es eine entsprechende Kategorie in den Kleinanzeigen.

Der Verlag sagt über das Buch:

Klappentext

Der vorliegende zweite Band von Kutschen des 19. und 20. Jahrhunderts behandelt die Luxuswagen und ihre Typen und Modelle. Die 60 gängigsten Wagen werden mit ihren unterschiedlichen Modellen und charakteristischen Merkmalen in Wort und Bild dargestellt, historisch eingeordnet und von anderen Modellen und Typen abgegrenzt.

Dieser Band bietet in nie dagewesenem Maße ein Instrument zur Identifikation von Kutschen und zu ihrer Einordnung in den historischen und kulturellen Kontext. Er liefert außerdem viele praktische Hinweise zur Datierung, Bestimmung, Restauration und Konservierung historischer Kutschen.

Er ist eine unerschöpfliche Quelle von Informationen und Inspirationen für alle Kutschenfreunde, Kutschenhersteller, Museen, private Sammler und Restauratoren.

Fahrern und Turnierrichtern, die sich für das traditionelle Fahren interessieren oder sich ihm schon verschrieben haben, bietet das Gesamtwerk alles, was sie zur Zusammenstellung bzw. Bewertung eines stilvollen und stilgerechten Gespannes benötigen. Es schließt eine lange vorhandenen Lücke und schlägt eine Brücke vom "Goldenen Zeitalter der Kutschen" zur heutigen Fahrkultur und -kunst.

Umschlagtext

Im vorliegenden zweiten Band von Kutschen Europas des 19. und 20. Jahrhunderts wird die reiche Fülle der in Europa hauptsächlich verbreiteten Wagenmodelle des vorletzten Jahrhunderts aufgrund der wichtigsten historischen Quellen systematisch geordnet vorgestellt.

63 gängige Luxuswagen werden durch den Lauf der Zeit verfolgt. Sie geben einen repräsentativen Querschnitt durch die beeindruckende Formenvielfalt der historischen Kutschen von der schweren herrschaftlichen Coach bis zum leichten, sportlichen Zweirad. Der zweite Band ist als Bestimmungsbuch konzipiert, aus dem Modell- und Typenbezeichnungen sowie Datierungen abgeleitet werden können.

Dieses Werk beruht auf der Auswertung von ehemals führenden Wagenbau-Zeitschriften des französischen, englischen und deutschen Sprachraums. Dazu kommen faksimilierte Alben der bedeutendsten Kutschenfabriken Europas und viele Fotos aus bisher weitgehend unpublizierten Privatsammlungen von historischen Kutschen. Damit werden die beiden Bände mit ihren zahlreichen Abbildungen zu einem wichtigen Grundlagenwerk der Wagenmoden des 19. Jahrhunderts, die den Grundstein für das Zeitalter des Automobils gelegt haben.

"Dieses Werk wird eines der ganz großen in den Bibliotheken der Kutschenfreunde werden."
Kenneth Wheeling, Carriage Journal, USA

"Opulent illustriert, bis ins letzte Detail fundiert und faktenreich recherchiert, zugleich spannend und kurzweilig zu lesen..."
Tobias Schumacher, www.Metall-aktiv.de, Hephaistos, Deutschland

"Diese Bände werden unzweifelhaft das ultimative Nachschlagewerk für die Epoche werden. ... Die Bilder allein machen dem Besitz der Bände schon erstrebenswert, aber wo sonst könnte man all diese Informationen auffinden..."
Frits van Solt, MenSport, Holland

"... das Urteil lautet: Prädikat besonders wertvoll, ... sehr empfehlenswert! ... Ein mit so viel Liebe zum Detail und soviel Sachkenntnis zusammengetragenes Kompendium zum Thema Kutschen hat es bisher wohl weltweit noch nicht gegeben..."
Rezensent im www, Fahren und mehr ...

Andres Furger wurde 1948 in Basel geboren. Er studierte ur- und frühgeschichtliche Archäologie, Geschichte und Anthropologie und promovierte mit einer Dissertation über die Ausgrabungen im Basler Münster.

Von 1981 bis 1986 war Andres Furger als Konservator und Vizedirektor am Historischen Museum in Basel tätig. Seit 1987 ist der Direktor der Museengruppe MUSÉE SUISSES, die ihren Hauptsitz in Zürich hat. In dieser Funktion übernahm er in den letzten Jahren die Leitung von drei weiteren Museen, die er neu eröffnete: Das Musikautomaten Museum in Seewen, das Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz und die Zweigstelle des Landesmuseums in der Westschweiz im Château de Prangins. Andres Furger ist Herausgeber und Mitautor der vierbändigen Reihe "Archäologie und Kulturgeschichte der Schweiz".

Band I wurde 2004 vom Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband mit dem Wagenrad in Bronze ausgezeichnet.

Weitere Publikationen:
Der Gotthard-Postwagen (1990), Kutschen und Schlitten in der Schweiz (1993), Kleine Burg-Chronik des Schlosses Wildegg (1994), Der rote Faden. Von der Redensart zum Geschichtsbild (1995), Das Bild der Seele - im Spiegel der Jahrtausende (1997), Schweizerisches Landesmuseum Zürich & Prangins (1908. 90), Ateliergespräche mit Hans Erni (1998).

Lecksteinhalter
Von  › Werner Popken

Loch schneiden

Stein einsetzen

aufhängen

Das Buch der letzten Woche (› Pferdesachen selber machen) ist eine Fundgrube. Heute möchte ich Ihnen ein weiteres Beispiel für die kreative Verwendung eines alten Kanisters vorstellen.

Sie kennen das Problem: Wohin mit dem Leckstein? Ich habe schon alle möglichen kommerziellen Halter gesehen, die eigentlich über kurz oder lang ein einziges Ärgernis darstellten.

Die hier vorgestellte Lösung ist, ähnlich wie der in der letzten Woche vorgestellte › Mistfix, geradezu genial.

Vor allen Dingen draußen leidet der Leckstein durch Nässe. Der Kanister bietet ein vorzügliches Dach, ohne die Zugänglichkeit einzuschränken. Sollte doch einmal Regen in das Häuschen gelangen, kann es durch Löcher im Boden sofort wieder abfließen. Durch die Aufhängung weicht das Behältnis beliebig aus, so daß nichts zu Bruch gehen kann, wie bei den fest angebrachten Haltern.

Der Kanister muß natürlich groß genug sein, um den Leckstein aufnehmen zu können. Den vorderen Rand wird man vielleicht etwas höher stehenlassen als auf meiner Zeichnung, damit der Stein etwas Halt findet. Auch den oberen Rand könnte man tiefer ziehen und damit einen besseren Regenschutz erreichen. Der Rand wird die Stabilität des Restkanisters erhöhen.

Ein neuer Stein ist so schwer, daß er kaum herausfallen kann. Natürlich sollte der Kanister stabil genug sein, um das Gewicht tragen zu können. Sollten sich Probleme ergeben, schmeißen Sie einfach das alte Ding weg und machen einen neuen Versuch. Autowaschanlagen verschenken oft Kanister in einer passenden Größe.

Mit einem scharfen Messer und etwas Geduld kann man das Loch schneiden; eine Stichsäge erleichtert die Arbeit, macht aber viel Krach. Natürlich müssen die Schnittränder geglättet werden, damit die Pferde sich nicht verletzen können. Eine Feile oder Sandpapier sollten das Problem lösen.

Mein Tipp für diese Woche: Spätestens, wenn der Lecksteinhalter, den Sie jetzt im Gebrauch haben, zu Bruch geht, sollten Sie einmal diese Patentlösung probieren. Und falls Sie auf der Weide kein Regendach für den Leckstein haben, dürfte diese selbstgebaute Lösung Ihren Leckstein gut schützen.

Wenn kein Baum in der Nähe ist, muß man einen Zaunpfosten als Aufhängung benutzen. Da diese heutzutage mit Elektrik garniert sind, würde ich einen kleinen Galgen vorschlagen, also zum Beispiel eine Querlatte, von der die Gondel herabhängen kann. Sollte sich die Konstruktion bei Gebrauch ständig verdrehen, kann man natürlich auch zwei Stricke verwenden. Dann kann der Halter immer noch ausweichen, aber die Drehung ist gebannt.

Kanister, Plastikbehälter allgemein, kann man übrigens auch als Trichter oder Schaufel gut benutzen. Mein Vater pflegte sogar Ablagesysteme damit zu bauen, für die man natürlich auch im Baumarkt fertige Behälter erwerben kann. Einen überdachten Lecksteinhalter habe ich aber noch nirgendwo gesehen, den muß man sich selber bauen.

Zeichnung: Popken

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