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Bericht Zum Thema  Ostern · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 156.02 der Pferdezeitung vom 23.03.02
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Osterprozession in der Oberlausitz
Foto: © » Kristina Ballay 

    Osterritt bei den Sorben   
    Slawen mitten unter uns   
von   Gerd Hebrang


Vor einem Jahr habe ich zu Ostern einen weiten Bogen geschlagen ( Frohe Ostern 2001) und bin dabei auch auf die Osterriten der Sorben zu sprechen gekommen.

Der dort erwähnte Fernsehbeitrag des Südwestfunks (Hoch zu Ross: Die sorbischen Osterreiter) soll in diesem Jahr wiederholt werden, und zwar am 30. März morgens - meine diesbezügliche Recherche ergab aber leider nichts.

Diese Auskunft habe ich von Kantor Hubert Kahle erhalten, der im Internet Informationen über den » Osterritt der Sorben veröffentlicht hat. Erfreulicherweise hat er seine Telefonnummer angegeben, so daß ich ihn kurzerhand anrufen und befragen konnte.

So erfuhr ich, daß der Kantor nicht etwa die Orgel spielt, sondern die Osterprozession organisiert und leitet. Hubert Kahle ist Kantor von Radibor, Radibor ist eine sorbische Gemeinde in der Nähe von Dresden, die erwähnte Seite ist Teil der Homepage von Radibor, auf sorbisch: Radwor.

Die Adresse lautet: » http://www.radibor.net/, und da konnte ich doch nicht widerstehen und mußte eingeben: http://www.radwor.net/ - Fehlanzeige! Trotzdem: es ist unübersehbar, daß diese Homepage zweisprachig ist, und als ich mich etwas vertraut machte, stellte ich fest, daß manche Seiten nur in Deutsch oder nur in Sorbisch gehalten sind, wodurch ich mich natürlich ausgeschlossen fühlte.

Das interessierte mich besonders vor dem Hintergrund des neuen Wissens über die Kabardiner und Karatschaever ( Hilfe, welche Rasse?,  Aus den Bergen kommen wir): wie kommt es zu der Minderheit der Sorben in unserem Lande, und was bedeutet der berühmter Osterritt, wie läuft der ab, wie wird der organisiert, was bedeutet er den Menschen?


Geschichte


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Leicht gestellte Fragen, deren Beantwortung einige Zeit in Anspruch nimmt und mehr Material zutage fördert als gedacht. Denn: je mehr man forscht, desto mehr entdeckt man. Was im Zeitalter des Internet denkbar leicht und einfach ist.

So auch im Falle der Sorben, die auch als Wenden bekannt sind (zur Herkunft der Begriffe: » Sorben oder Wenden?). Im Internet findet sich die Adresse » http://www.sorben-wenden.de/, die einen guten Überblick bietet.

Dr. Hilza Elina, Haus für sorbische Volkskultur Bautzen, gibt einen kurzen Überblick über die » Geschichte der Sorben.

  • Um 600 besiedeln slawische Stämme das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder/Queiß, vermutlich aufgrund der Niederlage der Hunnen.

  • Um 990 verliert der letzte slawische Stamm (Milzener) seine politische Unabhängigkeit, Christianisierung durch die deutschen Eroberer.

Dieser Zeitraum wird etwas deutlicher durch folgenden Abschnitt aus der Internetseite » Schmochtitz - ein Ort im Sorbenland:

Copyright wie angegeben
Slawische Siedlungsgebiete um 900
rot: heutiges Siedlungsgebiet der Sorben
Quelle: » Geschichte der Sorben
Wer kennt schon Schmochtitz? Schmochtitz ist einer von vielen Orten im Bautzner Land. Vielen Orten ist hier die Endsilbe "itz" gemeinsam: Schmochtitz, Sollschwitz, Prischwitz oder Crostwitz, Panschwitz, Räckelwitz.

Man könnte Seiten mit einer Aufzählung der "itz"-Orte füllen und vornehmlich die Ortsnamenverwandtschaft östlich der Saale-Elbe-Linie finden, von Saßnitz bis Ostritz.

Diese Endsilbe "itz" bezeugt uns die slawische Sprache, die hier seit dem 7. Jahrhundert gesprochen wird und uns heute als Nieder- oder Obersorbisch begegnet. Ortsschilder, Wegweiser und Bezeichnungen an öffentlichen Gebäuden lassen uns die Geschichte und Gegenwart des jetzigen Sorbischen Volkes aufleuchten.

Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und dem Ansturm der Hunnen ziehen die Germanen nach Süden und Westen, aus dem Bautzner Raum nachweislich die Burgunder (443 n. Chr.) an den Rhein. Das Nibelungenlied schildert uns eine große Tragik - heute gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen Worms und Bautzen.

Die Völkerwanderung entsiedelte das Land. Zwischen 400 und 600 n. Chr. gibt es hier keine geschichtlich verwertbaren Zeitzeichen.

Durch den fränkischen Chronisten Fredegard werden im Jahre 631 zwischen Saale und Queis slawische Stämme mit Burgbezirken benannt. Im Bautzner Land zwischen Valtenberg und den Königshainer Bergen wohnen die Milzener in 30 Burgbezirken. Die Landnahme erfolgte offensichtlich friedlich, germanische Reste wurden assimiliert. Das meist offene Gefilde und die Flußauen werden neue Heimat und Wirtschaftsraum der zahlreichen slawischen Volksstämme, die vom Balkan, Westpolen und der Weichselmündung aufgebrochen sind.

Die Erben des großen Frankenreiches streiten untereinander. Der Einfall der Ungarn zwingt die deutschen Stämme zur Einigung unter dem Sachsenkönig Heinrich I. Die sozial-ökonomischen Spannungen finden eine Lösung in der Ostexpansion. Vielfältige Koalitionen und kriegerische Händel geben Anlaß, die slawischen Völker zu überfallen und weite Gebiete zu annektieren.



Kampf ums Ãœberleben


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Copyright wie angegeben
Slawische Siedlungsgebiete um 1850
Quelle: » Geschichte der Sorben
Wie aus der ersten Karte (» Slawische Siedlungsgebiete um 900) ersichtlich, hatten die Slawen durch den Rückzug der Germanen Mitteldeutschland großflächig besiedelt. Die Verdrängung dauerte etwas länger.

Deutsche haben zunächst als Eroberer, später als Siedler sich auf Kosten der Slawen nach Osten ausgebreitet. Bekanntlich wollte Hitler diesen Vorgang wieder aufgreifen (Volk ohne Raum, siehe auch  Galerie Bannerträger).

Weiter mit Auszügen aus der » Geschichte der Sorben. Es wird deutlich, daß immer wieder versucht worden ist, die Eigenständigkeit der Bevölkerung zu brechen, wobei die Sprache eine besondere Rolle spielt.

Zu allen Zeiten haben die Herrscher dieselben Mittel angewandt, bis auf den heutigen Tag - die Zukunft ist keineswegs gerettet, schon gar nicht für alle Zeit. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Brauch des Osterrittes eine besondere Bedeutung.

Die Parallele zur Nationalitätenpolitik Stalins springt ins Auge: die Sorben sollten im Dritten Reich schlicht vernichtet werden. Die DDR hingegen pflegte die Sorben in ihrem Sinne.

Bei der Wiedervereinigung sind die Rechte der Sorben in den Verfassungen der beteiligten Bundesländer festgeschrieben worden.

  • 1264 Gründung des Klosters Marienstern in der Oberlausitz.
    Sorbische Bevölkerung bildet zu Beginn des 13.Jahrhunderts über 90% der Bewohner zwischen Saale und Bober/Queis

  • 1293 /1327 Verbot der sorbischen Sprache in Bernburg/S., Altenburg. Zwickau und Leipzig

  • um 1500 Sorbischer Bürgereid aus Bautzen/Budysin, das älteste bekannte sorbische Schriftdenkmal

  • 1574 Erstes gedrucktes sorbisches Buch - ein Gesangbuch mit Katechismuis von Albin Moller in niedersorbischer Sprache

  • 1597 Erstes gedrucktes Buch in obersorbischer Sprache

  • 1618 - 1648 Verlust von nahezu der Hälfte der sorbischen Bevölkerung im Dreißigjährigen Krieg; Schrumpfung des sorbischen Sprachgebietes

  • nach 1750 Anfänge eines bürgerlichen sorbischen nationalen Bewußtseins unter vielfältiger Unterstützung durch die slawischen Nachbarn; deutsche und sorbischeAufklärer beschäftigen sich wissenschaftlich mit der sorbischen Sprache und Kultur

  • 1790 -1794 Bauernunruhen in der Lausitz unter dem Einfluß der Französischen Revolution

  • 1818 In Preußen wird zum weiteren Einschränken der sorbischen Sprache eine Verordnung erlassen

  • 1848 /1849 Sorbische Bauernvereine in der Oberlausitz entstehen; unter anderem fordern sie soziale und nationale Rechte ein ("Sorbische Bauernpetition"); Intelligenz fordert die Gleichberechtigung der sorbischen Sprache und Kultur in Schule, Kirche und vor Gericht ("Große Petition der Sorben" unterzeichnet von 5000 Haushaltsvorständen)

  • 1854 Erste große Auswanderungswelle von Sorben nach Texas und Australien, dort werden sorbische Siedlungen gegründet

  • 1875 Generelles Verbot der sorbischen Sprache in den Schulen der preußischen Oberlausitz

  • um 1875 - nationale Unterdrückung der Sorben im Deutschen Reich wird forciert, als Gegenreaktion entfalten sich stärker sorbische Kulturbestrebungen, die "Jungsorbische Bewegung" unter Führung von Arnost Muka und Jakub Bart-Cisinki formiert sich

  • 1912 - 31 sorbische Vereine beteiligen sich in HoyerswerdalWojerecy an der Gründungsversammlung der "Domowina" als Dachverband sorbischer Vereine

  • nach 1933 Nalionalsozialistische Diktatur/Versuche zur physischen und psychischen Ausrottung des sorbischen Volkes; Ausweisung sorbischer Lehrer und Pfarrer aus der Lausitz; sorbische Antifaschisten, u. a. Alojs Andricki (1943) und Marja Grolmusec (1944), werden ermordet

  • 1937 Verbot der Domowina (nachdem diese die nazistische Gleichschaltung ablehnte) und jeglichen öffentlichen sorbischen Lebens;

  • 1941 Verbot der letzten sorbischen Gottesdienste durch das Brandenburger Konsistorium

  • 1945, 10.Mai Neugründung der Domowina als erste demokratische Organisation in Deutschland nach dem Kneg

  • 1947 Gründung der sorbischen Oberschule (später sorbische erweiterte Oberschule Kleinwelka, heute Sorbisches Gymnasium Bautzen)

  • 1948 Sächsischer Landtag beschließt "Gesetz zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung"

  • 1949 Späte Zulassung der Domowina in der Niederlausitz (Brandenburg)

  • bis 1958 - Zahlreiche sorbische staatliche Institutionen zur Förderung des national-kulturellen Lebens werden gegründet:

  • 1956 - Sorbische Intelektuelle und Bauern protestieren gegen die zunehmende Industrialisierung der Lausitz und für den Erhalt des landschaftlich und kulturell einmaligen Siedlungsraumes der Sorben, extensiver Baunkohlenabbau zerstört sorbische Dörfer und ihr Umfeld

  • 1964 - Neuregelung des sorbischen Schulunterrichtes führt zum drastischen Rückgang der Teilnehmer am sorbischen Sprachunterricht

  • 1966 - 1989 - Sieben Festivals sorbischer Kultur· waren einerseits Faktor zur Entwicklung der sorbischen professionellen und Volkskultur, andererseits nutzte die SED diese Festivals zur Demonstration ihrer "erfolgreichen Nationalitätenpolitik" und dem Bekenntnis der Sorben zur DDR, sie versuchte damit über den Rückgang des Sorbentums hinwegzutäuschen

  • 1989, 11. November, die in Opposition zur "sozialistischen" Domowina stehende "Sorbische Volksversammlung" ruft zum nationalen Dialog auf und fordert von der Domowina eine grundsätzliche Wende Sorbischer Runder Tisch erarbeitet Positionen der Interessenvertreter der Sorben und bereitet den Erneuerungsprozeß der Domowina vor

  • 1990 - 17. März, außerordentlicher Bundeskongreß der Domowina, Delegierte wählen eine neue Führung der Organisation und bekennen sich in einer Resolution zur Herstellung der deutschen Einheit - Protokollnotiz zum Einigungsvertrag schreibt Schutz und Förderung der sorbischen Sprache und Kultur fest

  • 1992 - 19. April - erste sorbische Fernsehsendung beim ORB, als monatliches Halbstundenmagazin in niedersorbischer Sprache konzipiert


Die Kirche


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» Osterreiter vor der Kirche
Wir haben bereits zur Kenntnis genommen, daß die Bundesländer Brandenburg und Sachsen jeweils einen Teil des sorbischen Sprachgebiets umfassen, die Niederlausitz und die Oberlausitz, wo jeweils unterschiedliche Sprachen gesprochen werden.

In der Niederlausitz (60 Ortschaften, Kreise Cottbus/Chosebuz, Spremberg/Grodk, Calau/Kalawa, Lübben/Lubin, Guben/Gubin und Forst/Barsc) ist die sorbische Sprache stark im Verschwinden. Diese Region ist besonders durch den Spreewald bekannt und touristisch gut erschlossen.

Die Braunkohleindustrie (Kombinat Schwarze Pumpe) hat die Zerstörung des Lebensraums der Sorben beschleunigt (Der Aufbau des Braunkohlenkombinates Schwarze Pumpe – ein Fallbeispiel für die Auswirkung der Industrialisierung auf das sorbische Ethnikum, aus: Edmund Pech, Die Sorbenpolitik der DDR 1949–1970, Anspruch und Wirklichkeit, Dissertation 1998, » Inhaltsverzeichnis, siehe auch » Rezension).

Durch den Zuzug deutscher Arbeitskräfte setzte sich Deutsch als Umgangssprache am Arbeitsplatz durch. Die Sorben assimilierten sich zunehmend. Anscheinend herrschte selbst im zweisprachigen Gebiet keine klare Vorstellung über die Sorben.

Es gab auch anti-sorbische bzw. anti-slawische Ressentiments unter den Deutschen, was angesichts der Vergangenheit kaum verwundern dürfte. "Pech stellt fest, dass sich ökonomische und soziale Veränderungen in der ostdeutschen Gesellschaft als die entscheidenden 'Assimilationsbeschleuniger' erwiesen." (Peter Schurmann, » Rezension)

Damit dürfte die prekäre Situation der Sorben hinreichend deutlich sein. Es gibt zur Zeit etwa 60.000 Sorben, von denen 15.000 katholisch sind. Unter diesen gibt es einige, die den Brauch des Osterrittes pflegen.

Der Osterritt ist also keine allgemeinen sorbische Angelegenheit, sondern hat sehr viel mit der katholischen Kirche zu tun. Kantor Hubert Kahle betont die Rolle der Kirche im Kampf um das Überleben seines Volkes: "Die Kirche hat die Sorben erhalten."

Für ihn bedeutet insbesondere der Osterritt eine tiefe Verbundenheit zu seinem Gott und zu seinem Volk. Während seiner Zeit bei der Nationalen Volksarmee mußte er einmal aussetzen: "Ich wäre fast den Tod gestorben." Im Geiste hat er die anderen begleitet und "tief drin" seine Verbundenheit gespürt hat.

Es ist eine Verbundenheit in zwei Richtungen. Die Verbundenheit mit dem eigenen Volk können wir vielleicht leichter nachvollziehen als die Verbundenheit mit der Kirche.

In Westdeutschland sind die Kirchen leer, außer an Ostern und Weihnachten. An diesen hohen Festen sind die katholischen Kirchen in der Oberlausitz "etwas voller", wie Hubert Kahle zugibt, um gleich zu betonen, daß hier die Uhren anders gehen: "Wir haben jeden Tag Gottesdienst, und am Sonntag sogar dreimal, auf sorbisch und auf deutsch."


Brauchtum


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1928 hat » Oberlehrer Melzer aus Panschwitz die Osterreiter beschrieben:

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» Pferde und Reiter würdig geschmückt
Die Pferde sind heute von leichterem Schlag
In langen Prozessionen ziehen die Wallfahrer zu Ross von einem Parochialdorf zum anderen. Wie Hochzeiter sind sie gekleidet: hoher Zylinder, weiße Handschuhe und schwarzer Rock.

Pferde von schwerem Schlag, die noch gestern vor Pflug und Wa­gen gingen, sind festlich geschmückt und ihrer Würde sich bewusst. Tage zuvor flechten Knechte Mähnenhaar und Schweif mit Strohgebind in feste Zöpfe.

Am Ostermorgen werden die Strähnen gelöst und das Haar durchgebürstet, die Pferde sorgfältig geputzt und gestriegelt. Der Schweif wellt lockig. Überdies ziert ein Seidenband, zumeist ein Geschenk der Hausfrau oder einer anderen lieben Seele. Es prangt in verschiedenen Farben, zumeist rot oder bunt, wenn aber ein teures Familienmitglied gestorben ist, grün, schwarz oder blau als Zeichen der Trauer.

An seinem Ehrentage wird das Pferd mit Blumen und Bändern geschmückt. Sättel und Gurte, Zäume und Schabracken sind mit allerlei messingenem, silbernem und goldenem Schmuck geziert.

Stolz schreiten die Pferde einher. Noch stolzer tragen sie den gestriegelten Krauskopf. Feurig blasen sie die Nüstern auf und kauen beständig an Trense und Kandare, so dass es schäumt. Ab und zu ein freudiges Gewieher. Die Augen flammen auf.

Auch der Reiter sitzt in fester Haltung, sich dessen bewusst, dass man ihn bewundert. Es sind zumeist Gutsbesitzer oder deren Söhne und Gesinde.

Sie sitzen auf kirsch­roten oder himmelblauen Schabracken, in deren Ecken silberne Sterne oder die Anfangsbuchstaben des Besitzers, oft auch ein fahnentragendes Lamm, eingestickt sind.

Und die zahllosen Zuschauer besprechen eifrig diejenigen Gruppen und Reiter, die die eindrucksvollsten sind und deren Pferde den schönsten und prächtigsten Schmuck tragen.

Die Spitze der Reiterprozession führt breitgesäumte, buntgestickte Kirchenfahnen. Die folgenden Reiter tragen das Kruzifix und die Statue des auferstandenen Heilandes.

Der Vorsänger singt mit weithin schallender Stimme: "Stanyl je horje Jezus Khryst, alleluja!" - "Christ ist auferstanden!" Alsbald fallen die anderen ein. Die Lust ist erfüllt von Chorgesang und Glockenklang.

Es ist nicht verwunderlich, dass der Bauer bei diesem Bittgange sich des Pferdes als des allerbesten Gefährten bei der Feld- und Ackerarbeit bedient, das ihm beim Säen und Ernten so große Dienste leistet und auch sonst sein gehorsamster Helfer und treuestes Haustier ist.

Auch bei den alten Germanen stand das Pferd in hohem Ansehen. Die Zeit der beginnenden Feldfruchtarbeit wurde mit Pferdekult und sakralen Ritten eingeleitet. Mit dem heiligen Georg wurde er gleichsam patronisiert.

Erhebend ist der Eindruck der prächtigen Reiterschar mit fliegenden Fahnen und dem uralten Ostersang. Ob dieser schöne Brauch ein Auswuchs altheidnischen Kultes, dem die christlichen Glaubensboten einen kirchlichen Anstrich gaben, oder ein Überbleibsel aus den Kreuzzügen ist, darüber ist nichts Sicheres bekannt.

Wahrscheinlich wird er aber erst nach diesen entstanden sein. Seinen Ursprung wird er wohl in den Streben haben, Gott auch draußen in der Natur zu preisen. Darum liegt in diesem altehrwürdigen Brauch ein tiefer Sinn. Wo der Bauer und Ackersmann von Gott das ganze Jahr hindurch Segen empfängt, auf seinen Feldern und Fluren, dort will er ihm besonders danken und ihn vertrauensvoll um neuen Segen bitten.



Organisation


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Eine sehr ausführliche Darstellung des » Osterreitens in der Oberlausitz nimmt Bezug auf die Publikation Dietrich Scholze / Hans Löffler, 1991, "Wir Osterreiter":

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» Prozession aus Radibor
Alljährlich, am Ostersonntag findet in der Gegend zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda ein Ereignis der besonderen Art statt.

Die katholischen Osterreiter verkünden die frohe Botschaft über die Auferstehung Jesu Christi, auf ihrem Weg in die Nachbargemeinde singen und beten sie.

Angeführt von den Fahnenträgern, den Trägern der Christusstatue und des Kreuzes, versammeln sich die Reiter vor der Kirche und werden vom örtlichen Geistlichen gesegnet und verabschiedet.

Die Pferde sind festlich geschmückt und werden zum Teil von weit her ausgeliehen. Die festliche Tracht der Osterreiter besteht aus Gehrock und Zylinder, das Pferdegeschirr ist aufwendig mit Muscheln oder mit Metallbeschlägen verziert.

In der Nachbargemeinde werden die Reiter beköstigt und beten auf dem Friedhof für die Verstorbenen.

Ursprünglich ritten die heidnischen Slawen im Frühjahr um ihre Felder, um sich eine gute Ernte zu erbitten. Dies kann man heute noch in Ostro beobachten, wo die Männer vor dem eigentlichen Osterritt frühmorgens die Felder umreiten.

Nach der Christianisierung der Slawen wurde der Brauch des Osterreitens von der Kirche übernommen und zieht Jahr für Jahr tausende Besucher in die Sorbische Oberlausitz.

[...] Heute betrachtet man es als sicher, daß das Osterreiten auf vorchristliche Zeiten zurückgeht, in denen die heidnischen Slawen (wanderten etwa im 6 Jh. in der Lausitz ein), die Vorfahren der heutigen Sorben, die einer Naturreligion anhingen, am Frühjahrsanfang zu Fuß oder hoch zu Ross einen magischen Kreis um ihren Besitz zogen, um es so vor der Einwirkung des Bösen zu schützen. Bei der Christianisierung der Slawen, die etwa seit dem 6. Jahrhundert die Lausitz besiedelten, mußten die Missionare so manchen Kompromiss eingehen um die heidnischen Slaven vom Christentum zu überzeugen. So wurden aus den Flurumritten christliche Prozessionen, war doch das Prozessionswesen im Mittelalter eine in ganz Europa sehr verbreitete kirchliche Sitte. Nach zeitgenössischen Quellen verkehrten damals Reiterprozessionen zwischen den Landesstädten Hoyerswerda und Wittichenau, die selbstständige Pfarrgemeinden waren.

Mitunter vertrat man die Auffassung, das Osterreiten hätte seine Wurzeln in den Kreuzzügen des Mittelalters und der islamische Halbmond und die Kaurimuschel als Schmuckelemente wären auf Kriegsbeute im Heiligen Land zurückzuführen. Wahrscheinlicher aber ist, daß Sättel und Geschirr samt Verzierungen aus Beständen der Türken kamen, die Lausitzer Sorben im Dienste des sächsischen Kurfürsten nach der siegreichen Schlacht von Wien 1683 erhielten.


Dort findet sich auch eine sehr schöne » Terminliste und Teilnehmerübersicht sowie eine » Landkarte.


Radibor


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» Prozession aus Radibor
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» Prozessionen von und nach Radibor, Ausschnitt
Kantor Hubert Kahle aus Radibor ist dabei, seit er 14 Jahre alt ist. Das ist das Mindestalter. In seiner Gruppe reitet diesmal ein Kreuzträger das 50. Mal, in einer anderen Gruppe ist jemand in diesem Jahr zum 60. Mal dabei.

Die meisten der 9 Gruppen reiten in eine andere Gemeinde, deren Gruppe den umgekehrten Weg macht. Zwei Gruppen reiten den Weg allein, so z. B. die Gruppe aus Bautzen, die nach Radibor reitet, während die Gruppe aus Radibor nach Storcha reitet. So müssen die Einwohner von Radibor sowohl die Gruppe aus Bautzen als auch die Gruppe aus Storcha bewirten.

Storcha hat nur 90 Einwohner, die Radiborer Reitergruppe ist 120 Mann stark. Man macht sich fertig gegen 12, der Pfarrer segnet die Reiter, übergibt die Kirchenfahnen, das Kreuz und die Statue des Auferstanden und sendet sie aus.

Die Männer reiten paarweise und kommen gegen 14 Uhr an. Nach der Umkreisung der Kirche und der dreimaligen Umrundung des Friedhofs, um den Verstorbenen die Botschaft von der Auferstehung zu verkündigen, gibt es eine Kaffeepause.

Dann werden die Reiter unter Glockengeläut verabschiedet. Am Abend ist man wieder zurück. Manche Gruppen haben einen längeren Weg und starten deshalb früher.

Am Karfreitag werden die Pferde geputzt und die Mähnen gewaschen, eingeflochten zu einer Kaltwelle. Am Sonntag werden die Zöpfe gelöst und zur Ostermähne toupiert.

In den siebziger Jahren mußte die Osterprozession in Radibor mangels Pferden ausfallen. Heute werden für die insgesamt über 1600 Reiter Pferde von weit her herangefahren, teilweise 100 oder 150 Kilometer, da es in der Region so viele Pferde nicht gibt.

Früher waren es natürlich vor allen Dingen schwere Rassen, heute die üblichen Reitpferde. Ein Züchter von berühmten Anglo-Arabern ist ebenfalls dabei, dessen Sohn Fachtierarzt für Pferde geworden ist und auch diese Rasse züchtet. Die wenigsten Reiter haben ein eigenes Pferd, etwa 2/3 sitzen nur einmal im Jahr auf einem Pferd, zum Osterritt.

Die Pferde gehen im Schritt und in der Gruppe, sind daher durchweg ruhig und gelassen. Freitag und Samstag wird geprobt. Selbstverständlich ergeben sich auch Kontakte zu den Reiterhöfen, und teilweise dürfen auch Protestanten oder Nicht-Sorben mitreiten.

Während des Ritts wird andächtig auf sorbisch gesungen - einen Eindruck kann man durch zwei kleine Videos auf der Seite » Die Osterreiter gewinnen.


Zukunft


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» Osterreiter im Miniaturenpark Kleinwelka
Mehrfach hat Hubert Kahle von der Rolle der Kirche gesprochen für das Schicksal der Sorben. Die Osterritte sind Ausdruck des "lebendigen Glaubens", sind "Ausdruck der Freude, daß Christus auferstanden ist".

Das trifft vermutlich nicht für die Gesamtheit der Sorben zu, die aufgrund der Gesetzgebung vor, während und nach dem dreißigjährigen Krieg zum Protestantismus übergetreten sind. Auch hier spielt Radibor eine Sonderrolle, denn dieser Ort hat sich erfolgreich gegen eine Konversion gewehrt.

1623 untersagte der damalige Gutsbesitzer Christoph von Minkwitz den Osterreitern den Ritt auf den Friedhof um die damalige Pfarrkirche. Es kam zur "Osterreiterschlacht" mit den Dienern des Grundherrn, der den Protestantismus mit Gewalt durchsetzen wollte. Diese Schlacht ging zu Gunsten der Osterreiter aus.

Ich habe mich auch ein bißchen auf der » Homepage von Radibor umgeschaut und habe auf » Schule geklickt. Dort stellten sich zwei Abschlußklassen dar, die 10a und die 10b. Die Schüler der » 10a haben mich sehr beeindruckt mit ihren Aussagen über ihre Vorstellungen in 20 Jahren.

Sowohl Jungen als auch Mädchen wollten verheiratet sein und Kinder haben, am besten drei. Ein Junge schränkte ein: wenn die Frau mitmacht. Die meisten konnten sich eine berufliche Zukunft in ihrer Heimat nicht vorstellen. Hubert Kahle kennt das Problem. "Zu Ostern sind sie aber alle wieder daheim."

Obwohl die Lausitz verkehrstechnisch ausgezeichnet angebunden ist, gibt es massive Probleme. Die Abwanderung der Jugend ist nicht zu übersehen. Sicherlich wird man auch Industrie ansiedeln können, aber ich fragte, ob nicht auch der Tourismus eine Lösung sein könnte.

Da erfuhr ich, daß die Natur auch in der Oberlausitz wunderschön ist (vom Spreewald hatte ich eine Vorstellung), der Seeadler und Weißstörche sind wieder heimisch geworden, das Lausitzer Mittelgebirge ist schön, es gibt interessante Ausflugsziele für Kinder wie z. B. den » Miniaturenpark, einen » Irrgarten, einen » Saurierpark - Hubert Kahle muß nicht nach Mallorca fliegen, um Urlaub zu machen.

Die Osterreiter sind aber keine Attraktion für die Touristen. Zwar ist jeder gern als Zuschauer eingeladen, aber man macht es nicht für diese. Es ist eine ernsthafte religiöse Übung, die auf keinen Fall kommerzialisiert werden darf.

Zum Schluß wollte ich mir noch anschauen, was die » 10b zu sagen hat. Da war ich denn doch schockiert. Zunächst fiel mir auf, daß es wesentlich mehr Schüler sind. Und fast alle sind übel drauf. Wie mag das kommen? So ein gewaltiger Unterschied zwischen zwei Parallelklassen!

Das Titelbild mit den Ostereiern bedarf noch der Erklärung. Vor einem Jahr war ich auf die Osterreiter gestoßen über die Seite » Die Lausitz und die Sorben von Kristina Ballay.

Natürlich ist die Autorin eine Zugereiste, die von der Kultur der Sorben fasziniert ist. Und dazu gehört auch das kunstvolle Bemalen von Ostereiern. Solche Ostereier habe ich noch nie gesehen. Inzwischen muß auch diese Kultur gestützt werden, und so gibt es den einen Preis für die schönsten Ostereier.

Vielleicht wird doch noch alles Folklore, wenn der innere Antrieb verlorengeht. Immerhin sind die Polen, die im 19. Jahrhundert als Arbeitskräfte ins Ruhrgebiet geholt worden sind, inzwischen vollständig assimiliert.

Nun leben die Sorben schon seit mehr als 1000 Jahren in dieser Gegend, insofern ist der Vergleich schief. Die katholischen Sorben der Oberlausitz haben aber auf jeden Fall bessere Chancen als der Rest des Volkes, sich zu behaupten. Unter anderem dank des Osterritts und der tiefen Gefühle der Verbundenheit, die dieser bewirkt.

Fotos
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Rezension: Der richtige Hufschutz für mein Pferd


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Rau, Gisela, Rau, Burkhard

Der richtige Hufschutz für mein Pferd


206 Seiten, 50 s/w-Fotos, 20 s/w-Illustrationen, gebunden
Kosmos Verlag, Stuttgart
ISBN 9783440076316


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  • Huf und Hufschutz: Eigenschaften und Aufgaben
  • Eisen & Co.: Die Hufschutz-Varianten
  • Der Bestimmungsschlüssel zum Auffinden des richtigen Hufschutzes
  • Beschläge bei Krankheiten und Fehlstellungen

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Burkhard Rau, staatlich geprüfter Hufschmied, Schmiedemeister sowie öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Hufbeschlag, ist genauso wie seine Frau Gisela Rau Berittführer FN. Beide sind seit vielen Jahren Besitzer mehrerer Pferde und halten diese in Eigenregie.



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Selbstportrait 08/2004
   
   
Meine Meinung zu dem Buch:
von   Gerd Hebrang

Im Vergleich mit dem gleich teuren Buch Alternativer Hufschutz aus dem Cadmos Verlag zum selben Thema ist dieser Band äußerlich deutlich weniger attraktiv. Das gesamte Design wirkt etwas deprimierend. Die Fotos sind mit einem schweren Trauerrand umgeben, bei den Tabellen werden reichlich dicke schwarze Striche verwendet, bei Aufzählungen verrutschen die Pfeilchen auf die Standlinie - hier kann der Verlag noch einiges verbessern.

Aber es soll uns ja um die Inhalte gehen. In einer Leserzuschrift zum Buch von Kirstin Becker wurde das Buch der Eheleute Rau sehr gelobt. Es solle um Klassen besser sein, das Cadmos-Buch verstaube im Regal. Das Kosmos-Buch sei sehr viel übersichtlicher und enthalte viel mehr Informationen.

Das stimmt. Die einzelnen Produkte sind jeweils auf einer Seite vorgestellt, mit immer demselben Informationsraster, und auch die Tabellen halten, was der Titel verspricht: AUF EINEN BLICK. Vorteile und Nachteile sind schnell zu übersehen, Eignung und Nichteignung ergeben sich daraus.

Das Kapitel "Die Auswahl des richtigen Hufschutzes" untersucht diese Frage in Abhängigkeit der Nutzung und gipfelt in einem Fallbeispiel eines zehnjährigen Hannoveraners, der von Vater, Mutter und Kind Meier sehr unterschiedlich genutzt werden soll. Alle drei vergeben Punkte für die verschiedenen Beschläge, woraus sich in der Summe dann eine klare Abstufung ergibt.

Das Literaturverzeichnis führt immerhin das Buch Ohne Huf kein Pferd von Fritz Rödder auf, das offenbar schon 1977 erschienen ist. Das Thema Barhuf wird in der Einleitung angesprochen, und zwar negativ. Die Autoren gehen davon aus, daß der Leser sich bereits für den Hufschutz entschieden hat. Allerdings wird bei der Beurteilung der einzelnen Fälle immer wieder darauf hingewiesen, daß Barfuß gehen eine Alternative ist, die bedacht werden sollte.

Wie regelmäßige Leser der Pferdezeitung wissen, habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Hufschmied und weiß von diesem, wie schwer es für ihn ist, Informationen über alternative Hufbeschläge zu bekommen. Er beklagte sich sogar über die mangelnde Bereitschaft der Hersteller, ihn zu unterrichten und zu unterstützen.

Ich habe mit Freude aus dem Leserbrief zum Bericht über Hufschuhe entnommen, daß die Hersteller (oder zumindest einer) umdenken. Mein Hufschmied hält ebenfalls seit vielen Jahren selber Pferde, die alle barfuß laufen, und ist auch ein großer Verfechter dieser Lösung. Trotzdem weiß er, daß Hufschutz manchmal unumgänglich ist.

Natürlich sucht er eine Lösung für die Probleme seiner Kunden und richtet sich auch nach deren Wünschen. Lieber arbeitet er aber mit Leuten zusammen, die eine Barfußlösung bevorzugen. Nach seiner Meinung und Erfahrung ist das in sehr vielen Fällen auch machbar. Wenn man hierüber Näheres erfahren will, muß man andere Bücher kaufen.

Ich selbst kann dazu gar nichts sagen. Die ersten Pferde waren beschlagen, das Connemara-Pony rundum, das Hessen-Großpferd nur vorne. Ich hatte keine Ahnung, ob die Pferde überhaupt beschlagen sein mußten, aber wenn es möglich sein sollte, dann doch lieber ohne. Der Hufschmied, der die Eisen abnahm, unkte, besonders beim Pony, da dieses so flache Hufe habe.

Tatsächlich ging der Gute wie auf Eiern weg, aber nach einem Tag schon war die Sache ausgestanden. Das ist jetzt mindestens 7 Jahre her. Seither haben sich seine Hufe, obwohl von Natur aus flach, sehr gut gehalten, obwohl er auch viel Straße geht, vor allem vor der Kutsche.

Die Hessen-Stute zeigte zunächst überhaupt keine Veränderung, beim nächsten Ausritt machte sie aber nach der Hälfte schlapp: sie ging fühlig. Das war ein unangenehmes Gefühl für mich. Zwar saß ich sofort ab, aber wir mußten den Weg zurückgehen, und der war als Höhenweg im Wiehengebirge ziemlich steinig.

Glücklicherweise wußte ich inzwischen etwas über Hufmechanik und machte mir keine großen Sorgen. Am nächsten Tag war die Sache schon überstanden. Ich betone das hier, weil oftmals behauptet wird, die Umstellung mache besondere Probleme und dauere sehr lange.

Wir haben im Laufe der Zeit viele Pferde gehabt, jetzt sind es vier, und niemals ist eines beschlagen worden. Wir können uns also wohl glücklich schätzen. Mit Sicherheit liegt es aber auch daran, daß wir die Pferde nicht leistungsmäßig einsetzen und sehr naturnah halten. Das ist ein Privileg.

Deshalb hüte ich mich, die Probleme im allgemeinen zu unterschätzen. Wer berufsmäßig mit diesem Thema zu tun hat oder wessen Pferde nicht barfuß gehen können, wird dieses Buch besitzen und studieren wollen. Ich sollte es also auch meinem Hufschmied empfehlen, falls er es noch nicht kennt.

Ich dagegen habe mir damals lieber ein Buch von Hiltrud Strasser gekauft, was mich in meinem Vorsatz bestärkt hat, es unter allen Umständen ohne Hufschutz zu versuchen. Das war aber gar kein Problem, die Frage nach einem Hufschutz stellte sich nie.

Am besten wäre es, wenn ich selber mein eigener Hufpfleger wäre. Ich habe mir auch das passende Werkzeug gekauft, aber dann festgestellt, daß es an der nötigen Leidenschaft fehlt. So gebe ich mich bzw. unsere Pferde also gern regelmäßig in die Obhut unseres Hufschmieds. Auch da habe ich Glück. Ich habe genügend Hufschmiede kennengelernt, um die besonderen Qualitäten meines Hufschmieds zu schätzen.

Auf dem Umschlag wird, wie oben wiedergegeben, angedeutet, daß der Leser die Autoren über die Kosmos-InfoLine erreichen und in Anspruch nehmen kann. Leider habe ich nicht herausgefunden, wie das funktioniert. Über die Webpräsenz des Verlags scheint es nicht zu gehen.


erschienen 23.03.02




Rau, Gisela, Rau, Burkhard

Der richtige Hufschutz für mein Pferd


206 Seiten, 50 s/w-Fotos, 20 s/w-Illustrationen, gebunden
Kosmos Verlag, Stuttgart
ISBN 9783440076316


19,90 EUR      Bestellen

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Tip: Bräuche


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Selbstportrait 08/2004
   
   
Bräuche
Von   Gerd Hebrang

Im Hauptartikel dieser Ausgabe geht es um einen jahrhundertealten Osterbrauch. So etwas kann man natürlich nicht aus dem Boden stampfen. Jeder Brauch hat aber einmal begonnen. Ein Anfang muß gemacht werden, der Brauch muß durch Wiederholung verankert werden, ein Versiegen ist jederzeit möglich.

Das ist aber nicht der springende Punkt. Bräuche können leicht ins Leben gerufen werden und auch für kurze Zeit sehr viel Freude und Befriedigung schenken. Im schlimmsten Fall gibt es gar keine Wiederholung. Die Freude aber bleibt.

Was ist nun ein Brauch? Es ist eine Veranstaltung mit einer Gruppe von Menschen, ein Ritual gewissermaßen, eine Handlungsanweisung, eine Aufführung, ein Spektakel, mit einem Anfang, einer Mitte und einem Ende. Dazu bedarf es eines Plans. Der Plan muß nicht bis in alle Einzelheiten ausgeführt sein, aber ungefähr muß man wissen, worauf es hinauslaufen soll.

Nicht alle Teilnehmer müssen den Plan kennen, aber einer oder eine kleine Gruppe muß die Verantwortung übernehmen für den geregelten Ablauf. Es gibt sehr viele Bräuche, an denen man gewisse Regeln studieren kann. Im Grunde sind z.B. Turniere auch Bräuche, die nach ihren eigenen Regeln ablaufen.

Ich habe einmal in der Nachbarschaft an einem Oster-Geschicklichkeitsturnier teilgenommen, das nie wiederholt wurde. Trotzdem werde ich es nie vergessen. Leider habe ich mich bisher nicht dazu aufraffen können, selber einmal so etwas zu organisieren. Das ist schade, wenn ich es recht bedenke.

Der Aufwand muß gar nicht groß sein, die Freude dürfte in jedem Fall die ganze Sache lohnend machen. Man muß nur einmal anfangen, dann kann man weitersehen. Wenn die Sache danach im Sande verläuft, bleibt immerhin dieses eine Mal in Erinnerung zurück.

Natürlich rede ich von Bräuchen mit Pferden. Es gibt so viele Sachen, die man mit Pferden machen kann. Die Jagdgemeinschaft Gut Pollen erzählt auf ihrer Homepage (über uns), wie sich aus einer Laune heraus ein äußerst erfolgreicher neuer Brauch entwickelt hat. Drei Leute machten den Anfang, wenige Jahre später waren es schon fast hundert. Das ist kein Einzelfall. Wenn man in der Geschichte zurückgeht, wird man immer auf Einzelinitiativen stoßen.

Beim Osterritt spielen die Pferde eine ganz große Rolle, aber sie stehen nicht im Mittelpunkt. Das ist die religiöse Feier. So etwas kann man nicht aus dem Boden stampfen. Aber wer will schon eine Tradition stiften, die Hunderte von Jahren überdauert? Das konnten die Stifter dieser Tradition auch nicht überblicken.

Man kann daraus aber entnehmen, daß die treibende Kraft eine Energie ist, die die Menschen beseelt. Preise, Ehre, Ruhm sind vordergründige Antriebskräfte, die nicht zu unterschätzen sind. Weiter führt allerdings eine Motivation, die tiefer in der menschlichen Seele verankert ist.

Die Jagdgemeinschaft setzt z.B. auf die Freude am gemeinsamen Erleben und den Erhalt einer großen Tradition, also der Verpflichtung gegenüber der Vergangenheit.


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Galerie: Sonnenwagen


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Sonnenwagen

Keltisch, Dänemark
Sonnenwagen von Trundholm auf Seeland
zwischen 1600 und 1400 v. Chr., gesamte Länge 60 cm

Den Sonnenwagen von Trundholm vergißt man nie. Obwohl er stark beschädigt ist, kann man sich leicht vorstellen, wie er ursprünglich ausgesehen hat. Die heilige Wirkung dieses offensichtlich sakralen Objekts ist unmittelbar, obwohl wir keine Vorstellung vom kultischen Hintergrund haben.


Die Kelten
sind immer noch ein rätselhaftes Volk, das die Phantasien entzündet. Die Rückbesinnung auf diese Wurzeln unserer Kultur ist in vollem Gange.


Kommentar
Von  Werner Stürenburg

In den letzten Ausgaben habe ich mich mit Blut- und Boden-Kultur beschäftigt. Das Dritte Reich wollte sich auch religiös und kulturell rückbesinnen auf die Wurzeln, wozu auch das Hakenkreuz gehörte, das Adolf Hitler als Bannerträger flattern ließ.

Leider waren die Nazis Mordbuben und verstanden nichts von Religiösität, wodurch die vorchristlichen Kulte diskreditiert und die Rückbesinnung auf die Vergangenheit erschwert wurden.

Im Hauptartikel dieser Woche haben wir von echter Religiösität erfahren, christlich geprägt, auf heidnischen Bräuchen aufbauend. Die Slawen sind ebenso wie die germanischen Stämme missioniert worden. Davor war nicht Nichts, sondern ebenfalls tief empfundene Religiösität, die sich nicht einfach ausrotten ließ.

Von welcher Art diese Religiösität war, läßt der Sonnenwagen von Trundholm ahnen. Pferde spielten eine Rolle, Wagen und vor allen Dingen die Sonne. Das nimmt nicht wunder, da die Sonne ohne Zweifel uns alle nicht nur wärmt, sondern auch ernährt.

Deshalb finden wir in allen Kulturen der Frühzeit, von denen wir Kunde haben, Sonnenkulte, bei denen die Bewegung eine große Rolle spielt. Seefahrende Völker lassen die Sonne auf einem Schiff über den Himmel fahren, Wagen-Kulturen stellen sich die Sonne als von Pferden gezogen vor.

Damit ein solches Abbild bei einer Kulthandlung mitgeführt werden kann, muß auch das Pferd Räder bekommen - das sieht jedes Kind ein. Fertig ist der Sonnenwagen von Trundholm.


Sinnbild

Unter der Ãœberschrift   Herkunft der Runen finde ich folgendes Zitat:

Ausschnitt
In einigen Inschriften und Kultgegenständen, z. B. im Wagen von Trundholm, wurde eine magische Zahlensprache nachgewiesen, die älter als die dem Gemeingermaischen Futhark innewohnende Zahlenmystik, höchstwahrscheinlich aber wegen der astronomischen Bezüge deren Vorläufer, ist.

Der aus der Bronzezeit (1500 - 1200 v. u. Z.) stammende sechsrädrige bronzene Kultwagen wurde im Jahre 1902 beim Pflügen im Trundholmer Moor unweit von Nyköping auf dem dänischen Seeland gefunden.

Seine ornamentalen Bildelemente stellen Zähleinheiten dar und wurden nach astronomischen Erscheinungen, Sonne, Mond, Jahreslauf etc., geschaffen (siehe dazu: Gerhard Hess, Die Zahlensprache der Germanischen Zeit, in: Elemente 6 (1998), S. 111 - 116). Er läßt auf eine bereits damals hoch entwickelte Mathematik und Astronomie schließen.


Diese detaillierten Betrachtungen kann ich natürlich aufgrund einer Abbildung nicht anstellen. Ich glaube also, was die Wissenschaft herausgefunden hat, und staune.

Wie auch nicht? Die Menschen waren damals genau so klug wie heute und hatten eben so viel Zeit wie wir. Sie werden mit dieser Zeit auch etwas Vernünftiges angefangen haben.

Der Lauf der Sonne über den Himmel, die Bewegungen des Mondes, die Regelmäßigkeit der Planetenbewegungen vor dem Nachthimmel, die Bewegungen des Himmels selbst sind auch für uns Heutige durchaus ein Anlaß zum Wundern.

Auf Erden sind die Jahreszeiten nicht zu übersehen, und wenn man nicht sehr schnell stirbt, stimmt man sich auf den Wechsel der Jahreszeiten ebenso ein wie auf den Wechsel der Tageszeiten. Und da der Mond sich etwa alle 28 Tage zyklisch erneuert, ist die Wirkung der Gestirne auf die Menschen offensichtlich. Wir leben im Rhythmus des Alls.


Sonne und Mond

Ausschnitt
Noch offensichtlicher ist der Einfluß des Mondes, wenn man sich die Aussagen alter Bücher vor Augen führt, daß die Frauen alle gleichzeitig zu Neumond menstruieren.

Die moderne Wissenschaft wollte davon natürlich nichts wissen, aber eine findige Amerikanerin aus der Flower-Power-Generation hat herausgefunden, daß die Simulation des Mondlichtes sofort eine Synchronisation zur Folge hat. Sie leitete daraus eine Methode der Empfängnisverhütung bzw. Schwangerschaftsberechnung ab: Lunaception.

Nun wollte ich es doch wieder wissen und übergab »  » ›»  Google diesen Begriff: siehe da, die Sache ist nicht vergessen, als Nr. 1 erhalte ich   ModernWife.com Moon Cycle, Lunaception " ... Lunaception is what the ancients practiced. Without artificial light, our ancestors menstruated when the moon was dark, and ovulated when it was full. They ..."

Und unter Nr. 3   Amazon.com: buying info: Lunaception : A Feminine Odyssey into ... "Books. ... Lunaception : A Feminine Odyssey into Fertility and Contraception by Louise. Lacey Availability: Order this item used now. ...", also offenbar vergriffen. Ich besitze ein Exemplar davon.

Die große Göttin wurde demzufolge mit dem Mond assoziiert, der seinerseits ein perfektes Symbol für die Wiedergeburt ist, da er regelmäßig stirbt, drei Tage in der Unterwelt verbringt und wieder aufersteht. Ich besitze auch ein Buch, das die Verbindung der Göttin mit Tieren untersucht. Natürlich wollte ich herausfinden, wie die Göttin mit Pferden assoziiert ist.

Fehlanzeige! Von Käfer über Schlange bis Kuh, aber kein Pferd - mit Ausnahme eines kurzen Verweises auf die keltische Epona, die im seitlichen Sitz auf dem Pferd dargestellt wird (eine Suche in der Pferdezeitung nach Epona liefert 6 Fundstellen) . Das Pferd also ist assoziiert mit der männlichen Gottheit, der Sonne, keltisch Sol, verbunden mit dem Sonntag.

Daß die Pferde den Kelten und Germanen heilig waren, zieht sich durch die Rasseportraits hindurch und findet besondere Erwähnung bei den Hannoveranern. Eine Leserin hat mir einmal mitgeteilt, daß sie an Ausgrabungen von Pferden im norddeutschen Raum arbeitet und dadurch sehr interessante Entdeckungen gemacht hat, über die sie einmal in der Pferdezeitung berichten will.

Wir werden also in der Zukunft noch viel über unsere Vergangenheit erfahren. Die Archäologie ist eine junge Wissenschaft und wird noch manche Geheimnisse aus unserem Boden bergen. Nicht nur der Mittelmeerraum ist für archäologische Sensationen gut. Der Sonnenwagen von Trundholm ist eine solche Sensation. Wer weiß, wieviel in unseren Mooren noch verborgen ist?


Religionsstreit

Unter der Ãœberschrift   Keltische Religion und Religiosität finde ich:

Selten sind allerdings Abbildungen einer menschengestaltigen Sonne, die einen direkten Hinweis auf den Bezug zur Gottheit liefern.

Dass jedoch der Sonne auch unmittelbar Verehrung entgegengebracht wurde, belegen u.a. die christlichen Quellen. In seiner Confessio betont St Patrick, dass er im Gegensatz zu den Iren an die wahre Sonne – Christus – glaube, und stellt denen, die Himmelskörpern huldigen, ewige Verdammnis in Aussicht.


Pferd mit Menschenkopf
Detail eines Bronze-Weinkrugs, Reinheine
Deutschland, 4.-5. Jh.v.Chr.
Dieses Pferd, der Sonne zugehörig, wie wir jetzt wissen, mit einem Menschenkopf entdeckte ich in einem Buch über Symbole der Kelten.

Einer Seite, die sich der germanischen Welt widmet, entnehme ich, daß der Karneval und die Fastnacht germanischen Ursprungs sind. Das überrascht mich nicht. Die Erklärung dafür ist mir aber neu. Tacitus soll in der Germania berichtet haben, daß die Rheingermanen im Frühjahr einen geweiten Wagen durch die Lande zögen, und zwar zu Ehren der Göttin Nerthus.

Dieser Wagen hatte die Form eines Schiffes, lateinisch "carrus navalis". In der Tat ist auch heute noch der Karneval in der Rheingegend notorisch. Wenn man sich vorstellt, daß der Fluß im Winter zugefroren ist, mag das Erscheinen eines Bootes den Frühling passend symbolisieren.

Die Kirche soll nun dieses "carrus navalis" umgedeutet haben in "carne vale", welches "Fleisch lebe wohl" bedeutet, und damit die 40 tägige Fastenzeit einleiten konnte, die dem jüdischen Passahfest entnommen war. Nun wird angenommen, daß die ehemaligen Heiden die ursprüngliche, mit dem Vorfrühlingsfest verbundene Ausgelassenheit nicht hätten unter Kontrolle bringen können, so daß die Kirche daraus eine erlaubte Veranstaltung habe machen müssen.

Aus dem norddeutschen Raum kenne ich die Osterfeuer. Ich wußte nicht, daß in Köln am Tag vor Aschermittwoch eine "Nubbelverbrennung" stattfindet, womit der Winter als Strohpuppe verbrannt wird.



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1 Leserresonanz zu Ausgabe 156 vom 23.03.02


27.03.02



Der  Bericht war echt gut! Schön, dass die Redaktion ein Thema wie Reiterprozessionen einmal aufgreift. Wie sie vielleicht wissen sind Reiterprozessionen, wenn auch nicht gerade zu Ostern, in Süddeutschland noch eine weit verbreitete religiöse Tradition. Ich schreibe gerade an einer Diplomarbeit über Reiterprozessionen in Oberschwaben und habe alleine in diesem Gebiet 27 Ritte ausgemacht. Interessant ist dort vor allem der Weingarter und der Bad Wurzacher Blutritt. Besonders schön von der Kulisse her sind der Georgsritt in Ochsenhausen vor eienm Barockkloster und der Wendelinusritt in Gutenzell, der durch ein broches Tor führt, nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Wenn sie mehr Infos wollen, stehe ich ihnen gerne zur Verfügung. Super wäre, wenn sie von ihrem Bericht über den Osterritt einen Bildschirmschoner erstellen könnten! Ich würde mich sehr darüber freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Carmen Jud



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Inhaltsverzeichnis Ausgabe 156.02 der Pferdezeitung vom 23.03.02
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Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
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Ann Kathrin Linsenhoff

   

  Ann Kathrin Linsenhoff

   
   
   

Institut für Hufgesundheit und ganzheitliche Pferdebehandlung IfH

   

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  Aus Ausgabe 652 unseres Wochenmagazins: Angebot der Woche 11-39
z.B.   Cillbarra/11-39: Bea 20.01.2010 10:54:33 Hallo Hoffe es geht euch gut! Habe eine neue HP. ...

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