| | Hengstparade, Ralf Grober, Pony-Gestüt-Clus | | | |
| | | Shetland Pony Grand National | | | |
| | | Shetland Pony Grand National | | | |
| | | Marco Freund, Kühnle Kinder-Cup 2007 | | | |
| | | Rodinde Rutjens, 7 Jahre, Kinder-Cup 2005 | | | |
| | | Anna Sandmann, 11 Jahre, Kinder-Cup 2007 | | | |
| | | Sechsspännig auf der Pferd Bodensee | | | |
| | | Ungarische Post, Pferd Bodensee 2004 | | | |
| Das Shetland Pony, so hatte ich vermutet, wird noch eine große Zukunft erleben. Wenn es gelingt, das Rasenmäher-Etikett abzustreifen und die Shetland Ponies als ernstzunehmende Freizeitpartner zu etablieren, werden alle profitieren: Die Züchter, aber vor allen Dingen die Eltern und die Kinder, die ihre Kindheit und Jugend mit diesen wunderbaren Tieren verbringen dürfen.
Die Firma Kühnle, die vor allen Dingen für ihre Hochleistungskutschen für den Spitzensport bekannt ist, engagiert sich seit Jahren dafür, den Fahrsport für Kinder und Familien zu propagieren. Fahrsport ist nicht nur aufwendiger als Reitsport, er ist vor allen Dingen ein Teamsport. Zwar braucht man beim Reiten auch Hilfe, aber schließlich reitet der Reiter alleine los und der Helfer steht dumm herum. Beim Fahrsport fahren die Helfer mit und haben auch ihren Spaß.
Durch ihren Kinder-Cup auf der Equitana ist der Firma Kühnle der Nachweis gelungen, daß mit Ponies ernsthafter Fahrsport schon von kleinen Kindern ausgeübt werden kann. Freilich hat man das mit den Kindern erfolgreicher Spitzensportler gezeigt, die gewissermaßen von Kindesbeinen an in den Fahrsport hineingewachsen sind. Man darf annehmen, daß sie beizeiten selbst im Spitzensport landen werden.
Ein prominentes Beispiel ist die Engländerin » Karen Bassett, die eine beispiellose Karriere mit ihren vier Shetland Ponies hingelegt hatte und inzwischen als erwachsene Frau mit Trakehnern auf internationalen Wettbewerben mitstreitet.
Sie begann ihre Fahrerkarriere mit acht Jahren und fuhr mit 12 vierspännig. Der Anfang war ganz harmlos und gar nicht ambitioniert. Sie hatte ihre Ponies, ihre Kutsche und ihre Geschwister, und gemeinsam fuhren sie einfach los.
Seit 1980 hat sie den nationalen Vierspännerwettbewerb für Ponies sechsmal gewonnen und den für Großpferde fünfmal. Sie ist der einzige Spitzensportler, der Trakehner im Vierspänner einsetzt. 1995 hat sie zum ersten Mal in Saumur als Frau einen internationalen Vierspännerwettbewerb gewonnen. 1996 gewann sie die Bronzemedaille mit der Mannschaft bei den Weltmeisterschaften. 2004 war sie die Nummer 12 in der Weltrangliste, der beste britische Fahrer und die beste Frau insgesamt.
Michael Freund, der deutsche Spitzenfahrer, hat ebenfalls dazu beigetragen, den Fahrsport mit Shetland Ponies zu popularisieren. Seit Jahren tritt er zusammen mit seinem Sohn auf, der ein ähnlich sonniges Gemüt wie sein Vater zu haben scheint. Wenn die beiden eine Quadrille fahren, gehen alle Herzen auf. Natürlich fährt Marco Freund ebenfalls beim Kinder-Cup mit, wobei Vater und Mutter als Beifahrer fungieren, und alle drei können nicht verhehlen, wieviel Spaß sie dabei haben.. Mit sechs Jahren fuhr Marco zum ersten Mal zweispännig mit, mit acht Jahren zum ersten Mal vierspännig, in diesem Jahr war er zehn. Rodinde Rutjens, die Tochter des ehemaligen Zweispänner-Weltmeisters Rini Rutjens, fuhr erstmals mit drei Jahren. Sie fährt ebenfalls Shetland Ponies, ihre Mutter ist Beifahrer. Anna Sandmann fuhr in diesem Jahr ebenfalls vierspännig, natürlich mit Shetland Ponies, mit ihrem Vater als Beifahrer, der nach dem Rückzug von Michael Freund nun freie Fahrt hat.
Die sind alle stolz auf ihre Shetland Ponies und sehen gar keinen Grund, sich zu verstecken oder gar zu entschuldigen, so wie der Halbwüchsige, der am Samstag auf der IGS-Tour in Herford seinen Sulky an mir vorbeisteuerte und verlegen grinste. Vermutlich hätte er lieber in voller Montur auf einem der schicken Warmblüter gesessen, die um die Shetland-Freunde herumparadierten. Aber wenn er genau hingeschaut hätte, wäre ihm aufgefallen, daß diese privilegierten Kinder nicht besonders glücklich zu sein schienen. Darauf kommt es aber doch an, oder irre ich mich da?
Quellen / Verweise
Fotos
› Werner Popken
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