Leserbrief › 2064 zu Ausgabe › 552 27.10.09
Re: [Pferdezeitung] Pferdezeitung Ausgabe 552
Sehr geehrter Herr Popken,
Ihren Artikel habe ich, ebenso wie die vorhergehenden, interessiert durchgelesen. Wir haben uns auch erlaubt, ihre Artikel weiterzuleiten, da diese sowohl sehr sachlich, als auch sehr informativ gestaltet sind. Auch freut es mich persönlich sehr, dass viele Details erkannt und erklärt wurden.
Ein Anmerkung zum letzten Artikel hätte ich aber. Der Absatz:
"Neuhauser ist inzwischen gefolgt und hat sich wohl besonnen; er beginnt einzugreifen, fasst sich ein Herz und signalisiert dem Cowboy, sich doch an den Rand zu begeben. Der gehorcht tatsächlich sofort.
Er selbst folgt diesem Rat nur halbherzig, wendet sich aber aktiv dem Pferd zu und wirkt schon durch seine Gestik beruhigend. Er gibt der Stute durch seine Körpersprache Raum und nimmt ihr den Druck. Damit gelingt es ihm, die Eskalation, die in einer Katastrophe hätte enden können, zu beenden und eine Ruhephase einzulegen. Damit bricht diese Sequenz ab."
Es ging darum, zwar "bestimmt" auf den Sohn der Rancherin zu zu gehen, aber dabei das eh schon sehr verschreckte Pferd nicht noch mehr zu belasten und in die Enge zu treiben, bzw. zu riskieren, dass es durch die Umzäunung brechen möchte. Wir haben es hier mit einem ehemals wildlebenden Mustang zu tun, der sein bisheriges Überleben, z.B. vor Wölfen und Bären eben durch die Flucht sichern musste.
Den Sohn der Rancherin (mind 3. Generation Pferdezüchter) habe ich dazu gebracht, seine drohend-dominante Position aufzugeben. Auch hat er dadurch, dass er sich zurückgezogen hat, seine Körperspannung auf das nötige Maß reduziert. Ebenso habe ich mit einer entspannten Körpermitte, nachdem ich neben ihm Stand, mich langsam zurück bewegt, auf eine für das Pferd akzeptable Distanz. Die Stute fing auch sofort an Heu fressen an, das dürfte man noch erkennen.
Es mag für einen Außenstehenden halbherzig wirken. Aber in so einer Situation gilt es wohlüberlegt und von den körperlichen Aktionen wohldosiert zu agieren. Gerade nachdem die Vermutung geäussert wurde, dass die Stute evtl. trächtig sein könnte. Was natürlich die Verantwortung des eigenen Tuns und Handelns noch erhöht.
Ich hoffe, dass es für Sie in Ordnung ist, dass wir auch diesen Artikel wieder verbreiten.
Verbleibe mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Neuhauser
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