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Leserbrief 1929
zu Ausgabe  380
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Leserbrief  1929 zu Ausgabe  380
10.07.06



Caroline in Irland und rund um die bunten Iren..

Hallo Gerd Hebrang!

Mit großem Interesse habe ich die Artikel gelesen und möchte der Caroline auf diesem Wege ganz viel Erfolg wünschen. Als Besitzer vom Tinkerandorseshop, läßt sich meine Liebe zu diesen Tieren natürlich nicht verleugnen.

Selber habe ich eine Stute, die in der klassischen Reitweise, sowie Zirkuslektionen und natürlich "Buschreiterei" ausgebildet wird. Egal ob Romanihorse, Coloured Cob Original, Backy oder wie auch immer genannt -es sind einfach einzigartige Pferde/Ponys!

Auch ich habe in den letzten Jahren mit Entsetzen erlebt, wie immer mehr Pferde nach Deutschland kamen, die mit dem ursprünglichen Travellerhorse nichts zu tun hatten. Böse ausgedrückt: so genannte Billigpferde( obwohl ich als Tierfreund diesen Begriff überhaupt nicht schätze). Ein paar Puscheln am Fuß und schon war es ein "Tinker". Nebenbei bemerkt, gibt es seit Jahren einige seriöse Händler oder auch Züchter, die sich aber oft anhören mussten, zu viel Geld für diese Pferde zu verlangen. Unterkunft, anständiger Transport, Grundimmunisierung scheinen halt einigen Käufern weniger wichtig zu sein, als die Tatsache sagen zu können: ich habe so ein Pferd.

Das sollte man auch erwähnen. Denn oft sind Kunden nicht bereit reelle und gerechtfertigte Preise für gut gezogene und gesunde Pferde mit gewisser Grundbasis zu bezahlen. Und da kostet eben auch so ein Pferd eben mal locker über 3000,-€ und keine 1000,-€.

Zu erwähnen bleibt auch: Das der TYP des Travellerpferdes sich so gut entwickelt hat, liegt eigentlich an der Tatsache, dass erst die Eignung und dann das Aussehen beim Traveller von Bedeutung war. Ein "nicht funktionierendes" Pferd wurde knallhart "ausgesondert".

Wieso zählt das hier in Deutschland bei so vielen "Pferdefreunden"oft weniger? Ein Pferd, dass nicht zu reiten ist - auch durch charakterliche Schwäche -wird einfach zur Zucht hergenommen. Da zählen dann Papiere doch mehr? Ich dachte immer: auf Papieren lässt sich nicht reiten? Zucht heißt: gezielte konstruktive Selektion

Wenn man mal in diesem Zusammenhang eine kleine Wanderung durch die Welt unternimmt, kann man sehen, wie von Land zu Land sich die Kriterien und die Einstellung zu diesem Pferdtyp und dessen "Zuchtziel" ändern. Die erwähnte Erklärung zum "Tinker" im Internetlexikon ist übrigens von einem Zuchtverband geschrieben worden…

Firmen- und Verbandsstrukturen sind eben in Irland anders, als in Amerika oder hier in Deutschland. In den USA haben sich die Züchter eben den Begriff schützen lassen, um möglichst wenig Einfluss von Außen zu haben.

Wenn man hier in Deutschland schaut, nach welchen Kriterien hier diese Pferde TEILWEISE bewertet und beurteilt werden,muss man sich Fragen, wo war der Traveller, als die FN 2004 diesen Pferdetyp mit dem Schimpfnamen TINKER ins Leben rief und daraus eine anerkannte Rasse machte! Schade, denn der Dachverband genießt eigentlich in meinen Augen einen sehr guten Ruf und wirklich viele fähige und kluge Köpfe. Das hier auch auf Größe und Äußerlichkeiten wert gelegt werden, ist völlig in Ordnung. Aber dass ist ja nicht das alleinige ziel einer Zucht! Darüber hinaus, die inneren Werte einfach unter den Tisch fallen zu lassen? Dieses oft witzige, charmante, schlaue und "hundeähnliche"Wesen einfach beiseite zu wischen?! Das ist schade und wird den äußerst Lernfähigen Tieren nicht gerecht, die im übrigen −wie gern verbreitet wird- keine Anfängerpferde sind. Diese Rasse gibt es noch nicht. Aber sicher erfindet die auch noch einer?..

Mit freundlichen Grüßen
Larissa Kämpfe (Inh. Tinkerandhorseshop)




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©1999-2010 · ISSN 1437-4528 · Statistik:  Übersicht
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