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Bericht Zu den Themen  Ausbildung,  Pferdeflüsterer · Monty Roberts
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 554.09 der Pferdezeitung vom 08.11.09
 Menü Hauptartikel 554    Neuhauser und Monty Roberts: Ein Vergleich
 Monty Roberts 
 Der Unterschied  Gewaltmenschen
 Ein normales Problempferd  Wundersame Wandlung
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  Magazin
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Ausfallschritt und Zeigefinger · © 2009
 
Ausfallschritt und Zeigefinger
Die Stute reagiert und stoppt · © 2009
 
Die Stute reagiert und stoppt
Irgendwie schafft er es aber doch, jedenfalls scheint es so, denn genau dort wird die Szene geschnitten. Ich weiß noch, wie enttäuscht ich war, weil ja alles auf diesen Höhepunkt hinauslief und man nun wissen möchte, welche Möglichkeiten sich für Neuhauser und die Stute ergeben, wo dieses schreckliche Hindernis beseitigt ist. Leider wird das nicht gezeigt, stattdessen die Szenen mit dem Paint Hengst. Aus irgend einem der anderen Filme oder Informationen weiß ich, dass diese Stute Jahre später mit ihrem Fohlen nach Deutschland gekommen ist. Neuhauser muss sie also auf diesem Gestüt zurückgelassen haben.

Wir dürfen vermutlich nicht vergessen, dass eine solche Produktion mit riesigen Kosten verbunden ist, die man also nur auf sich nehmen kann, wenn man den Film im Prinzip schon verkauft hat, bevor die erste Szene gedreht ist. Fernsehanstalten - oder wer auch immer der Geldgeber ist - müssen also aufgrund eines Exposees entscheiden. Der Zuschauer will eindrucksvolle Szenen sehen, im Grunde mehr unterhalten werden als belehrt, und unter diesem Gesichtspunkt kann man die Schnittfolge und die Szenenauswahl durchaus verstehen. Um Neuhausers System begreifen zu können, ist eine solche Auswahl aber weniger optimal.

Neuhauser hat betont, dass kein Pferd, das ihm jemals begegnet ist, so sensibel auf ihn reagiert hat wie dieses Wildpferd. Das kann man gern glauben, denn dieses Pferd hat eben mit Abstand am wenigsten Erfahrungen mit Menschen und wird deshalb desto empfindlicher reagiert haben. Darüber muss man sich also nicht wundern. Trotzdem hat diese Arbeit mit dem Wildpferd einen großen Wert. Um den Unterschied zu anderen Pferdeflüsterern deutlich zu machen, erinnere man sich an die Methode von » Monty Roberts, dem Übervater der Pferdeflüsterer.

Dieser hätte Cheyenne wahrscheinlich so lange getrietzt und gescheucht, bis sie aufgegeben und seine "Überlegenheit" anerkannt hätte. Die von Roberts geschützte Bezeichnung » Join-Up-Methode hat ihn weltweit berühmt gemacht und ihm sogar einen Ehrendoktortitel eingetragen. Wir reden hier also nicht über irgendeinen selbsternannten Fachmann, der das Rad neu erfunden hat, sondern über die weltweit anerkannte Autorität auf diesem Gebiet. Die Wikipedia beschreibt diese Methode wie folgt:

Der Mensch signalisiert dem Pferd durch Augenkontakt, hochgehaltene Hand und Werfen der Longe: "Ich bin einverstanden mit deiner Entscheidung zu fliehen. Geh weg! Geh nicht nur ein bisschen weg sondern mach dass du schnell wegkommst!."

So wird es vor die Wahl ständiger Flucht vor dem Menschen oder Unterordnung unter ihn gestellt. Da Pferde Fluchttiere sind und somit allein in freier Wildbahn dem Tod ausgeliefert, wird dieses Pferd als Herdentier deshalb meist bald Kontakt zum Menschen suchen. Anzeichen für die Unterordnungsbereitschaft sind das Senken des Kopfes, Ohrenspiel, Schlecken und Kauen und ein enger werdender Zirkel.

Sobald das Tier diese Gesten zeigt, dreht der Mensch dem Pferd die Seite zu, lässt die Schultern hängen, hält den bisher hoch erhobenen Arm mit geschlossener Hand eng vor der Gürtelschnalle und sieht auf die Hufe des Pferdes. Mit dieser Körpersprache signalisiert er dem Pferd, dass eine Beziehung durch Unterordnung möglich ist.

Will das Pferd den Menschen nun als Leittier betrachten und ihm vertrauen, kommt es zu ihm und der Mensch streichelt es auf der Stirn. Dies ist der Moment des Join-Up.
a.a.O.

Toll, nicht? Dem Pferd wird zunächst pausenlosen Druck gemacht, dem es sich aber durch Flucht nicht wirklich entziehen kann, weil es ja durch den klassischen Roundpen oder sonstigen Zaun an der Flucht gehindert wird. Insofern darf man sich doch wundern, wieso das Pferd die angebliche Botschaft: "Ich bin einverstanden mit deiner Entscheidung zu fliehen" ernst nehmen soll, da sie doch offensichtlich dreist und frech gelogen ist.

Als Alternative bleibt dem Pferd die Unterwerfung. Bedingungslos, versteht sich. Das Pferd soll den Menschen als Leittier betrachten und ihm vertrauen; was sind das für Leute, die sich so etwas ausdenken? Würden Sie diesen Leuten vertrauen? Das Pferd muss sich diesem Despoten auch noch unterwürfig annähern und bekommt anschließend die Stirn gestreichelt. Für solche Errungenschaften wird man weltberühmt und bekommt einen Ehrendoktor!






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6  Poster zu Ausgabe 554
 Blick zur Seite Die Choreografie muss stimmen.
 In der Spur Der Vordermann ist wichtig.
 Wischeffekt Unsichtbare Formen.
 Vereinigung Drei plus drei = halbe Truppe.
 Aufschließen Die Paare sollen passen.
 Entwicklung, zeitversetzt Vorne Schwenk, hinten Anschluß


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