| | Duell Kaltblut gegen Traber | | | |
| | Eine weitere Berühmtheit, die mit "Seine Heiligkeit" angesprochen wird, ist » Tenzin Gyatso, der Dalai Lama. Ein netter, ein freundlicher Mann, Friedensnobelpreisträger. In dem 2002 erschienenen Buch » Der Schatten des Dalai Lama wird behauptet, daß der vom Dalai Lama vertretene tantrische Buddhismus nicht so nett und harmlos sei, wie ihn unsere westliche Welt wahrnehme; aus einer Rezension:
| Tenzin Gyatso, der XIV. Dalai Lama, gilt im Westen als lebendes Symbol des Guten, als interkultureller Friedensfürst, als charismatisches Idol von Millionen Sympathisanten. Rastlos reist er um die Welt, um mit mildem Lächeln gegen die Unterdrückung in seiner Heimat Tibet Anklage zu erheben.
[...] Aus diesem Gründen kommen die Autoren zu dem Schluss, das gesamte Erleuchtungsversprechen des tibetischen Buddhismus diene nur dazu, die intimen und religiösen Sehnsüchte von Menschen zu benutzen, um die religionspolitischen Ziele des Mönchsklerus auf magische Art und Wiese durchzusetzen. Die Menschen folgen dem tibetischen Buddhismus, weil sie sich davon Erleuchtung und Befreiung von persönlichem Leid erhoffen, in Wahrheit jedoch werden sie zu Erfüllungsgehilfen des politischen Lamaismus.
Die Despotie der Kirche, die Inquisition, die Entmündigung des Menschen, die Verfolgung Andersgläubiger - all das seien schwer zu überwindende Hindernisse bei der Herausbildung der modernen westlichen Kulturen gewesen. Das Abendland habe mit der Aufklärung seine alten "Götter" und Mythen gestürzt, jetzt hole es sie durch die unkritische Übernahme exotischer Religionen wieder ins Land. » Magie, Ritual und Politik | | |
So sieht das also aus! Die Schilderung von Sigrid Kreile habe ich schon als quälend empfunden, aber jetzt sehe ich, daß Rolf, der Pferdeschamane, vergleichsweise ein blutiger Anfänger ist. Ihm ging es wohl vordringlich um Machtausübung und im Zusammenhang damit um Geld. Sexuelle Ausbeutung scheint eine Nebenrolle gespielt zu haben, da er anscheinend nur wenigen Frauen in seiner Umgebung seine Gunst geschenkt hat.
Sigrid Kreile hat keinerlei Hinweise auf entsprechende Übergriffe des "Meisters" gegeben, und auch sonst habe ich nichts gefunden. Andere sind da weniger bescheiden und verbrauchen die Frauen (und auch Männer) zu Hunderten. Alles natürlich im Namen Gottes, der Seele, des Himmels oder politischer Utopien, und die armen Adepten glauben das auch noch (» Lama Ole Nydahl hat keine Zeit für Askese, » Ole Nydahls militanter Buddhismus).
Im erwähnten Buch wird die Quintessenz so gezogen:
| Sexualität wird im tibetischen Buddhismus über den Weg der Mystik in Macht transformiert. So die Hauptthese von Victoria und Victor Trimondi in ihrem Buch "Der Schatten des Dalai Lama". Das Erleuchtungsversprechen des "Gottkönigs" diene nur dazu, die religionspolitischen Ziele des Mönchsklerus durchzusetzen. a.a.O. | | |
Mit anderen Worten: Die Leute, die sich angeblich um die letzten Fragen kümmern, interessieren sich für die Macht. Nun ist das auch nur eine Meinung, aber die Schilderung » I was a Tantric sex slave zeigt, daß die ganze Angelegenheit im Grunde nicht sehr viel anders aussieht als bei Sri Chinmoy.
Natürlich kann man sich alles zurechtbiegen. Der Guru hilft dann der armen Frau, die schon als Frau natürlich sehr benachteiligt ist und eigentlich gar nicht erlöst werden kann, auf ihrem Weg, indem er mit ihr schläft. Die mißbrauchte Person muß also noch dankbar sein. Und er macht das natürlich nicht so, wie unsereiner. Im Tantra darf der Mann nicht kommen, sondern es geht darum, die Energie oder die Macht oder was auch immer zu transformieren. Am Tatbestand des Mißbrauchs und der subjektiven Befindlichkeit der Frau ändert das natürlich nichts.
Das hat Rolf ja auch ganz gut gekonnt - seinen Anhängern genau zu erklären, wie sie die Welt zu sehen haben. Und wer sich diesem System dann entziehen will, der ist selbstverständlich verflucht, den wird das Leben bestrafen, der wird Selbstmord begehen oder umgebracht werden oder was auch immer an wohlfeilen Drohungen gerade passend zu sein scheint.
Darin liegt der eigentliche Mißbrauch: Die vielen, vielen Anhänger der vielen, vielen Heilsbringer werden, so steht zu vermuten, in den meisten Fällen zumindest an der Nase herumgeführt, manchmal aber sogar schwer geschädigt, finanziell, psychisch, seelisch. Wieviel Sehnsucht und echte Leidenschaft nach dem Seelenheil wird in diesen Organisationen nutzlos vergeudet? Von dem unendlichen Leid und der maßlosen Enttäuschung dieser Gottsucher handeln die erschütternden Berichte, auf die ich verwiesen habe. Und dazu gehört ausdrücklich auch das Buch von Sigrid Kreile.
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