William John Welch Partner 1997
Bei diesem Bild denkt man fast automatisch an das Werbeklischee des 20. Jahrhunderts, an den 'Marlboro-Mann' auf seinem Pferd. Doch wie der Titel vermuten läßt, bezieht sich dieses Gemälde auch auf eine viel ältere Tradition - die des einsamen Cowboys und seines Pferdes.
aus dem Buch Pferde mit freundlicher Genehmigung des Taschen-Verlags siehe auch Bildschirmschoner › Pferde und Rezension
Kommentar · 20.01.2001 Von Werner Stürenburg
Nachdem wir in den letzten Beiträgen gewaltig in die Tiefe gegangen sind, wollte ich in dieser Woche etwas Leichteres bringen. Da kam mir dieses Blatt gerade recht.
Wie schon der Kommentar bemerkt, wirkt das Blatt klischeehaft. Was soll das heißen? Aus meinem Wörterbuch entnehme ich, daß das Wort Klischee aus dem Französischen kommt und zunächst einmal einen Druckstock für den Hochdruck bedeutet. Außerdem bezeichnet es eine Redensart, die durch zu häufigen Gebrauch ihren Sinn verloren hat, schließlich eine von Vorurteilen geprägte Vorstellung.
Nun kann man nachvollziehen, wie das Wort seine Bedeutung verändert hat. Ein Druckstock zeichnet sich dadurch aus, daß man von dieser einen Vorlage beliebig viele Abzüge ziehen kann, ohne wesentliche Verschlechterung des Resultats. Ein Abzug ist also wie der andere, keiner von ihnen besitzt Originalität. Dieser Mangel wird schließlich auf das Klischee selbst übertragen.
Es handelt sich hier aber natürlich nicht um den Nachvollzug intellektueller Konstruktionen, sondern um den unmittelbaren Eindruck. Man sieht sofort, daß das so nicht stimmt. Es ist ähnlich wie mit dem chinesischen Propagandabild, kommt aber aus einer anderen Ecke. Hier ist es die Welt der billigen Illusionen, des Films, der Werbung.
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