Cowboys sind keine Schönlinge, sondern raue Burschen, die schwere Arbeit leisten. Auf dem Bildschirmschoner Fiesta kann man wunderbare Exemplare ausgesprochen unklischeehafter Männer bewundern - zwar sind dort auch Schönlinge dabei, denen man aber den Beruf des Cowboys oder Gauchos nicht abnehmen muß und auch nicht abnimmt.
Es ist schwer, in Worten zu beschreiben, was man unmittelbar sehen kann, wenn man das gelernt hat: zu sehen und zu unterscheiden. Diese Fähigkeit ist lebenswichtig. Wir nehmen einen Großteil der Informationen über die Augen wahr. Das ist nicht erst ein Phänomen unserer Tage mit der visuellen Überflutung. Schon immer haben sich Menschen erst einmal beäugt und über die Augen versucht herauszubekommen, mit wem man es zu tun hat, bevor Sprache eingesetzt wurde.
Außerdem kann man mit Sprache wunderbare lügen. Mit dem Körper zu lügen ist wesentlich schwerer. Wer das gut kann, ist ein Schauspieler. Und jeder weiß doch, wie schlecht die Schauspieler im allgemeinen sind, was einfach nur heißt: sie können nicht gut genug lügen - mit dem Körper natürlich.
Ein Schauspieler kann sagen was er will: er wirkt unglaubwürdig, wenn die Augen den Inhalt der Worte nicht nachvollziehen können. In dieser Technik sind schon kleine Kinder ganz perfekt. Man weiß nicht, wie sie es lernen, es gibt auch keinen Unterricht in dieser Fertigkeit, man spricht noch nicht einmal darüber, wie wichtig das ist - wer es hat, kommt besser durchs Leben.
Das ist auch ein Grund, warum Kinder mit dem Fernsehen weniger Schwierigkeiten haben als angenommen. Sie sehen einfach unmittelbar, daß das einfach nur Quatsch mit Soße ist, was ihnen da vorgesetzt wird. Und genauso sieht man bei diesem Bild sofort, daß das einfach nur - vornehm ausgedrückt - ein Klischee ist.
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