Die Abwesenheit des Druiden ist eigentlich die Ursache der gesamten Verwicklung. Ein Unwetter zieht auf, und in der Folge macht sich das gesamte Dorf furchtbar in die Hose.
Ein ebenfalls lächerlicher Scharlatan, die negative Hauptfigur und der Titelheld, hat leichtes Spiel, die Dummköpfe an der Nase herumzuführen, weil eben der Übervater fehlt, der eigentlich die Geschicke des Dorfes lenkt.
Lediglich Asterix macht nicht mit, durchschaut das Spiel aber nicht und hat im übrigen auch keinerlei Einfluß auf die Mitbewohner. Die sind fast alle im besten Alter, das heißt weit jenseits der 30er, wenn nicht gar 40er oder 50er Jahre.
Es gibt keine kleinen Kinder, es gibt keine Teenies, es gibt keine jungen Leute, bis auf eine "schöne", hochgewachsene junge Frau von etwa Mitte 20, die - wieder ganz dem Dick und Doof-Prinzip verpflichtet - mit einem zwergenhaften, häßlichen Alten verheiratet ist. Der Sinn dieses Arrangements wird niemals in Frage gestellt.
Miraculix behandelt die anderen nicht nur als Kinder, er redet sie sogar so an. Selbst der schlaue Asterix ist ohne Miraculix vollkommen aufgeschmissen und entsprechend geknickt. Obelix schaut wie immer dumm aus der Wäsche, wie es seiner Rolle entspricht.
Für den Druiden ist natürlich alles ganz einfach, denn zufällig hatte er immer gerade die richtigen Kräuter zur Hand, mit denen er im Handumdrehen sämtliche Verwicklungen auflösen kann. Wie ein richtiger Übervater eben. Da kann einem ja nichts passieren, es sei denn, er ist gerade auf Reisen.
Das Hauptvergnügen scheint darin zu bestehen, daß ständig geprügelt wird. Nicht nur die Römer werden nach Strich und Fragen vermöbelt, auch die Gallier kennen nichts Schöneres als eine ordentliche Prügelei, die stets und ständig wohlfeil zu haben ist.
Im Unterschied zu anderen Comics, in denen dasselbe Prinzip ausgewalzt wird, haben die Geschichten um Asterix in der Regel einen pädagogischen Hintergrund. So auch hier: die Gutgläubigkeit und Verführbarkeit der Menschen durch ihre Eitelkeit und Gier wird angeprangert.
Das bleibt aber ohne Folgen, denn die Helden der Geschichte sind doch gar zu putzig, als daß der Leser sich mit ihnen identifizieren könnte. Die karikaturistische Übertreibung feiert überall Triumphe und macht natürlich auch vor dem Pferd nicht halt. Das bekommt einfach einen etwas zu dicken Kopf und einen noch dickeres Maul und ist damit brauchbar.
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