| | Entführung in den Blanco Canyon | | | |
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| | | Mit Caracho in die Wüste | | | |
| | | Weites Land - beim Pferdeverleih | | | |
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Wir haben es ja schon geahnt: Die drei Kerle, die im Film » Weites Land über den Hügel reiten, direkt auf das Haus der Lehrerin Julie Maragon (» Jean Simmons) zu, kurz nachdem der Kapitän James McKay (» Gregory Peck) sie verlassen hatte, sind vermutliche die Söhne des alten Hannassey, allen voran Buck, der sich im Film schon vielfach als Bösewicht hervorgetan hatte.
Unter anderem hatte er seinem Vater gegenüber geprahlt, ein Liebesverhältnis mit der Lehrerin zu haben, wovon natürlich gar keine Rede sein kann, wie der Zuschauer weiß. Er war lediglich äußerst zudringlich, frech und dreist, und man musste sich schon wundern, wie die Lehrerin diese Zumutung aushalten konnte.
Der Vater würde dem Sohn zwar nur zu gerne Glauben schenken, aber er weiß, wie viel von ihm zu halten ist, und so verlangt er von ihm, die Lehrerin notfalls mit Gewalt herbeizuschaffen. Was führt der alte Hannassey nur im Schilde? Er ist in die Enge getrieben durch den Übergriff der Leute seines alten Widersachers Major Terrill, die seinen Rindern den Zugang zum Wasser verwehrt haben.
Wie die drei die Entführung der Lehrerin eingefädelt haben, wird nicht gezeigt. Wir sehen die vier, die Lehrerin in der Mitte, als nächstes schon vor dem Eingang in den Canyon, der malerisch gewunden hoch in die Berge führt, zum Felsennest des Hannassey-Besitzes.
Die arme Frau! Was soll sie machen? Das Beste ist, sie tut, was man von ihr verlangt. Einstweilen verlangt man von ihr noch nicht viel, nur widerstandslos mitzureiten. Das kriegt sie wohl hin, obwohl man ihr die Angst durchaus ansieht.
Die vier werden schon vom alten Hannassey erwartet. Erst versucht er, ihr seinen Sohn als Bräutigam anzudienen. An ihrer Reaktion merkt er, wie ihn dieser belogen hat. Das wundert ihn natürlich gar nicht. Dann verlangt er von ihr, einen Kaufvertrag zu unterschreiben. Sechs Jahre lang, seit dem Tod ihres Großvaters, hat er versucht, diesen Besitz zu erwerben, und jetzt, wo sie in seiner Gewalt ist, soll sie unterschreiben.
Als sie das ziemlich schnell tut, wird er misstrauisch. Da erklärt sie ihnen, dass sie den Besitz bereits an den Kapitän verkauft hat. Der gehört für seinen Sohn natürlich als Schwiegersohn zur Gegenpartei, womit er seinen Vater aufstacheln will. Die Lehrerin beteuert vergeblich, dass der Kapitän beiden Parteien das Wasser zur Verfügung stellen will, so wie ihr Großvater und sie es gehalten haben, aber der Alte weiß nicht, ob er ihr trauen kann. Sie bleibt Gefangene und legt sich schlafen.
Da schleicht sich der missratene Sohn herein und will sie vergewaltigen. In dieser unangenehmen Szene kommt glücklicherweise in letzter Sekunde der Vater zu Hilfe, dem der Sohn jedoch an die Gurgel springt und diesen fast erwürgt. Ja, Vater und Sohn hassen sich gleichermaßen. So ist das im Märchen und im Film: Spannung folgt auf Spannung, im rechten Moment folgt die Erlösung.
Mittlerweile hat sich die Entführung wohl rumgesprochen, jedenfalls sieht man einen Reiter im vollen Galopp auf das Anwesen der Terrills zusteuern. Der Major steht auf dem Balkon; der Bote reitet direkt zum Corral. Im nächsten Moment sieht man zwei Reiter mit drei Pferden vor dem Eingang, der Major sitzt auf und alle drei preschen davon, wie gewohnt von null auf 100.
Der Film zeigt einige wunderschöne Galoppszenen in dieser weiten Landschaft, deren Schönheit erst in den Standbildern wirklich zur Geltung kommt. Im Film wirken sie eher wie Füllmaterial. Ganz malerisch verlieren sich die drei Reiter in der Ferne, bis sie nur noch als Punkte zu sehen sind. Wo reiten die denn so schnell hin? Was haben die vor?
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