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Bericht Zum Thema Hufpflege
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 366.06 der Pferdezeitung vom 02.04.06
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Der italienische Pathologe  Alex Brollo, Übersetzer von M. Smith, als Barhufpfleger · Copyright wie angegeben
Der italienische Pathologe » Alex Brollo, Übersetzer von M. Smith, als Barhufpfleger

    Ein Meisterschmied spricht   
    Über Franchise, Behauptungen und Irrtümer   
von Copyright wie angegeben  Werner Popken

Teil 1:  Willkommen in Absurdistan
Teil 2:  Prof. Cooks Empfehlung
Teil 3:  Der offene Brief
Teil 4:  Für das neue Jahrtausend


Wieder einmal bin ich unversehens in ein Thema hineingestolpert, über das ich mehr lerne, als ich mir jemals vorgestellt habe. Daß dieses Thema kontrovers ist, war mir allerdings von vornherein klar. In dieser Woche sind weitere Leserbriefe eingegangen, die nun in der Sache sehr weiterhelfen.

Zum einen hat sich Lioba Jung, eine Schülerin von Dr. Straßer, gemeldet ( Leserbrief) und Erklärungen angeboten, zum anderen Norbert Balk aus Argentinien, der uns auch als Autor gut bekannt ist und geradezu eine Steilvorlage geliefert hat ( Strasser-Kontroverse).

Der erste Leserbrief bestätigt im wesentlichen die bisherigen Eindrücke. Der zweite griff die im Grunde immer noch unverständliche Konfliktsituation auf und wies mich unter anderem auf eine Internetpräsenz hin, die ich bei meinen umfangreichen Recherchen merkwürdigerweise noch nicht entdeckt hatte (» Barefoot for Soundness). Diese Seite von Marjorie Smith ist in viele Sprachen übersetzt worden; Norbert Balk bemerkte scharfsinnig, daß der Italiener Alex Brollo, dessen Fotos ich zur Illustration verwendet hatte, die Seite ins Italienische übersetzt hat. Der erste Satz auf dieser Seite lautet:

There is a way to trim so the barefoot horse is not sore.
Es ist möglich, den Huf so zu beschneiden, daß das Pferd nicht fühlig geht.
a.a.O., Übersetzung durch den Autor

Hier haben wir offenbar den Knackpunkt. Es scheint im Zusammenhang mit der Straßer-Behandlung Probleme zu geben, die sich wohl überwiegend durch erhebliche Schmerzen der Pferde äußern und dann eventuell zu einem Behandlungsabbruch führen, die Frau Jung beklagt. Diese Schmerzen müssen so gravierend sein, daß sie keineswegs mit dem zu vergleichen sind, was ich persönlich erlebt habe - vermutlich fehlte mir deshalb lange Zeit das Verständnis für die gesamte Situation.

Die Stute, die ich 1995 für meine ältere Tochter gekauft hatte, trug vorne Eisen, das Pony für die jüngere Tochter war rundum beschlagen. Beide Pferde waren beschwerdefrei. Allerdings wollte ich nicht einsehen, daß sie Hufeisen brauchen. Aufgrund eines Buches von Dr. Straßer habe ich mich stark genug gefühlt, vom Hufschmied die Abnahme der Eisen zu verlangen. Nun sind wir kurz nach dem Erwerb mitsamt der Pferde auf eine holländische Insel in Urlaub gefahren, und erst dort ergab sich die erste Möglichkeit, einen Hufschmied zu konsultieren.

Der holländische Hufschmied war nicht einverstanden, nahm aber immerhin dem Pony die Eisen ab. Er sprach leider kein Deutsch, ich leider kein Holländisch, und deshalb mußte ich seine Entscheidung so akzeptieren. Das Pony lief für einen Tag etwas fühlig, und dann war die Sache gut. Zurück in Deutschland, ließ ich einen deutschen Hufschmied kommen und verlangte von diesem, auch der Warmblutstute die Eisen abzunehmen. Was er auch ohne große Diskussionen tat und gleichzeitig signalisierte, daß er an uns als Kunden kein Interesse habe. Das konnte ich verstehen.

Bei der Stute machte sich zunächst gar nichts bemerkbar; beim ersten Ausritt ins nahegelegene Wiehengebirge, dessen Wege wie üblich geschottert sind, machte sich kurz nach der Wende zum Heimritt eine Fühligkeit bemerkbar, die innerhalb weniger Minuten deutlich stärker wurde. Zufällig ritt ich die Stute und kann deshalb aus erster Hand berichten; kurzerhand stieg ich ab und führte sie heim. Sie hatte offensichtlich Schmerzen, aber die waren auch schnell wieder weg. So schnell, daß ich mich noch nicht einmal erinnern kann, ob es einen, zwei oder drei Tage gedauert hat; ich bin mir aber sicher, daß die Heilung keine Woche in Anspruch nahm.

Meine Erfahrungen zeigen also, daß die Abnahme der Eisen kein Problem sein muß. Wenn ich lese, daß ein Pferd ein Jahr lang braucht, bis es wieder reitbar ist, wundere ich mich einfach. Das entspricht überhaupt nicht meinen Erfahrungen. Nun habe ich es nicht mit Straßer-Anhängern zu tun gehabt, sondern mit ganz normalen Hufschmieden, und außerdem waren die Pferde beschwerdefrei, im Gegensatz zu vielen Patienten der Straßer-Schule. Nach einer anfänglichen kurzen Odyssee mit verschiedenen Eisenleuten sind wir an einen Hufpfleger geraten, der eine Ausbildung bei » BESW absolviert hat. Mit dem waren wir immer sehr zufrieden. Alle anderen Pferde haben wir ohne Eisen erworben und deshalb im Grunde keinerlei Erfahrungen mit beschlagenen Pferden. Barfuß war also für uns nie ein Problem, im Gegenteil: Warum sollte man Pferde beschlagen?






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6  Poster zu Ausgabe 366
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 Fünf Gespanne Nicht schön, aber ausreichend
 Angebamselt Auf jeden Fall mit dabei
 Kutscherin Aushilfe oder weibliche Csikós?
 Waldstrecke Einmal ums Gelände für die Touris
 Staubige Angelegenheit Je hinten desto mehr


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