| | Von links: Smoky, Dittchen, Finn und Cara | | | |
Unsere Herde bestand im Frühjahr 1997 aus vier Pferden: meiner Stute Cara und ihrem Jährling Finn, dem Wallach Smoky meiner Schwester Leevke und der Stute Aphrodite (genannt Dittchen) meines Vaters.
In meinen früheren Artikeln (siehe Quellen) habe ich von unseren Erlebnissen mit den Pferden bis zum Sommer 1996 berichtet. Es fällt mir schwer, über die nun folgende Zeit zu berichten, denn es gab mehrere einschneidende Ereignisse sowohl mit glücklichem als auch mit unglücklichem Ausgang.
Vieles muß ich aus der Erinnerung Anderer erzählen. Um diesen Umstand zu erklären, muß ich eine Entwicklung erwähnen, die eigentlich nichts mit den Pferden zu tun hat: die Trennung meiner Eltern im Herbst 1996.
Ich hatte eine ungeheure Wut auf meinen Vater im Bauch. In dieser Zeit habe ich versucht, möglichst wenig mit ihm zu tun zu haben. Auch die Beziehung zu unseren Pferden hat unter den Auswirkungen der Trennung gelitten. Ich kann also leider einige wichtige Einzelheiten nicht aus meiner eigenen Erinnerung wiedergeben. Die äußeren Umstände entsprachen den inneren: ganz plötzlich ging alles drunter und drüber.
Beim ersten dramatischen Ereignis war ich teilweise noch beteiligt; es fing harmlos an. Meine Schwester und ich hatten eines Nachmittags im Frühjahr kurz vor dem Weideaustrieb wieder einmal einen schönen Ausritt in die Umgebung gemacht. Die Pferde waren munter wie immer. Wir waren stellenweise getrabt oder galoppiert; alles ganz normal also.
Am frühen Abend, so gegen 17:00 Uhr, fuhr mein Vater zum Stall, um zu füttern. Alle Pferde standen auf dem kleinen Auslauf. Alle bis auf Cara. Sie lag im Stall. Allein dieser Umstand wunderte meinen Vater sehr. Er hatte Cara, die Leitstute, nie liegen gesehen.
Dann fiel ihm im Bruchteil einer Sekunde auf, daß etwas nicht stimmte: sie war über und über mit ihrem eigenen Kot bedeckt. Sie hatte starken Durchfall und sah schrecklich krank aus. Er rief sofort über Funktelefon die Tierklinik an und wartete beunruhigt im Hof. Binnen einer Viertelstunde kam der junge Tierarzt der Klinik.
Als die beiden in den Stall kamen, waren sie überrascht, Cara stehen zu sehen; trotzdem sah sie natürlich ganz erbärmlich aus. Der Tierarzt untersuchte sie nur ganz kurz und stellte dann die Prognose: "Die macht's nicht mehr lange".
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