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Bericht Zum Thema  Hufpflege
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AANHCP-Hufpfleger Drabek, Musterfall · © 2008
 
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Huf eines Wildpferdes · © 2008
 
» Huf eines Wildpferdes

    Mein Pferd geht barfuß und fühlig   
    Über die elementaren Funktionen des Hufes   
von © 2008  Werner Popken

Teil 1:  Im Namen des Volkes: Zum Huf
Teil 2:  Der Huf - mit und ohne Technik
Teil 3:  Hochleistungs-Barhufe


Zum Thema Hufpflege


"Mein Pferd geht barfuß, aber im Gelände ist es fühlig!" Ist diese häufig gehörte Aussage nun ein Beleg dafür, daß das Pferd eine schlechte Konstitution hat, müssen Pferde unter Umständen also doch beschlagen werden, oder beweist sie nur, daß wir - und der Hufpfleger - noch nicht wirklich begriffen haben, was Hufe eigentlich sind und wie sie auszusehen haben, damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden und das Pferd sich und uns unter allen Umständen und über jegliche Art von Untergrund sicher und beschwerdefrei tragen können?

Der amerikanische » AANHCP-Hufpfleger » Eddie Drabek hat wie viele Barhuf-Befürworter seine Ansichten erst geändert, als einige seiner Pferde massive Probleme hatten und nach Meinung der Fachleute, nämlich sowohl der Tierärzte als auch der Hufschmiede, hätten entsorgt werden müssen (Hufrollenentzündung und Rehe). Da er dies vermeiden wollte, mußte er sich schlau machen.

Heute betreut er 200 Pferde im Monat rund um die texanische Hauptstadt Houston, von Arbeitspferden für Cowboys und bis zu Hochleistungspferden für den Sport aller Disziplinen. Manche von diesen waren ebenso aufgegeben wie seine eigenen, gehen aber heute dank seiner Pflege wieder Turniere und gewinnen sogar.

Unser  Titelbild ist seiner Internetpräsenz entnommen und zeigt » Mounted Patrol Officer Greg Sokoloski, der auf seinem unbeschlagenen Trakehnerwallach Shadow in gebißloser Zäumung auf dem Großstadtpflaster Houstons Dienst tut. Na also, es geht, wenn man will! So etwas nennt man einen Beweis. Oder besser einen Gegenbeweis, nämlich zur Behauptung, das sei unmöglich.

Die Amerikaner haben den großen Vorteil, wildlebende Pferde im eigenen Land beobachten zu können; mehr noch, jedes Jahr werden solche Pferde eingefangen und verkauft. Man kann also genau studieren, wie sich die Hufe entwickeln, wenn die Menschen nicht eingreifen. Daß die Pferde sich früher aber auch in der Gefangenschaft gut entwickelt haben, ohne daß sie beschlagen wurden, beweist ihre weltweite intensive Nutzung durch den Menschen über einen Zeitraum von 7000 Jahren vor der Erfindung der Hufeisen. In dieser Zeit sind die Pferde wesentlich mehr belastet worden, als wir das heute jemals tun könnten.

Pferde in der Wildnis leben merkwürdigerweise in der Regel auch viel länger als domestizierte; viele unserer Hauspferde sind nämlich schon krank und verbraucht, bevor sie richtig ausgewachsen sind. Ist das nicht ein Skandal? Sollte uns das nicht extrem alarmieren? Die Statistiken der Versicherungen sprechen da eine deutliche Sprache, und zwar sowohl bei uns als auch in den USA, wie Drabek feststellt; die häufigste Diagnose sei Lahmheit. Einige seiner Pferde waren ja auch Kandidaten für diese statistische Bankrotterklärung und weckten ihn auf. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Huf und der gesamten Literatur, sei es von Seiten der klassischen Beschlagsschmiede oder der Barhuf-Bewegung, kam er zu dem Schluß, daß das Eisen lediglich ein bequemes Vorurteil darstellt und als Schadensverursacher angesehen werden muß.

Er weist darauf hin, daß der Hufbeschlag selbst nach seiner Erfindung immer eine Ausnahme darstellte, sogar bei der Besiedlung Nordamerikas. Die meisten Siedler konnten schon glücklich sein, wenn sie überhaupt ein Pferd besaßen, und hätten für die Beschlagskosten gar nicht aufkommen können. Die Vorstellung, Pferde müßten beschlagen sein, entstand bekanntlich erst im europäischen Mittelalter, als man die Pferde in den Städten und Burgen in enge Ständer sperrte, wo sie in ihrem eigenen Dreck standen und die Hufe dadurch erheblich Schaden nahmen.






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