Deutscher Meister FN Reining Senioren Sportliche Kunstform aus der Arbeitswelt von Werner Popken |
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Bad Salzuflen (fn-press). Er gewann vor vier Jahren die erste rasse- und verbandsübergreifende Deutsche Meisterschaft Reining. Grischa Ludwig (Bitz) wurde in Bad Salzuflen souverän erneut Deutscher Meister. Im Sattel des sechsjährigen Quarter Horse Hengstes BH Is Dun erhielt er am letzten Oktoberwochenende für seine Vorstellung den Score von 214,5 Punkten. Damit setzte der WM-Reservereiter von 2002 sich deutlich vor den neuen Deutschen Vizemeister Volker Schmitt (Coesfeld) mit Higgi Baby Doll (211,5), der damit auch seinen Erfolg von 2002 wiederholte.
| | Grischa Ludwig, nach dem Rückwärtsrichten | | | |
| | | | | rechtsherum, rechtes Hinterbein steht | | | |
| | | linksherum, linkes Hinterbein steht | | | |
| | | + 1/4 Umdrehung links, Stop, verweilen | | | |
| Man merkte es schon, als Grischa Ludwig einritt. Er wollte die DM auf jeden Fall gewinnen. Das Pattern 10 für das Finale begann mit einem Sliding Stopp mit Rückwärtsrichten bis zum Punkt x.
Der 30-jährige Baden-Württemberger ging die Prüfung risikoreich an und ließ seinen Hengst richtig Tempo machen bis er in schönster Manier den gewünschten Stopp lieferte: BH Is Dun lief mit den Vorderbeinen weiter und rutschte mit der Hinterhand lange mit.
Präzise ging er in derselben Spur die zehn Meter rückwärts. Dann kamen die Spins zu beiden Seiten � schnelle Drehungen auf der Hinterhand, wobei ein Bein am Boden bleibt und das Pferd im schnellen Schritt um die Hinterhand kreuzt. Auch hier hohes Tempo und volles Risiko.
Mit den kleinen langsamen, großen schnellen Galoppzirkeln, Galoppwechseln bei x ging es weiter. Zum Abschluss gab es noch drei Sliding Stopps, zwei davon mit Rollback. 214,5 Punkte war der Lohn für diesen Ritt.
Damit holte sich der bereits mit zahlreichen anderen Westerntiteln versehene Profitrainer als erster auch zum zweiten Mal den DM-Titel.
"Ich freue mich sehr darüber, dass mir das gelungen ist. Das war mein Ziel, sonst hätte ich hier gar nicht starten müssen", sagte er nach der Siegerehrung.
Ein großes Lob ging seinerseits auch an den Veranstalter. "Die haben sich hier alle Mühe gegeben, eine schöne Meisterschaft auszurichten. Und das ist ihnen gelungen."
Von jedem der drei Richter hatte Grischa Ludwig 71,5 Punkte erhalten. Also je 1,5 Punkte gewonnen.
Bei der Reining geht jeder Reiter mit 70 Punkten auf dem Konto in die Bahn. Je nach Ausführung für die einzelnen Manöver bekommt er halbe Punkte abgezogen, dazu oder � wenn die Leistung neutral ist � null Punkte. In diesem Falle fiel die Bilanz also eindeutig positiv aus.
Insgesamt zehn Paare hatten sich am Freitag Abend für das Finale am Sonntag qualifiziert. Darunter gleich drei Reiter - Schmitt, Ludwig und Mannschafts-Europameister Oliver Stein (Coesfeld) - mit zwei Pferden. Die zehn Paare starteten in der Reihenfolge ihrer Punkte aus dem Halbfinale. BH Is Dun und auch Volker Schmitts Higgi Baby Doll waren da wohl noch nicht so aus sich rausgekommen. Jedenfalls fielen der Titel als auch der Vizetitel gleich bei den ersten beiden Ritten.
Der mit Platz sieben in Jerez de la Frontera beste deutsche und europäische WM-Reiter Volker Schmitt und die sechsjährige Quarterstute waren die ersten des Finales vor Grischa Ludwig und BH Is Dun. Die nachfolgende Reiter und Scores blieben erst einmal alle unter 210 Punkten. Der 36-jährige Volker Schmitt konnte mit seinem zweiten Pferd TT Joker Jac nicht kontern (204) und somit auch nicht an Grischa Ludwig vorbeiziehen.
Der scorte mit seinem zweiten Pferd, dem siebenjährigen Quarter Horse Hengst Little Nic Tari, sogar noch 211,5 Punkte und zog so mit Schmitt auf Platz zwei gleich. Auf dem Treppchen konnte Ludwig allerdings nur ein Mal stehen. Und so ging Silber an Volker Schmitt und Bronze an den Oliver Stein, der mit dem sechsjährigen Quarter Horse Hengst Kickin Freckles als letzter Reiter mit 211 Punkten noch mal ganz nah an den Vizetitel herankam.
"Das war eine hochprofessionelle Veranstaltung. Die Organisation machte einen sehr guten Eindruck. Der Rahmen und das Ambiente waren sehr schön für eine Deutsche Meisterschaft Reining. Auch die Siegerehrung war der Bedeutung des Titels angemessen und sehr würdig", lobte Friedrich Otto-Erley (Warendorf), Leiter der Abteilung Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die Veranstalter - in diesem Fall die Erste Westernreiter Union und den Messeveranstalter Bad Salzuflen. Den plagte nur eine Sorge: Die 1.500 Tribünenplätze waren mit begeisterten Zuschauern restlos besetzt und so mussten einige Besucher draußen bleiben. Bo
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