| | Volker Schmitt auf Higgi Baby Doll: Deutscher Vizemeister FN Reining | | | |
| | | Grischa Ludwig auf BH Is Dun Deutscher Meister FN Reining | | | |
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Zu Pfingsten vor einem Jahr hatte ich über ein Westernturnier berichtet, das erstmals in Löhne, in meiner unmittelbaren Nachbarschaft, stattfand ( Turnier zu Pfingsten, Der Charme des Westernreitens).
In diesem Jahr wurde das Pfingstturnier wieder in Löhne veranstaltet und ich nutzte die Gelegenheit, weitere Fotos zu schießen. Vor einem Jahr hatte ich meine neue Digitalkamera noch nicht so recht im Griff; in diesem Jahr war die Ausbeute schon besser, was ich in mehreren Bildschirmschonern dokumentiert habe: Pfingstturnier Trail, Pfingstturnier Pleasure, Pfingstturnier Reining, Pfingstturnier Löhne Werretal.
Das Turnier zu Pfingsten war eines der Qualifikationsturniere für die Deutsche Meisterschaft. Deutsche Meisterschaft? Muß man hier nachfragen? Man muß. Das Westernreiten ist nämlich hierzulande relativ jung - will heißen: es gab einmal Zeiten, als es das Westernreiten noch gar nicht gab.
Erst vor etwa 30 Jahren kam dieser Reitweise langsam in der Alten Welt an. Sie stammt nämlich ganz eindeutig aus der Neuen Welt, aus Amerika, genauer dem Wilden Westen - Westernreiten hat sich aus der Reitweise der Cowboys entwickelt, die ihre Arbeit zu Pferd zu erledigen hatten und daneben auch für ein bißchen Spaß zu haben waren.
Verschiedene Gruppierungen in Deutschland schlossen sich Ende der siebziger Jahre zu Vereinen zusammen; aus einer dieser Initiativen wurde die heutige EWU, die Erste Westernreiter Union Deutschland (» EWU).
Rolf Diekwisch war lange Jahre Vorsitzender und ist nun schon lange Ehrenpräsident. Mittlerweile veranstaltet Diekwisch Turniere (» Diekwisch Events), zum Beispiel die beiden in Löhne und jetzt auch die 13. German Open, die in diesem Jahr erstmals in Ostwestfalen stattfand, und zwar im » messezentrum Bad Salzuflen - für mich nur eine halbe Wegstunde entfernt.
Die Reitanlage in Löhne konnte die Pfingstturniere gut verkraften, aber für die Deutschen Meisterschaften kam sie nicht in Frage. Denn dieses Ereignis hat eine ganz andere Dimension. Zum einen handelt es sich um die bundesweite Abschlußveranstaltung der Saison, während die anderen Turniere auf Landesebene stattfanden und zur Vorbereitung auf eben diese German Open dienten. Die EWU sichtete hier die Besten der Besten aus ihren Reihen.
Die Sieger dieser EWU-Wettbewerbe sind EWU-Champions, Vereinsmeister, aber nicht Deutsche Meister. Im Unterschied zu Vereinsmeisterschaften bezeichnet man damit Bundeswettbewerbe, die offiziellen Charakter haben. Das bedeutet im Falle des Pferdesports, daß diese Wettbewerbe die Weihen der FN haben müssen.
Zunächst konnte davon aber gar keine Rede sein. Denn 1978, vor 26 Jahren, als die EWU gegründet wurde, waren Westernreiter hierzulande ausgesprochene Exoten. Die FN nahm von solchen Leuten nicht einmal Kenntnis. Seither ist eine ungeheuere Aufbauarbeit geleistet worden, die europaweit vorbildlich ist. Die Zeiten haben sich unglaublich geändert.
Heute stellt sich die EWU vielfältig gegliedert dar. Es gibt eine Bundesorganisation, Länderorganisationen und Bezirke. Die EWU hat Regeln definiert, Wettbewerbe ausgestaltet, Lehrgänge veranstaltet, Richter geschult, Trainer ausgebildet und Verhandlungen geführt, zum Beispiel mit der FN.
Nach 15 Jahren endlich, im Jahre 1993, wurde die erste und bislang auch einzige Western-Disziplin, die Reining, von der FN anerkannt. Die EWU schloß sich konsequenterweise der FN als Mitglied an. Im Jahre 2000 folgte die Anerkennung der Reining durch die FEI, wodurch die Westernreiter erstmals an den Weltreiterspielen, den vierten Weltmeisterschaften, teilnehmen konnten, die im Jahre 2002 in Jerez de la Frontera, Spanien, stattfand (» Jerez 2002). Damit war das Westernreiten die siebte Disziplin - neben Dressur, Springen, Distanzreiten, Vielseitigkeit, Fahren und Voltigieren, und wurde von vielen Pferdefreunden erstmals für voll genommen.
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