Hinter Reetzerhütten überquere ich eine Bahnlinie und bin wieder auf dem Rundweg. Ich freue mich richtig, die schönen eindeutigen Schilder wieder zu sehen.
Die Strecke ist hier steinig, und so kann ich nur Schritt gehen. Außerdem suche ich jetzt schon dringend nach einem geeigneten Rastplatz. Rashim ist seit mehr als drei Stunden ohne echte Pause unterwegs, ich bin bloß zweimal abgestiegen und ein Stück mit ihm gelaufen. Immer hoffe ich, etwas zu finden, wo ich ihn nicht anbinden muss.
Auf einmal wird Rashim schneller und starrt in die Ferne. Tatsächlich, uns kommen zwei Reiter entgegen! So ein seltener Anblick versetzt Rashim richtig in Aufregung. Die beiden Frauen auf Westernpferden machen auch den Rundweg, aber in entgegengesetzter Richtung. Sie sind in Wühlmühle gestartet, meinem Zielort.
Wir tauschen Erfahrungen über die Strecke aus und ich erfahre, dass der Boden schlechter werden wird. Oje, und das bei Rashims schon so kurzen Hufen! Die beiden Pferde sind auch unbeschlagen und bei einem der Pferde ist schon jetzt am zweiten Tag einiges ausgebrochen.
Die beiden erzählen mir noch, dass ihnen am Vortag die Pferde davongerannt sind. Sie waren angebunden und rissen sich los. Hier bin ich fast wieder froh, allein unterwegs zu sein. Die Vorstellung, dass Rashim in fremdem Gelände ganz allein von mir wegrennen könnte, erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Aber zu zweit ist das schon anders.
Dann reiten wir weiter und Rashim verdreht sehnsüchtig den Kopf.
Das Wetter hat sich inzwischen ziemlich eingetrübt, es stürmt und dicke Regenwolken tauchen auf. Ich nehme die nächste Gelegenheit zu einem Halt wahr. Ein kleines zur [...]
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