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Bericht Wanderreiten · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 297.04 der Pferdezeitung vom 05.12.04
Inhaltsmenü Berichte  Nicht mein letzter ...  Mützdorf  Flämingbuchen  4. Etappe
 Kartenprobleme  Minis  Nachspann
 Gesamttext 
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Copyright wie angegeben
Start und 1. Etappe:  Teil 1
Copyright wie angegeben
2. Etappe:  Teil 2
Copyright wie angegeben
3. Etappe:  Teil 2
©   Claudia Ansorena

    Nicht mein letzter Wanderritt   
    Ich kann diese Erfahrung jedem Reiter nur empfehlen   
von   Claudia Ansorena

Teil 1:  Fünf tolle Tage

Teil 2:  Schweißgebadet und ziemlich hysterisch


Hinter Reetzerhütten überquere ich eine Bahnlinie und bin wieder auf dem Rundweg. Ich freue mich richtig, die schönen eindeutigen Schilder wieder zu sehen.

Die Strecke ist hier steinig, und so kann ich nur Schritt gehen. Außerdem suche ich jetzt schon dringend nach einem geeigneten Rastplatz. Rashim ist seit mehr als drei Stunden ohne echte Pause unterwegs, ich bin bloß zweimal abgestiegen und ein Stück mit ihm gelaufen. Immer hoffe ich, etwas zu finden, wo ich ihn nicht anbinden muss.

Auf einmal wird Rashim schneller und starrt in die Ferne. Tatsächlich, uns kommen zwei Reiter entgegen! So ein seltener Anblick versetzt Rashim richtig in Aufregung. Die beiden Frauen auf Westernpferden machen auch den Rundweg, aber in entgegengesetzter Richtung. Sie sind in Wühlmühle gestartet, meinem Zielort.

Wir tauschen Erfahrungen über die Strecke aus und ich erfahre, dass der Boden schlechter werden wird. Oje, und das bei Rashims schon so kurzen Hufen! Die beiden Pferde sind auch unbeschlagen und bei einem der Pferde ist schon jetzt am zweiten Tag einiges ausgebrochen.

Die beiden erzählen mir noch, dass ihnen am Vortag die Pferde davongerannt sind. Sie waren angebunden und rissen sich los. Hier bin ich fast wieder froh, allein unterwegs zu sein. Die Vorstellung, dass Rashim in fremdem Gelände ganz allein von mir wegrennen könnte, erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Aber zu zweit ist das schon anders.

Dann reiten wir weiter und Rashim verdreht sehnsüchtig den Kopf.

Das Wetter hat sich inzwischen ziemlich eingetrübt, es stürmt und dicke Regenwolken tauchen auf. Ich nehme die nächste Gelegenheit zu einem Halt wahr. Ein kleines zur Hälfte eingezäuntes Stück ohne Bäume wird mein Paddock.

Als ich ihn endlich fertig eingezäunt habe, der Sattel unten ist und Rashim seinen Hafer frisst, fängt es an zu nieseln. Und das heißt, ich kann mich nicht hinsetzen, Rashims Rücken, der Sattel und vor allem die Packtaschen werden nass.

Also wird der Regenponcho umfunktioniert und schützt jetzt Sattelzeug und Packtaschen. Rashim wird mit der Abschwitzdecke verhüllt und ich? Naja, meine Jacke soll ja zumindest wasserabweisend sein. Nach etwa 20 min wird es mir zu ungemütlich. Es windet inzwischen so stark, dass ich heftigeren Regen vermute. Und die Stelle ist leider überhaupt nicht geschützt.

Ich sattle wieder, zumal Rashim hier anscheinend auch kein essbares Gras findet und nur suchend hin und her läuft.

Da ich Rashim wie bei jeder Mittagspause Kraftfutter gegeben habe, laufe ich anschließend erst einmal neben ihm her. Die Zeit war zu kurz zum Verdauen. Dabei entdecke ich eine sehr alte ehemalige Geländehindernisstrecke mitten im Wald. Neben jedem der manchmal kaum noch zu erkennenden Sprünge steht ein verblichenes Schild, das verkündet, dass das Überwinden der Hindernisse auf eigene Gefahr geschieht.

Das Wetter ist jetzt sehr wechselhaft. Plötzlich scheint wieder die Sonne und es wird richtig warm. Und jetzt entdecke ich eine viel schönere Raststelle. Kurz entschlossen halte ich ein zweites Mal an und mache einen neuen Paddock. Hier gibt es auch Gras, allerdings durchsetzt von Fliegenpilzen. Aber Rashims Instinkte sind offensichtlich intakt, er würdigt sie keines Blickes. Jetzt komme ich doch noch zu einer schönen Pause und Rashim kann sich etwas besser erholen.




Mützdorf

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Mit Pflanzen überwucherter Wohnwagen
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Über der Box hängt sogar ein Poster
Das launische Wetter lässt uns allerdings nicht sehr viel Zeit, und da es inzwischen auch schon halb vier ist, machen wir uns wieder auf den Weg. Die Strecke führt jetzt ganz dicht an mehreren kleinen Naturschutzgebieten vorbei und es gibt große Laubwälder mit uralten Buchen. Ganz herrlich reitet es sich hier. Immer wieder kommen kleine Anstiege, die sich schön galoppieren lassen. Und überall wachsen Pilze, so dass es mir in den Fingern juckt, sie zu sammeln. Aber wohin damit und wer soll sie zubereiten? Also lasse ich sie stehen und reite weiter.

Die Strecke zieht sich hin, Rashim und ich haben jetzt genug geleistet, und als endlich der Abzweig nach Mützdorf kommt, das nicht direkt auf dem Rundweg liegt, bin ich wirklich erleichtert. Ab hier gehe ich dann zu Fuß und gegen fünf Uhr treffen wir im Dorf ein.

In Mützdorf habe ich eine private Unterkunft gebucht. Frau Dikall und ihre Tochter empfangen mich sehr herzlich und Rashim kann erst mal saufen.

Diesmal ziert er sich nicht, und nimmt auch gleich ein Sandbad auf dem Paddock hinter dem Stall. Nachdem er versorgt ist, besichtige ich mein Quartier. Es handelt sich um einen völlig mit Pflanzen überwucherten Wohnwagen im Garten von Frau Dikall. Dort könnten auch mehrere Leute übernachten.

Wem das nicht so gefällt, der hat auch noch die Wahl, in ein Gästezimmer zu gehen. Aber ich finde mein kleines Reich sehr gut. So bin ich nur wenige Meter vom Stall entfernt und kann jederzeit nach Rashim schauen.

Die sanitären Anlagen im Wohnhaus kann ich mitbenutzen, so dass es mir an nichts fehlt, und Frau Dikall bewirtet mich mit Familienanschluss in der Küche.

In der großen Scheune, in der Rashim untergebracht ist, stehen noch zwei Ponies, so dass Rashim nicht allein ist. Über seiner Box hängt sogar ein Poster. Abends sitzen wir noch lange zusammen und unterhalten uns über unsere Pferde.

Ruhetag, Ritt zu den "Flämingbuchen"

Am kommenden Tag wache ich erst etwas irritiert in meinem Wohnwagen auf und muss mich orientieren. Dann schaue ich nach Rashim, der schon heftig wiehert. Er bekommt sein Kraftfutter und darf anschließend auf den Paddock.

Heute haben wir eigentlich frei, denn ich hatte ja vorsorglich einen Ruhetag eingeplant, weil ich sicher gehen wollte, dass Rashim nicht überfordert wird. Doch bisher zeigt Rashim überhaupt keine Erschöpfungsanzeichen, und so beschließe ich, zu einigen kleinen Naturschutzgebieten zu reiten, die etwa 6 km entfernt sind. Dort soll es bewaldete Schluchten und 250 Jahre alte Buchenwälder geben.

Mit Frau Dikall spreche ich den besten Weg beim Frühstück ab. Auf keinen Fall will ich mich wieder verreiten, daher folge ich ihrem Rat und wähle den Weg entlang der Landstraße auf einem Brandstreifen. Später muss ich nur noch einem Weg folgen, bis ich zum Naturschutzgebiet komme.



Flämingbuchen

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Der Wald ist wirklich alt
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Lange Mittagspause
Ich finde mich auch gut zurecht, bis ich dann wieder im Wald bin. Der ist wirklich alt und alle Wege sind gewunden. Wieder stimmt die Karte nicht und es fällt mir schwer, die Orientierung zu behalten. Ich bin etwa 20 Minuten an dem ersten Naturschutzgebiet entlanggeritten und suche nach dem zweiten, als Rashim plötzlich zielstrebig in einen bestimmten Weg hinein will.

Das wundert mich sehr, da er sich ja hier nicht auskennt. Ich lasse ihn gewähren, und schon nach kurzer Zeit stoßen wir auf ein weiteres Schild mit dem Hinweis Naturschutzgebiet. Ich bin platt: wie ist das möglich, dass Rashim das finden konnte? Er wusste doch nicht, wohin ich wollte.

Staunend reite ich durch den Wald und genieße die grünen Hohlwege in diesem alten Wald. Rashim ist sehr eilig, er marschiert flott den Weg entlang und irgendwann dämmert es mir dann doch.

Der Weg ist mir sehr bekannt, ich bin nicht etwa in einem anderen Naturschutzgebiet, sondern in dem ersten, nur diesmal auf dem Rückweg. Klar, dass Rashim das erkannt hat, er findet schließlich immer zurück.

Tja, also hat mein Pferd doch kein übernatürlichen Kräfte, er konnte nur die Himmelsrichtung recht gut ausmachen, die nach Hause führt.

Wir wenden aber nun doch, schließlich wollte ich ja nicht schon wieder nach Hause reiten. Heute gehen wir nur Schritt, überhaupt werden meine Galopp-und Trabphasen im Verlauf der Woche immer seltener. Ich möchte mir die Landschaft genau ansehen und habe keine Eile. Rashim ist auch nie heftig, sein Galopp wird immer ruhiger, oft kann ich sogar aussitzen, so gemütlich ist er.

Heute machen wir am Fuße sehr alter Buchen eine lange Mittagspause.

Danach suche ich noch nach einem Hügel, der hier im Wald sein soll, doch den finde ich leider nicht. Stattdessen entdecke ich einige Findlinge und eingezäunte Schluchten, auf deren Boden große Planen liegen. Was es damit auf sich hat, verstehe ich leider selber nicht.

Aus Österreich kenne ich Naturschutzgebiete, in denen mit großen Tafeln oder anhand von Anschauungsmaterial viele interessante Zusatzinformationen geboten werden.

Leider gibt es hier im Wald keine Hinweisschilder oder Erklärungstafeln, die mir mehr über das Naturschutzgebiet gesagt hätten. Hier könnte der Landkreis noch mehr für die Besucher tun. So habe ich nur die kurzen allgemeinen Erläuterungen aus meiner Landkarte.

Aber natürlich ist die Landschaft sehr schön und abwechslungsreich. Einmal komme ich an einem offenen Feld mit vielen abgebrannten Bäumen vorbei. Es wirkt sehr trostlos. Während ich dem Weg zwischen den schwarzen Stümpfen folge, springt plötzlich ein Wildschwein auf und rennt, offensichtlich durcheinander von der plötzlichen Störung, direkt auf uns zu. Erst im letzten Moment schwenkt es ab und springt mit einem großen Satz wieder ins Gebüsch.

Rashim ist so perplex, dass er nicht mal scheut.



4. Etappe

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4. Etappe
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Wanderpaddock-Idylle unter Birken
Später reiten wir zurück durch einen Hohlweg im Wald, als Rashim plötzlich stehen bleibt und in ein Dickicht starrt. Ich höre nichts und sehen kann ich erst recht nichts. Aber Rashim rührt sich nicht. Minutenlang bleiben wir stehen und ich rede ihm gut zu. Sein Herz klopft durch den Sattel an meine Beine, aber er will sich partout nicht bewegen.

Ich versuche ihn zu überzeugen, dass dort nichts Gefährliches ist, als auf einmal mit wilder Entschlossenheit ein weiteres Wildschwein das Weite sucht.

Sicher hatte Rashim das Tier gerochen. Ich fand es erstaunlich, wie lange es dort unbeweglich ausgeharrt hat, bevor es davon rannte. Aber Rashim hatte dann wohl doch die besseren Nerven.

So gegen 17 h bin ich wieder am Stall und nach einem ausgiebigen Abendessen schlafe ich früh ein.

4. Etappe, Mützdorf - Wühlmühle

Am nächsten Morgen ist das Wetter immer noch herrlich. Ich will recht früh los, da diese letzte Strecke etwas länger ist.

Frau Dikall bekommt Besuch von einem Schmied. Nach einem Blick auf mein Pferd erklärt er mir, dass Rashim schon auf dem Strahl läuft und ich unbedingt auf den Boden achten soll. Er rät mir, Sand und Geröll zu meiden.

Das ist zwar ein guter Rat, aber leider kann ich mir die Strecke jetzt nicht aussuchen. Zunächst ist der Weg sehr gut, ich nehme nun doch noch eine Abkürzung und lasse » Burg Rabenstein auf meinem Ritt weg.

Nicht dass die Gegend uninteressant ist, im Gegenteil. Wer Burg Rabenstein nicht kennt, sollte die kleine Burg unbedingt anschauen, aber ich war dort schon mehrmals und weiß daher, dass ausgerechnet dort sehr steiniger Boden ist.

Unterwegs finde ich wieder viele Pflaumenbäume und wir wandern essend daran entlang. Dann kommt so ziemlich der schönste Abschnitt der Strecke, ein Laubwald, nur ein schmaler Streifen, der sich an einem Hang entlang schlängelt, es gibt viel Unterholz, aber er ist so grün und von Sonne geflutet, dass ich mich fühle, als wäre die Zeit zurückgedreht worden. Es fehlen nur noch die Ritter, die durch diesen mittelalterlichen Wald reiten. Wir sammeln zwischendurch Brombeeren und einmal läuft mir ein Fuchs fast vor die Füße.

Mittags mache ich diesmal im Freien Rast. Auf einem kleinen Hügel entdecke ich eine Birkengruppe, die mir als Paddock dient. Da es mein letzter Tag ist, zögere ich die Pause besonders lange hinaus. Der Wind und der schöne Blick auf die Weiden und ein kleines Dorf sind lohnenswert. Ich stelle mir sehnsüchtig vor, dass ich jeden Tag so verbringen könnte.

Später verlassen wir die waldreiche Gegend und reiten auf steinigen Sandwegen entlang. Rashim bemüht sich selber, am Rand zu laufen, wo noch etwas Gras zu finden ist. Aber das gelingt nicht immer. Manchmal steige ich ab und laufe neben dem Weg auf einem abgemähten Feld entlang. Dabei ramme ich mir dann auch noch einen abgeschnittenen Sonnenblumenstiel in mein Bein.

Ich wusste gar nicht, wie hart diese dicken Stiele sind!



Kartenprobleme

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Kalendermotiv: Wühlmühle
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Wie groß ist dieses Pferd?
Irgendwann weicht der ausgeschilderte Weg von dem in der Karte dargestellten Verlauf ab. Ich durchquere ein Dorf, welches ich nach der Karte nicht erreichen sollte. Wieder werde ich unruhig. Was stimmt denn nun, die Schilder oder die Karte?

Nach dem Marsch durch das weitgehend mit Kopfsteinpflaster versehenes Dorf lande ich plötzlich vor einem alten LPG-Gelände. Der Weg endet hier einfach. Nun bin ich so verunsichert, dass ich umdrehe und im Dorf frage.

Leider kennen die Menschen hier den Rundwanderweg trotz der herumstehenden Schilder nicht. Erst nach einer Weile entdecke ich einen Mann, der sich erinnert, hier schon Reiter gesehen zu haben. Er zeigt mir das nächste Schild, welches ich nur von der entgegengesetzten Seite hätte finden können.

Hier ist die Beschilderung zum ersten Mal schlichtweg falsch. Nur von der Gegenrichtung kann man sich hier zurecht finden. Endlich auf dem richtigen Weg, marschiere ich - inzwischen übrigens zu Fuß, wegen des schlechten Bodens - wieder flott los.

Dann ein weiteres Dorf, in dem ich ein Schild nicht finde und auf einem Hof am Ende des Dorfes lande. Wieder frage ich mich durch. Da ich so lange Pause gemacht habe, wird es langsam spät. Aber durch die vielen Orte kann ich auch nicht schnell reiten. Endlich lande ich hinter dem Dorf auf riesigen Stoppelfeldern.

Doch die Strecke ist nicht mehr so schön. Und die steinigen Sandwege sind mit Rashims Hufen auch nicht optimal. Die Feldwege haben schlechten Boden und mehrmals treffen wir auf Traktoren, die in riesige Staubwolken gehüllt dicht an uns vorbeipoltern.

Nun merke ich auch, dass Rashim nicht mehr so gern läuft. Er lässt sich erst bitten, bevor er in Schwung kommt. Da ich weiß, dass er am besten läuft, wenn er kontinuierlich sein Tempo gehen kann, trabe ich nun, sobald der Boden es zulässt. Aber dieser schnurgerade Weg zieht sich hin. Kein Schatten und es ist richtig warm. Rashim hatte wieder den ganzen Tag nicht gesoffen. Und jetzt finde ich nicht eine Gelegenheit.

Endlich, nach sechs treffe ich auf das Schild mit dem Hinweis auf den Reitstall Wühlmühle. Noch an einer Schweinezucht vorbei, wo die Schweine wirklich im Freien sein dürfen und dann biege ich in den Hof der Mühle ein. Diesmal habe ich auch genug!

Als erstes wird Rashim mit Wasser versorgt und abgeduscht. Er säuft diesmal ohne zu zögern fast den ganzen Eimer aus. Anschließend darf er auf eine Weide mit vielen Pferden auf der Nachbarweide. Nach einem ausgiebigen Wälzen schließt er Freundschaft mit einem winzigen Ponyhengst.

Ich lasse mir meine Unterkunft zeigen, herrlich, eine Ferienwohnung mit Dusche, Küche, Wohnzimmer und Schlafraum. Ich verstaue schnell meine Taschen und entdecke unten noch die zwei Reiterinnen, die ich am dritten Tag unterwegs getroffen hatte.

Sie waren in entgegengesetzter Richtung nun auch einmal den Rundweg geritten und hier an ihrem Ausgangsort wieder angekommen. Da ich nicht bis Wenddoche weiterreite, will ich von ihnen natürlich noch wissen, wie diese Strecke war. Sie soll sehr schön und auch waldreich sein.

Am Abend führt uns die Besitzerin noch über die Anlage und zeigt uns ihre Minishetland-Zucht. Etwa 10 kleine Rabauken sausen mit wehenden Mähnen über eine Wiese. Es werden vorrangig spezielle Farben gezüchtet. Schecken, Tiger und recht dunkle Schweißfüchse.



Minis

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Ein ganz eigentümliches Gefühl
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Kleiner Frechdachs
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Die Autorin verliebt sich
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Vorbildlich in den Hänger
Zwischen diesen kleinen Pferden zu stehen ist ein ganz eigentümliches Gefühl. Auf ein Pferd herunter zu schauen, empfinde ich einfach als verkehrt. Aber die Kleinen sind nicht zu unterschätzen. Ein Stutfohlen ist so frech, dass wir es mehrfach zurechtweisen müssen, um keine Kniffe abzubekommen.

Ich verliebe mich in einen kleinen, sehr schüchternen Jährlingshengst, der ganz vorsichtig Kontakt aufnimmt. Den hätte ich am liebsten mitgenommen!

Am Abend gönne ich mir nach einem reichlichen Abendessen (das mir sogar aufs Zimmer gebracht wurde) einen langen Fernsehabend. Da ich selber keinen Fernseher besitze, ist das jedes Mal ein Kulturschock für mich. Die Serien und die Werbung, alles sehr künstlich.

Nachts als ich aus dem Bad komme, kriege ich noch einen Riesenschrecken. Es brummt furchtbar im Wohnzimmer. Eine Hornisse kreist um meine Lampe. Ich bin nicht ängstlich, aber so ein großes Tier macht mir doch Unbehagen. Sie wirkt aber nicht wirklich gefährlich, eher irritiert durch das Licht.

Es kostet mich Überwindung, sie mit Hilfe eines T-Shirts von der Lampe wegzuschlagen und dann den Stoff über sie zu werfen. Doch so gelingt es mir, das unter Naturschutz stehende Insekt heil nach draußen zu befördern.

Allerdings hat das auch Nachteile. Hornissen sind nachtaktiv und so brummt sie noch eine halbe Stunde immer wieder gegen meine hell erleuchtete Scheibe. Ich zwinge mich, alle Horrorgedanken beiseite zu lassen und die knallenden Geräusche gepaart mit ärgerlichem Brummen zu ignorieren. Als ich das Licht ausschalte, fliegt sie davon.

Heimfahrt:

Am Samstag morgen steht Rashim völlig zufrieden zwischen all den anderen Pferden im Stall. Er kann noch den ganzen Vormittag auf eine eigene Weide, bis » Roberto mittags kommt und mich abholt. Ich räume inzwischen mein Zeug zusammen und bekomme ein leckeres Frühstück. Später wandere ich noch über den Hof und schaue in alle Ställe.

Es gibt viele Rentnerpferde hier, die in teilweise sehr luftigen Boxen gehalten werden. Viele Boxen haben anstelle der normalen Wände nur senkrechte Stangen bis zum Boden mit großem Abstand dazwischen. Die Pferde können so die Köpfe hindurch stecken, die Schulterbreite passt jedoch nicht hindurch.

Das führt zu sehr viel Frischluft in den Boxen, so dass auch Pferde mit Atemwegserkrankungen hier gut untergebracht werden können. Zusätzlich gibt es auch Außenboxen, direkt an den Weiden. Hier werden die Vorteile von Offenstallhaltung und Boxenhaltung kombiniert.

Langsam geht es ans Heimfahren - mein Shuttleservice ist inzwischen eingetroffen. Rashim wird verpackt und geht vorbildlich in den Hänger. Ich bin wirklich traurig, dass die Woche schon vorbei ist.



Nachspann

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Claudia Ansorena mit Rashim Ben Ghat-Ghat
Rashim hat die Reise gut überstanden, er hat vielleicht etwas abgenommen, aber nicht viel. Seine Hufe haben gelitten, vorn ist auch jetzt noch eine weggebrochene Ecke, aber er ging nicht einen Tag lahm oder zeigte sonst irgendwelche Probleme zuhause.

Nach dem Ritt ging es eine Woche nur gemütlich auf die Weide und ein bisschen ins Gelände. In Genshagen kann man überall auf Wiesenboden reiten, das tut den Hufen sehr gut.

Die Satteltaschen und der Sattel selber passten perfekt, da waren meine Sorgen völlig unbegründet. Der Dressursattel war täglich etwa 5-6 Stunden auf dem Pferd, und es gibt nicht eine Stelle, wo auch nur das Fell beschädigt ist. Aus meiner Erfahrung würde ich immer wieder mit so einem Sattel reiten.

Mit der Dressur hatte ich kleine Probleme nach dem Ritt. Rashim neigt dazu, sich nach oben wegzudrücken. Da er im Fläming nur am langen Zügel geritten wurde, betrachtete er das jetzt wieder als Gewohnheitsrecht. Es kostete mich einige Wochen Überzeugungsarbeit, bis er eine dressurmäßige Haltung akzeptierte. Aber wirklich schlimm ist das für eine Freizeitreiterin ja nicht.

Ich selber hatte auch einige Probleme, aber eher beim Ausreiten. Es erschien mir auf den bekannten Wegen plötzlich langweilig. Ich wollte wieder ein Ziel haben, wollte große Touren machen, aber kurz nach dem Ritt verschlechterte sich das Wetter und auch meine Zeit ist ja durch die Arbeit begrenzt.

Doch ganz sicher ist das nicht mein letzter Wanderritt! Für das kommende Jahr plane ich so einen Ritt wieder ein. Wenn ich mich traue, sogar mit Übernachtungen im Freien, denn das wäre noch beeindruckender. Insgesamt war es eine sehr schöne Zeit, die ich da ganz allein mit meinem Pferd verbracht habe. Ich kann diese Erfahrung jedem Reiter nur empfehlen.



Quellen


  1. » Burg Rabenstein im Fläming
  2. » Roberto Ansorena, Pferdefotograf aus Leidenschaft
  3. » Burg Rabenstein - Wikipedia
  4.  Fünf tolle Tage, Ein Wanderritt durch den Hohen Fläming, Hauptartikel Ausgabe  295 · Teil 1
  5.  Schweißgebadet und ziemlich hysterisch, Jede Menge neue Erfahrungen für Pferd und Reiterin, Hauptartikel Ausgabe  296 · Teil 2



Fotos

©   Claudia Ansorena




Bericht Wanderreiten · Gesamttext
Hauptartikel Ausgabe 297.04 der Pferdezeitung vom 05.12.04
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Zitat Conni, 05.02.04: ... Den Artikel finde ich persöhnlich sehr spannend,da ich auch eins dieser tollen Pferde besitze. ...  mehr



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www.pferdezeitung.com/Berichte/297/Gesamttext · 12.12.2004 · 03:04
Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
Statistik  aktuell
·  November ( Vormonat): 10,44 Mio Hits (+26%), 1,80 Mio Seiten (+4%), 203.795 Besucher (+5%), 339.356.706 GB Traffic (+38%) ·  Übersicht

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©1999-2004 · ISSN 1437-4528 · Tel +49 5744-5115-74 · Mobil +49 172-938 0238
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