Mark und Nils und noch eine Reihe anderer Helfer bemühten sich nach Kräften, den Stolz des Hauses ins rechte Licht zu setzen.
Man merkte, dass die Söhne des Hauses damit am meisten Erfahrung hatten, aber nicht nur das, sie sind routinierte Profis. Kein Wunder. Ich hatte schon von Britta Grimberg erfahren, dass das Gestüt sehr viele Schauen absolviert.
Sie erinnern sich: ich wollte wissen, wie dieses Unternehmen nicht nur wirtschaftlich überlebt, sondern erfolgreich ist. Dazu gehört neben vielversprechendem Zuchtmaterial auch viel Marketing.
Die Leute müssen wissen, dass und was man Gutes hat, aber nicht nur das, sie müssen davon überzeugt werden. Das ist nicht einfach, denn die Konkurrenz ist überall groß.
Die Erfolge eines Gestüts spiegeln sich in den Bewertungen auf den bedeutsamen Zuchtschauen und Rennveranstaltungen im In- und Ausland. Das bedeutet einen erheblichen Aufwand, Training, Vorbereitungen, Reisen. Und nicht jeder Aufwand lohnt sich.
Zehn Jahre lang hat man auf dem Gestüt für die Rennbahn trainiert, dies aber inzwischen wieder aufgegeben. Nach wie vor züchtet man auch für die Rennbahn, aber das Training findet woanders statt, z. B. in Polen.
Das Geschäft mit den Araber-Pferderennen ging in Deutschland nach vielversprechenden Anfängen nämlich nicht so gut. In Polen zum Beispiel läuft das besser. Der Aufwand des Gestüts konzentriert sich also auf die Präsentation, und genau das hatte ich jetzt vor Augen.
Mit einigem Glück konnte ich auch einige spektakuläre Fotos machen, die ich bisher nur in Büchern, Zeitschriften oder im Internet gesehen hatte, obwohl die Bedingungen ungünstig waren: ständig laufen Leute durchs Bild, im Hintergrund sieht man immer die Zuschauer, das Wetter und damit die Lichtbedingungen ändern sich dauernd, mal sind die Pferde zu nah, mal zu weit weg.
Ich möchte nicht stören und selber anderen Leuten durchs Bild oder Blickfeld laufen, obwohl man mir das mit meinem Equipment sicher nachgesehen hätte - damit sehe ich halbwegs professionell aus, bin es aber gar nicht, denn meine Kamera hat keine Entfernungsautomatik, wie sich das heute gehört und bei sich schnell bewegenden Objekten sehr hilfreich ist (siehe Buchbesprechung » Handbuch Pferdefotografie), und einen Motor für die Kamera habe ich auch nicht.
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