Leserbrief › 1974 zu den Ausgaben › 450, › 451, › 452 29.11.07
Leserbrief
Hallo Redaktion!
Im Zusammenhang mit dem aktuellen Artikel möchte ich auf die sehr gute Hufseite von Tina Gottwald hinweisen: » www.pro-barhuf.de Es gibt dort sogar eine Anleitung, wie man sich seine Hufschuhe selbst machen kann; sowie einen Hocker, der die Rumpfbeweglichkeit und Sitzbalance verbessern hilft.
Zwei kleine Anmerkungen zu den Hauptartikeln: "Am Rio de la Plata" (450) und "Karl May als Menschenbildner" (451). Aus meiner Erfahrung hier am "Rio de la Plata" scheinen mir zwei Sachverhalte vielleicht nicht ganz realistisch zu sein: Ein "Gaucho" braucht kein "Pulver", um ein Tier zu töten. Dazu genügt ihm sein langes Messer ("facón"), das er ständig am Rücken im Gürtel stecken hat. Das hätte er in so einem Fall wohl auch benutzt. Und: Sporen kommen weit seltener zum Einsatz als Karl Mays Darstellung nahelegt. Dieses Wochenende auf einem Gauchofest habe ich keinen einzigen "normalen" Reiter mit Sporen gesehen: nicht die Helfer, nicht die Auffänger und auch nicht die Teilnehmer am "Fässerslalomrennen". Lediglich die Reiter die an der Jineteada (dem hiesigen Rodeo) teilnehmen tragen Sporen, damit die Rodeopferde auch wirklich wie gewünscht "in die Luft gehen". Um die Pferde in ihrem Vorwärtsdrang zu "stimulieren", benutzt der Gaucho den "Rebenque", eine Art Lederklatsche.
Grüsse vom Rio de la Plata Norbert BalkLieber Herr Balk, schön, einmal wieder von Ihnen zu hören, und schön, daß Sie immer noch aufmerksam mitlesen! Der Hinweis auf Tina Gottwald kommt im Hinblick auf die nächste Ausgabe sehr gelegen. Die Anmerkungen zu Karl May sind interessant; zeigen sie doch, daß er entweder nicht richtig informiert war oder die Verhältnisse sich inzwischen sehr geändert haben. Es wäre ja eigentlich noch nötig gewesen, seine spätere Entwicklung nachzuzeichnen. Wenn ich das richtig aufgefaßt habe, hat ihn die Konfrontation mit der Realität in Ägypten und im Balkan anläßlich seiner ersten Auslandsreise sehr schockiert und das Spätwerk eingeläutet. Fortan war es ihm wohl nicht mehr möglich, einfach so ins Blaue hineinzuphantasieren. Mit freundlichen Grüßen Gerd Hebrang
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