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Bericht Zu den Themen  Barockreiterei,  Geschichte,  Reitkunst · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 643.11 der Pferdezeitung vom 24.07.11
 Menü Hauptartikel 643
 Angewandte Reitkunst 
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Die angewandte Reitkunst: Kriegskunst · © 2011
   
Die angewandte Reitkunst: Kriegskunst

    Angewandte Reitkunst   
    Der große Rahmen für die barocke Reiterei   
von   Gerd Hebrang

Teil 1:  Barocke Reitkunst in Wort und Bild
Teil 2:  Rekonstruktion und Abweichung
Teil 3:  Die Seitengänge
Teil 4:  Die Kunstgangarten
Teil 5:  Passage, Piaffe, Tummeln
Teil 6:  Die Courbetten: Galoppfiguren
Teil 7: Angewandte Reitkunst


Zu den Themen  Barockreiterei,  Geschichte,  Reitkunst


Die » Fürstliche Hofreitschule Bückeburg hat mit der DVD  Schulen und Touren der barocken Reitkunst eine erste systematische Ãœbersicht über die Ergebnisse langjähriger Arbeit vorgelegt. Der Anspruch der Bückeburger Hofreiter, anhand der überlieferten Texte und Bilder die Kunst der Barockreiter wieder zum Leben zu erwecken, kann inzwischen überzeugend eingelöst werden. Dazu bedurfte es begeisterter Mitstreiter und talentierter Pferde.

Das Drumherum, die barocke Kleidung, die Hofreitschule, sind dabei lediglich das Tüpfelchen auf dem i. Gleichwohl werden alle Übungen im vollen Kostüm geritten, nicht zuletzt deshalb, weil ja genau diese Bilder mit den alten Stichen verglichen werden sollen, und dort werden die Reiter selbstverständlich im vollen Putz dargestellt.

Im Laufe dieser Serie haben wir uns langsam dem Ziel angenähert. Wie üblich, wenn man ein System entwickeln, lernen oder demonstrieren will, zerlegt man die komplexen Endprodukte in Einheiten, die als solche betrachtet werden und zunächst nicht allzu viel Sinn machen mögen. Später dann, wenn man alle diese Einzelheiten begriffen hat und im Schlaf beherrscht, kann man sie zu dem zusammensetzen, was von Anfang an das Ziel der gesamten Übung war.

Am Ende des Artikels der letzten Woche haben wir schon eine solche komplexe Übung gesehen, in verschiedenen Ausführungen sogar, und an dieser Stelle weist Christin Krischke, die Direktorin der Hofreitschule, die den ganzen Film kommentiert, noch einmal auf die wesentlichen Grundsätze hin:

In der Hofreitschule werden die Pferde nach barockem Vorbild mit dem Ziel ausgebildet, sie einhändig in allen Schulen und Touren reiten zu können.

Manuskript

Anschließend äußert sie sich auch zur Zäumung, allerdings ohne Bilder, gewissermaßen beiläufig:

Eine Kandare entfaltet die günstigen Eigenschaften, wegen derer sie erfunden wurde nur in einhändiger Zügelführung. Auf dem Weg dahin kommen je nach individueller Neigung eines Pferdes Wasser- und Bauchertrensen, kurze Pumpkandaren, Kimblewicks und seltener auch Kombinationen aus Kappzaum und Kandare, Kandare und Unterlegtrense oder Pumpkandare mit 4 Zügel zum Einsatz.

Vier Zügel werden grundsätzlich klassisch (unverkreuzt) oder nach Fillis (vier Finger dazwischen) geführt.

Nasenriemen werden grundsätzlich so locker verschnallt, dass zwei Finger aufrecht auf dem Nasenrücken Platz haben, oder sie werden ganz entfernt.

Manuskript

In diesen Worten wird noch einmal deutlich, dass für die Bückeburger Reiter Zwangsmaßnahmen, die für deren Vorbilder nicht gänzlich ausgeschlossen waren, nicht in Frage kommen. Insofern erweisen sie sich als Zeitgenossen, die sich durch Prinzipien wie Tierschutz und Gewaltfreiheit gebunden fühlen. Das trifft bekanntlich nicht auf alle Reiter zu, insbesondere nicht auf Sportreiter, und tatsächlich hat Frau Krischke ja auch ausdrücklich betont, dass die barocke Reitkunst, so wie sie und ihre Mitstreiter sie vertreten, sich nicht für den Wettbewerb eignet, nicht der Wertung unterliegt, sondern als Kunst angesehen und rezipiert werden soll.




Kriegsreiterei


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Reiterspiele des Barock · © 2011
   
Reiterspiele des Barock
Ausschnitt links · © 2011
   
Ausschnitt links
Ausschnitt rechts · © 2011
   
Ausschnitt rechts
Das ist nun eine interessante Wendung, denn zugleich wird immer wieder betont, dass die barocke Reiterei sich aus der Kriegsreiterei entwickelt hat, aus der sich auch der moderne Reitsport herleitet - die ersten Reitsportler waren ausschließlich Militärs, die ersten Wettbewerbe wurden ausschließlich für das Militär veranstaltet.

Der Reitsport war ein militärischer Sport, noch bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin fest in der Hand der Militärs, die zivile Variante hat sich erst später, vornehmlich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt. Und selbstverständlich ging es immer um Wettbewerb, um den Sieg, so wie im Reitsport fast überall. Und sehr gerne wurde auch auf nationaler Ebene gekämpft - siehe » Nationenpreis.

Die barocke Reiterei könnte selbstverständlich genauso bewertet werden wie etwa der moderne Dressursport, wo es ja auch nicht um Schnelligkeit oder Sprungkraft geht, also um objektiv messbare Daten, sondern um Übungen und Figuren, bei deren Bewertung man durchaus unterschiedlicher Meinung sein kann und auch ist. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass sich auch im Bereich der Barockreiterei ein Turniersport entwickelt, der dann sicherlich die unvermeidlichen negativen Begleiterscheinungen mit sich bringen wird.

Dieser absehbaren Zukunft soll dieser Film und die Arbeit der Hofreitschule anscheinend entgegenwirken. Danach wäre die Barockreiterei etwas für gediegene Shows, wie sie ja seit Jahren bereits Bestandteil jeder abendfüllenden Veranstaltung sind, für Freilichveranstaltungen im Umfeld von Schlössern und Burgen, wie sie in den letzten Jahrzehnten allenthalben aus dem Boden sprießen, oder für ein eigenes Spielhaus, wie es die Bückeburger besitzen.

Dort bieten die Bückeburger Hofreiter Programme unterschiedlicher Länge an, und ein Teil des Schauprogramms muss natürlich auch in diesem Film gezeigt werden. Da sich die barocke Reitkunst von der Kriegsreiterei her erklärt, kann man ein solches Scharmützel nachstellen - man kann aber auch die einzelnen Übungen gewissermaßen als Kür zusammenstellen und die für den Krieg entwickelten Techniken als ästhetische Übungen präsentieren.

Zur Barockzeit hatte jeder, der den Anblick der Reitkunst genoss auch die Tauglichkeit eines solchen Pferdes im Nahkampf vor Augen.

Längst nicht mehr alle Pferde kamen im Krieg zum Einsatz, doch betrieb man bei Hofe kriegerische Reiterspiele um die Tugenden der Reiter und Pferde auf die Probe zu stellen.

Von den üblichen Turnierspielen zeigen wir Ihnen exemplarisch den Waffengarten, das Ringstechen, die Fechtquadrille und das Falknern.

Manuskript

Exemplarisch heißt also, dass die barocken Reiter und auch die Bückeburger noch eine Menge mehr Ideen hatten - zweifellos soll dieser Film nicht alles zeigen, was man vielleicht lieber live erleben sollte.

Der Waffengarten ist nicht etwa ein Garten mit Waffen, sondern eine Sammlung von Blumensträußen, die mit der Waffe aufgenommen werden müssen.

Im Waffengarten bleibt es dem Reiter überlassen, welche Bahnfiguren er absolviert, um die Blumensträuße mit dem Degen aufzunehmen, stets gilt es, dabei eine gute, souveräne Figur zu machen.

Übungen wie das Repulon, Pirouetten, Tummeln und Falkaden werden wie beiläufig in den Waffengarten eingebaut und demonstrieren eindrucksvoll die reiterliche Überlegenheit.

Manuskript



Waffengarten


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Aufgespießt · © 2011
   
Aufgespießt
Präsentiert · © 2011
   
Präsentiert
Aufgespießt · © 2011
   
Aufgespießt
Präsentiert · © 2011
   
Präsentiert
Aufgespießt · © 2011
   
Aufgespießt
Präsentiert · © 2011
   
Präsentiert
Der Waffengarten wir zuerst von der Chefin präsentiert, die selbstverständlich im Galopp den Parcours aus vier Säulen umrundet, die mit jeweils einem Blumenstrauß geziert sind. Die Aufgabe besteht darin, eine gute Figur zu machen und diese Sträuße mit dem Säbel der Reihe nach aufzuspießen und zu präsentieren.

Insbesondere die Schlusspräsentation in der Mitte mit allen vier Sträußen auf dem Degen ist eine Augenweide für sich, wo verschiedene Übungen angeboten werden können.

Nach der schon sehr eindrucksvollen Präsentation von Christin Krischke wird dieselbe Übung noch einmal gezeigt, diesmal von Wolfgang Krischke präsentiert, und ganz offensichtlich sind Schwierigkeitsgrad und Kunstfertigkeit um ein Vielfaches gesteigert - was natürlich nicht nur an den Fähigkeiten des Reiters, sondern auch am Ausbildungsstand des Pferdes liegt.

Die Interpretation der barocken Reitkunst in der Fürstlichen Hofreitschule beruht auf der Überzeugung, dass alle kunstvolle Reiterei dem Zweck dient, eines Tages anwendbar zu sein.

Das Hinterfragen aller Konventionen und das AufdieProbestellen aller Methoden hat die Schulhengste und Hofbereiter seit 2004 stetig den Idealen der Kupferstiche und Schriften des 17. Und 18. Jahrhunderts näher gebracht.

Manuskript

Die Ideale der Kupferstiche und der Schriften - das ist natürlich schwer zu beurteilen.

Ich würde vielleicht eher sagen, dass die Bückeburger Reiter ihre Fantasie durch die Kupferstiche und Schriften anregen lassen, anhand dieser Anregungen ihre eigenen reiterlichen Idealvorstellungen entwickeln und als Kunst präsentieren, unabhängig von der Frage, ob die barocke Reitkunst tatsächlich so gemeint und realisiert wurde, wie das heute für das Verständnis der Bückeburger Reiter als richtig und notwendig erscheint.

Es ist sehr schwer, sich in Zustände vergangener Zeiten hineinzuversetzen, die Mentalität der Menschen dieser Zeit zu erforschen, deren Lebensgefühl und Absichten, Hoffnungen und Haltungen nachzuempfinden. Es würde den Bückeburgern sicher schon schwerfallen, sich in Zeitgenossen hineinzuversetzen, die Pferde als Mittel zum Zweck begreifen und sich deshalb berechtigt fühlen, die erwünschten Leistungen aus ihnen herauszupressen. Im Barock waren die Pferde sicher auch Mittel zum Zweck, und inwieweit Pferde damals missbraucht wurden, können wir heute nur schwer beurteilen.

Dennoch nehme ich den Bückeburgern jedes Wort ab. Ich zweifle nicht daran, dass es dort wirklich um das geht, was mit Worten nur schwer zu beschreiben ist.



Ringstechen


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Ringstechen damals · © 2011
   
Ringstechen damals
Ringstechen heute · © 2011
   
Ringstechen heute
Triumph · © 2011
   
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Anreiten · © 2011
   
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Stechen · © 2011
   
Stechen
Triumph · © 2011
   
Triumph
Ringstechen ist als gewissermaßen bäuerliche Kunst von vielen Gegenden überliefert und wird auch gern als Wettbewerb ausgetragen. In Bückeburg geht es allerdings nicht um den rohen Spaß an sich, sondern um die Kunst.

Ringstechen hat sich vielerorts als Folkore erhalten. In der Hofreitschule geht es nach barockem Vorbild darum, eine möglichst gute, überlegene und anmutige Figur zu machen.

Manuskript

So wird hier die Übung zunächst zweimal gewissermaßen in Reinform vorgeführt mit anschließendem kunstvollen Steigen, dann aber von der Chefin als Kür, als Abfolge verschiedener reiterlicher Übungen, die dann schließlich in das eigentliche Ringstechen münden und durch eine weitere Abfolge von Übungen ausklingen.

Anschließend wird dann noch eine Sequenz in Zeitlupe angefügt, wo die Kamera sich auf den Ring konzentriert und den Vorgang des Stechens, der in den vorherigen Einstellungen kaum wahrzunehmen war, deutlich dokumentiert, freilich um den Preis der Darstellung der reiterlichen Kunst, da man von Pferd und Reiterin bei dieser Einstellung kaum noch etwas wahrnehmen kann - immerhin aber die Konzentration der Reiterin auf das Ziel und die sichere Führung der Lanze im Galopp.

Ist das Ringstechen als solches nichts Besonderes, lediglich in dieser kunstvollen Ausführung, wird so gut wie nie zu Pferde gefochten. Das aber war anscheinend im Barock gang und gäbe:

An allen Adelshöfen Europas wurden zu besonderen Anlässen Fechtballetts zu Pferde aufgeführt, viele der Choreografien sind aufgeschrieben worden, eigens hierfür komponierte Musik ist bis heute im Repertoire der Sinfonieorchester der Welt.

Manuskript

Das höre ich hier zum ersten Mal und hätte deshalb gerne Beispiele genannt bekommen. Die » Wassermusik und die » Feuerwerksmusik von » Georg Friedrich Händel sind es jedenfalls nicht.



Fechtkarussell


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Damals · © 2011
   
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Aufstellung · © 2011
   
Aufstellung
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Angriff
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Angriff an der Flanke · © 2011
   
Angriff an der Flanke
Ansteigen · © 2011
   
Ansteigen
Ausweichen · © 2011
   
Ausweichen
Wer vom Fechten zu Pferd spricht, sollte etwas vom Fechten überhaupt verstehen - muss man das eigens betonen?

Von den acht konventionellen Fechtparaden sind fünf für den Fechtkampf zu Pferd wichtig. Der souveräne Umgang mit der Waffe wird zunächst am Boden erlernt. Das Pferd muss sodann die „Mensura“ zu halten lernen, den richtigen Abstand, die Fechtdistanz. Hierfür ist ihm das Tummeln ein wichtiges Werkzeug. Für das Fechten zu Pferd eignen sich nachvollziehbarerweise nur sehr zuverlässige, nervenstarke Pferde.

Manuskript

Aha, hier sehen wir also, wozu das Tummeln eingesetzt wurde. Und wir sehen auch ein, dass nicht jedes Pferd sich für diese Übung eignet. Und wie sieht es mit dem Reiter aus? Vermutlich kann auch nicht jeder Reiter so etwas lernen.

Aber was verlangen wir? Wenn es sich um eine Kunst handelt, dann werden berufene Künstler diese Kunst ausüben, und nicht jeder dahergelaufene Möchtegern darf sich anmaßen, hier mitmischen zu können. Insofern dient dieser Film vermutlich auch der Erziehung, der Erziehung des Publikums nämlich, das eine solche Kunst zu würdigen lernen muss.

Auch im Barock hat sich ja sicherlich nicht jeder in dieser Disziplin zu Pferde präsentieren müssen. Eine gute Figur machen kann man schließlich auch auf zivile Art und Weise. Hierbei handelt es sich offensichtlich um fortgeschrittene Übungen für Berufene.

Überhaupt stellt sich natürlich die Frage, wie weit sich jeder einzelne Reiter in diesen Disziplinen im Barock qualifizieren musste. Wenn es nur darum geht, auf einem fertig ausgebildeten Pferd eine gute Figur zu machen, so darf man wohl annehmen, dass selbst ein vielbeschäftigter König eine solche Aufgabe bewältigen konnte. Und andere werden es ihm nachgemacht haben.

Da fällt mir auf, dass die Verhältnisse sich vermutlich nicht gar so sehr geändert haben. Wer im Sport oben mitmischen will, braucht vor allen Dingen ein leistungsfähiges und gut ausgebildetes Pferd. Leute, die Pferde ausbilden können, gibt es die Menge. Wie ich an meinem Portrait  Kathrin Bettenworth im Glück gezeigt habe, kann man davon sehr gut leben, weil es genügend sehr reiche Leute gibt, die gern sich auf einem exzellent ausgebildeten Pferd präsentieren möchten, aber weder Zeit noch Lust haben, dieses Pferd selbst auszubilden, und das vermutlich auch gar nicht könnten.

Auch im Westernreitsport konnte ich mich oft des Verdachts nicht erwehren, dass die Reiter sich gerade soeben im Sattel halten können und hoffen, dass Pferd werde die Sache schon meistern, schließlich ist es bis zum Wahnsinnigwerden auf diese wenigen Übungen gedrillt worden und weiß genau, was wann wie abgespult werden muss.

Ein Fechtballett hingegen ist vermutlich nicht ohne eigene reiterliche Kompetenz zu bewältigen. Das muss also den wahren Enthusiasten vorbehalten bleiben. Bei der detaillierten Betrachtung der Standbilder drängte sich mir der Eindruck eines Tanzes auf. Der Ausdruck Ballett ist also nicht schlecht gewählt.



Quellen / Verweise


  1. » Fürstliche Hofreitschule Bückeburg
  2.  Schulen und Touren der barocken Reitkunst
  3. Manuskript
  4. » Nationenpreis
  5. » Wassermusik
  6. » Feuerwerksmusik
  7. » Georg Friedrich Händel
  8.  Kathrin Bettenworth im Glück


Abbildungen
  Gerd Hebrang,   Fürstliche Hofreitschule Bückeburg






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Bericht Zu den Themen  Barockreiterei,  Geschichte,  Reitkunst · Gesamttext
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