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Bericht Zum Thema  Geschichte · Imperialismus
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 633.11 der Pferdezeitung vom 15.05.11
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 Der letzte Kriegseinsatz
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In der Wüste Karoo: Großer Treck der Buren. Das macht man nicht freiwillig. · © 2011
   
» In der Wüste Karoo: Großer Treck der Buren.
Das macht man nicht freiwillig.
Verbrannte Erde 1941: Russland, brennendes Dorf, deutsche Kavallerie · © 2011
   
» Verbrannte Erde 1941: Russland, brennendes Dorf, deutsche Kavallerie
Ãœbersichtskarte · © 2011
   
» Ãœbersichtskarte
Die Engländer hatten sich im Zuge der napoleonischen Kriege in Südafrika festgesetzt und die dort lebenden Nachkommen der Holländer mit ihrer andersartigen Kultur, ihren unwillkommenen Verwaltungsstrukturen und unter anderem durch die Abschaffung der Sklaverei dazu gebracht, nach Norden auszuweichen (» Großer Treck) und dort eigene Republiken zu gründen (» Oranje-Freistaat, » Südafrikanische Republik).

Dabei hatten sich die Buren brutal gegen die » Zulu und andere Völker durchgesetzt, Die Verdrängung der einheimischen afrikanischen Bevölkerung löste wiederum eine Völkerwanderung im gesamten südlichen Afrika aus. Schon im » ersten Burenkrieg hatten die Engländer versucht, diese Gebiete zu annektieren, allerdings vergeblich. Als dort Gold und Diamanten gefunden wurden, betrieb der durch Diamantengeschäfte reich gewordene Unternehmer und Premierminister der Kapkolonie » Cecil Rhodes die Ãœbernahme der beiden Burenrepubliken mit militärischen Mitteln.

Das nennt man heute Imperialismus, und das war keineswegs neu, sondern im Gegenteil vermutlich schon immer so. Bereits » Homer berichtet unverblümt davon, daß Nachbargemeinden überfallen wurden, um beispielsweise deren Frauen und Reichtümer zu rauben - ganz einfach so, weil man Lust darauf hatte und sich ausrechnen konnte, daß es ein leichtes Spiel sein würde. Man nennt dies auch das Recht des Stärkeren, was natürlich gar kein Recht ist, sondern im Gegenteil schreiendes Unrecht.

Das hat sich anscheinend bis heute nicht geändert. Nach wie vor werden imperialistische Kriege geführt, allerdings wird dies nicht zugegeben, weil das heute politisch inkorrekt ist. Man muß zur Lüge greifen und die Wähler täuschen, wie etwa bei dem Überfall des Irak, als die amerikanische und englische Regierung ganz offen und dreist die Welt belogen haben. Aber die Welt will ja belogen werden, die Politiker wissen, daß sie damit durchkommen, insbesondere wenn der Plan aufgeht, aber selbst dann, wenn sie damit scheitern sollten: Das Gedächtnis der Welt, das Gedächtnis der Menschen ist extrem kurz.

Anfänglich hatten die Buren leichtes Spiel; sie setzten 30.000 Soldaten ein, die Engländer verfügten nur über 10.000 Soldaten. Aber das sollte sich ändern. Am Ende des Krieges hatten die Engländer insgesamt 347.000 Soldaten eingesetzt, die Buren hingegen nur 83.000 - die englische Wikipedia gibt unter » Second Boer War die entsprechenden Auskünfte.

Die militärischen Verluste auf englischer Seite beliefen sich auf 44.000 Mann, auf der Gegenseite waren es 9000. Allerdings starben 28.000 Frauen und Kinder in » Konzentrationslagern, die von den Engländern eingerichtet worden waren. Die Verluste der schwarzen Bevölkerung wurde nicht gezählt; immerhin waren auch 107.000 Schwarze in Konzentrationslagern eingesperrt, die Verluste werden also nicht unerheblich gewesen sein.

Die englische Wikipedia berichtet, daß jeder Soldat der Buren seine eigene Waffe, üblicherweise ein Jagdgewehr, und sein eigenes Pferd mitbringen musste. Bei insgesamt 83.000 Soldaten kommt man dann immer noch nicht auf die von Dossenbach genannte Zahl. Es gab aber auch Soldaten, die noch nicht einmal ihre eigene Waffe mitbringen konnten und von der Regierung ausgerüstet wurden; die bekamen vermutlich kein Pferd. So könnte man denken, daß Dossenbach einfach nur maßlos übertreibt. Aber irgendwoher muß er seine Zahlen ja auch haben.

Die englische Wikipedia führt aus, daß die anfängliche Überlegenheit der Buren nicht nur auf den Erfahrungen des ersten Krieges beruhte, sondern auch darauf, daß die Buren als Landwirte und Viehzüchter auch erfahrene Jäger waren, Spuren lesen und sich unbemerkt anschleichen konnten und im übrigen sich auf ihre Pferde verlassen mussten.

Sie mussten sogar aus dem Sattel heraus schießen und mit dem ersten Schuss treffen können, weil sonst das Wild über alle Berge gewesen wäre. Allerdings haben sich die Buren auf eine Belagerung eingelassen, und bei einer Belagerung sind Pferde nicht nur nicht von Nutzen, sie sind eine Belastung, was sich spätestens im Sommer zeigte, als die Vegetation verdorrte und die Pferde nichts mehr zu fressen hatten. Das erzählt uns Dossenbach nicht.

Bei einem der letzten Gefechte, der letzten größeren Schlacht ging es für die Buren schlecht aus; sie griffen zu Pferd an und die Engländer mähten sie nieder. Von irgendwoher müssen die entsetzliche Verluste an Pferden ja gekommen sein -






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