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Bericht Zu den Themen  Westernfilm,  Westernreiten,  Zeitgeschichte · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 606.10 der Pferdezeitung vom 07.11.10
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 Eine Lady zeigt, was sie ... 
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Der Kapitän mit Kompass im weiten Land · © 2010
   
Der Kapit�n mit Kompass im weiten Land
Abwenden mit Zügelführung · © 2010
   
Abwenden mit Z�gelf�hrung
Angaloppieren mit Schenkelhilfe · © 2010
   
Angaloppieren mit Schenkelhilfe

    Eine Lady zeigt, was sie drauf hat   
    Zwei, die besser zusammenpassen, finden sich   
von   Werner Popken

Teil 1:  Der Wilde Westen im Film
Teil 2:  Der Fremde wird verh�hnt
Teil 3:  Reiten wie die Cowboys
Teil 4:  Umgang mit Pferden
Teil 5:  Eifersucht und Eigensinn
Teil 6: Eine Lady zeigt, was sie drauf hat


Zu den Themen  Westernfilm,  Westernreiten,  Zeitgeschichte


Die Liebesgeschichte im Western � Weites Land f�ngt inzwischen an zu br�ckeln; der Br�utigam James McKay, dargestellt von � Gregory Peck, Kapit�n seines Zeichens, hat sich auf eigene Faust aus dem Staube gemacht und st�rzt seine Braut damit in Verzweiflung, n�tigt seinen k�nftigen Schwiegervater, die Major, zur Aktion.

Ein Suchtrupp wird losgeschickt, da man von sich auf andere schlie�t. Weil ein ortsfremder Cowboy sich in dieser Gegend zweifellos verlaufen w�rde, muss sich auch der Kapit�n verirren und in Lebensgefahr bringen. Dessen durch den Hilfsarbeiter Ramon �berbrachte Botschaft, man solle sich keine Sorgen machen, wird ignoriert.

Damit liegen diese Leute nat�rlich v�llig falsch, wie der Zuschauer wei�, denn der Kapit�n hat einen Plan und einen Kompass. Jeder Ozean ist wesentlich gleichf�rmiger als diese Gegend, und trotzdem unterliegen Seeleute niemals der Gefahr, sich in diesen unendlichen Weiten zu verirren.

Anscheinend ist der Weg vom Wohnsitz der Braut zum Ziel des Kapit�ns sehr weit. Er bricht beim Morgengrauen auf und muss �bernachten. Was hat der Mann nur vor?

Am n�chsten Tag reitet der Kapit�n fr�hlich weiter durch die gleichf�rmige, endlose Weite, die so gnadenlos von der Sonne verbrannt ist und schon lange kein Wasser mehr gesehen hat. Die erste Szene zeigt ihn auf seinem Pferd, wie er wiederum seine Karte zu Rate zieht.

Den Blazer hat er ausgezogen und hinter seinen Sattel gebunden, die �rmel seines Hemdes hat er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Es ist also schon etwas sp�ter und etwas w�rmer. Immerhin weht eine leichte Brise, wie man am Schweif erkennen kann.

Um sein Pferd zu wenden, reicht das einseitige Anlegen des Z�gels am Hals. Gleichzeitig tritt das Pferd an. Ein sanftes Anlegen der Unterschenkel bringt das Pferd in den Trab, ein weiteres in den Galopp. So reitet er denn auf den Horizont zu. Der stundenlange Ritt wird dem Zuschauer erspart. Mit einem Schnitt erreicht er sein Ziel.

Zun�chst sieht man eine Ansammlung von B�umen - Wald w�rde man das nicht nennen, aber in dieser Gegend ist diese Art von Vegetation schon bemerkenswert. Einige B�ume tragen braunes Laub, andere aber sind gr�n, wenn auch die Bl�tter extrem staubig zu sein scheinen.

Es muss hier Wasser geben. Dann sieht man einen riesigen, quadratischen Kasten mit umlaufenden Veranden im Erdgeschoss und ersten Stock, aber in desolatem Zustand, ebenfalls umgeben von hohen B�umen, trotz Trockenheit noch belaubt.

Das muss mal ein feudales Anwesen gewesen sein, �hnlich pomp�s wie das des Majors. Der Kapit�n steigt ab und inspiziert die Veranda, deren Bohlen schon sehr gelitten haben - einige fehlen schon. Er bindet das Pferd l�ssig an einem Pfosten an. Beim Absteigen scheint er Schwierigkeiten zu haben, sein rechtes Bein �ber die Kruppe des Pferdes zu heben. Daher bricht er den Versuch ab und hebt das Bein statt dessen �ber den Hals des Pferdes.

Muskelkater? W�re nicht verwunderlich. Der Mann ist es sicher nicht gewohnt, tagelang im Sattel zu sitzen. Er pr�ft die Tragf�higkeit der Bohlen, schaut durch eine Fensterh�hle, reibt sich den Hintern. Ja, das war wohl ein bisschen viel f�r ihn. Sehr liebevoll gemacht, f�r den Zuschauer kaum nachvollziehbar, jedenfalls nicht f�r einen Film-Analphabeten wie mich.




Dame mit Knarre


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Halfterzäumung · © 2010
   
Halfterzäumung
Mit Knarre ohne Sattel aufs Pferd · © 2010
   
Mit Knarre ohne Sattel aufs Pferd
So macht man das... · © 2010    
So macht man das...
Im Galopp abspringen · © 2010    
Im Galopp abspringen
Die Kamera schwenkt dann und zeigt am Fuße des Hügels, auf dem das Anwesen errichtet ist, ein paar Hütten und einen Corral. Im Film geht das alles sehr schnell, man kann die Einzelheiten gar nicht erfassen. Vor dem Corral steht ein ungesatteltes Pferd. Der dazugehörige Sattel liegt auf dem Zaun.

Vor der Hütte steht eine Person und streicht die Wand mit weißer Farbe. Im Hintergrund sieht man jede Menge voll belaubter Bäume, zwischen denen die Grasnarbe verbrannt ist. Möglicherweise geht dieser Bewuchs sogar in einem richtigen Wald über. Das Pferd, ein Brauner mit einem sehr auffälligen weißen Fleck in der Sattellage, wiehert (obwohl es eher unbeteiligt dasteht). Da wendet sich die Person um und schaut zum Hauptgebäude. Man erkennt jetzt, dass es eine Frau ist.

Sie hat einen großen schwarzen Hut auf, trägt Jeans, ein grobes, langes Hemd über der Hose, das mit einem Gürtel zusammengefasst ist. Der Pinsel ist sehr groß und sehr weiß. Die Mauern sind geweißt, sie wollte sie nur auffrischen und hatte offensichtlich gerade damit angefangen, denn sie hat noch nicht viel geschafft. Sie bewegt sich auf das Haus zu, um sich zu vergewissern, dass dort jemand ist.

Dann macht sie schnell kehrt, rast durch die Tür in die Hütte, springt aus dem Fenster, das dem Haus gegenüberliegt und zum Corral zeigt (oder ist es eine zweite Tür?), wieder heraus, bewaffnet mit einem Gewehr, das sie am Lauf hält. Sie stürzt zu ihrem Pferd, das im Gegensatz zu den sonst üblichen Gepflogenheiten nur mit einem Halfter gezäumt ist, in das geschlossene Zügel eingehängt sind, die um einen Posten gelegt sind.

Mit den Zügeln in der linken Hand und dem Gewehr in der rechten springt sie auf das ungesattelte Pferd. Donnerwetter! Ist das ein Stunt oder hat das die Schauspielerin » Jean Simmons zuwege gebracht, die die Lehrerin Julie Maragon spielt? Diese ist es nämlich, der Zuschauer erkennt sie jetzt, obwohl sie bis dahin nur in Kleidern aufgetreten ist.

Ohne Sattel galoppiert sie mit dem Gewehr in der Hand auf das Anwesen zu, wobei sie das Pferd mit ihren Unterschenkeln unentwegt antreibt. Im Schatten eines Baumes springt sie aus dem Galopp ab (das Pferd bleibt natürlich sofort stehen) und schleicht sich an. Der Schnitt liegt es nahe, dass es sich hier um einen Stunt handelt.

Währenddessen hat der Kapitän seinen Rundgang um das Gebäude fast vollendet und betritt ein paar Bohlen, die schon bedenklich nachgeben. Da entdeckt er die Hütte - zum ersten Mal? Die Lehrerin kann ihn nicht sehen, sie scheint durchaus Angst zu haben. Da spannt sie ihr Gewehr, tritt aus der Deckung, schreit: "stehen bleiben", und der Kapitän reißt die Arme hoch und bricht durch die Bohlen. So steht er bis zur Hüfte in der Veranda.

"Hände hoch. Umdrehen." Da erkennen sich die beiden, die Lehrerin lässt die Büchse sinken, das Pferd steht im Schatten unter dem Baum. Er wiederum verdreht die Augen. "Jim McKay! Was in aller Welt machen Sie denn hier?" Sie kommen sich näher, und man erkennt, dass die junge Dame eine malerische Pinselspur im Gesicht hat, auch ihr Hemd hat etwas abbekommen.

Er stellt sich als Gespenst des alten Hauses vor. "Wo ist Pat? Sie reiten doch nicht etwa allein in dieser Gegend herum?" Sie geht offenbar davon aus, dass er mit seiner Braut gekommen ist. Und schon sind wir wieder beim Thema "verlaufen" - sie warnt ihn, es hätten sich schon viele Leute hier verlaufen. Daraufhin zieht er seine Karte aus der Tasche. Er erläutert seine hauptsächlichen Orientierungslinien, den Fluss und die Straße. Und er zeigt er seinen Kompass; im Hintergrund sieht man sein Pferd, das geduldig in der Sonne wartet.

"Da habe ich meinen Kurs einfach errechnet und mich hierher navigiert." Sie daraufhin schlagfertig: "Also willkommen an Bord, Käptn!" Sie lädt ihn ein, sich die Hütte anzuschauen, in der sie immer wohnt, wenn sie Zeit hat, hierzukommen. Zu Zeiten ihres Großvaters seien die Leute zu seinen Festen von 100 Meilen im Umkreis gekommen. Die beiden schlendern zur Hütte, ihre Pferde im Schlepptau. Diese Szene ist aus dem Corral gedreht im Blick auf das Herrenhaus. Man sieht im Vordergrund eine Pumpe. Hier gibt es Wasser.



Der Deal


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Der Suchtrupp kehrt heim · © 2010
   
Der Suchtrupp kehrt heim
Standpauke der Tochter · © 2010
   
Standpauke der Tochter
Holt euch frische Pferde · © 2010
   
Holt euch frische Pferde
Ein harmonisches Paar · © 2010
   
Ein harmonisches Paar
Flirt und ulkiges Mienenspiel · © 2010
   
Flirt und ulkiges Mienenspiel
Schnitt. Inzwischen kommt der Suchtrupp, etwa ein Dutzend Cowboys, ohne Ergebnis zurück. Die Braut Patricia Terrill (» Carroll Baker) erweist sich als würdige Tochter ihres Vaters. Ohne Empathie staucht sie den Vormann Steve Leech, dargestellt durch » Charlton Heston, vor versammelter Mannschaft zusammen.

Da dieser heimlich in Patricia verliebt ist und sich selber Hoffnungen auf den gewaltigen Besitz gemacht hatte, muss ihn das natürlich schrecklich treffen, ganz abgesehen davon, dass er die Demütigung vor seinen Untergebenen nicht ruhig hinnehmen kann. Irgendwie wird er diese Schmach auswetzen müssen. Eine Gelegenheit dazu muss sich ergeben.

Ihr Vater, Major Henry Terrill, entschließt sich, alle entbehrlichen Männer zur Suche einzusetzen und selbst mitzureiten. Man schwärmt in alle Richtungen aus. Der Major bekennt, den Kapitän nicht verstehen zu können. Der ist seiner Meinung nach verrückt. Das ist nicht der Schwiegersohn, der ihm vorschwebt, aber er respektiert nach wie vor die Wahl seiner Tochter, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihm wäre zweifellos der Vormann lieber. Einerseits. Andererseits ist der Kapitän natürlich eine extrem gute Partie. Der wäre standesgemäß.

Dem Zuschauer schwant nichts Gutes. Wie kann der Kapitän, so ein nobler Charakter, mit so einer engstirnigen, verzogenen Göre glücklich werden? Wie kann die behütete Großgrundbesitzerstochter mit einem so weitgereisten, unabhängigen Mann glücklich werden? Der braucht ihren Reichtum nicht. Der muss auch nicht protzen. Wie konnte der sich überhaupt in sie verlieben?

Wieder Schnitt, die Lehrerin hat dem Kapitän etwas gekocht, vermutlich Bohnen, und es hat ihm vortrefflich geschmeckt. Sie kommen ins Gespräch, schließlich fordert er sie auf, ihm den Besitz zu zeigen. Nun sind beide Pferde gesattelte, auch ihr Pferd trägt das übliche Zaumzeug, sie reiten im Schritt. Sie erkundigt sich nach seinem Pferd. Er erklärt ihr, dass es von Ramon geliehen ist, sie ihm wiederum, dass Ramon früher für ihren Großvater gearbeitet und sie aufs Pferd gehoben hat.

Schließlich kommen sie zu einem Flusslauf, der zwar noch ansehnlich Wasser führt, aber sicherlich sehr stark anschwellen kann. Das wollte sie ihm zeigen. Dieser Besitz sei ihrem Urgroßvater vom König von Spanien geschenkt worden. Und hier wird nun der wirtschaftliche Hintergrund des Zwistes deutlich. In der trockenen Jahreszeit sind beide Kontrahenten, der Major und die Hannasseys, auf dieses Wasser angewiesen.

Ihr Großvater hatte beiden Zutritt gewährt, setzt sie hinzu und gibt damit dem Kapitän eine Steilvorlage. Der fragt zurück, was passieren würde, wenn sie den Besitz an den Major verkaufen würde. Ihr ist klar, dass dieser den Hannasseys den Zugang zum Wasser verwehren würde. Sie würde den Besitz am liebsten loswerden, kann das aber nicht verantworten, weil ihr klar ist, was passieren würde, wenn eine der beiden Parteien hier das Sagen hätte. Die beiden Patriarchen hassen sich bis aufs Blut, das weiß sie.

Der Kapitän erkundigt sich, was man braucht, wenn man ein erfolgreicher Rancher werden will. Was führt der Mann nur im Schilde? Will der etwa "Big Muddy" kaufen? Die Lehrerin kennt sich gut aus und gibt ihm entsprechende Auskunft. Unter anderem erklärt sie ihm, dass er etwa 100 Meilen Zaun braucht. 100 Meilen? Natürlich: Dies ist ein weites Land.

Langsam wird ihr klar, dass er es ernst meint. Sie kann ihm die Ranch nicht verkaufen, weil sie in ihm nur den Schwiegersohn des Major sieht. Er erklärt ihr jedoch, dass er James MyKay heiße. Er würde beiden Parteien das Wasser zugestehen. Vielleicht würde es dann Frieden geben. Sie wiederum erinnert sich daran, dass ihre Freundin, die ja immer noch die Braut des Kapitäns ist, ihr einmal gestanden hatte, dass sie gern dort leben würde. Sie hält den Besitz für ein wunderbares Hochzeitsgeschenk, und er pflichtet ihr bei.

Sie würde die Ranch noch nicht einmal verlieren, denn wenn sie ihm und seiner Frau gehören würde, gehörte sie auch irgendwie ihr selbst noch. Aber das ist irgendwie schon gar nicht mehr wahr. Die beiden haben viel zu schön miteinander geflirtet, sie wissen schon ganz genau, wie gut sie einander gefallen, und sie wissen auch, welche Disharmonien zwischen Braut und Bräutigam entstanden sind. Wie soll das weitergehen?

Die Freundin ist in einen Konflikt geraten. Sie löst ihn, indem sie auf seinen Vorschlag eingeht und ihm die Ranch verkauft. Er reicht ihr die Hand und sie zögert einzuschlagen, denn in Wirklichkeit müsste hier statt des Verkaufs ein Heiratsantrag stehen, aber so weit sind wir noch nicht. Um die Situation zu entschärfen, wird sie forsch und schlägt vor zurückzukehren, um einen Vertrag aufzusetzen. Allzu weit scheint es ja vom Anwesen zum Fluss nicht zu sein.



Rückkehr


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Ankunft am Lagerfeuer · © 2010
   
Ankunft am Lagerfeuer
Empfang mit Gewehr · © 2010
   
Empfang mit Gewehr
Nächtliche Ankunft · © 2010
   
Nächtliche Ankunft
Man erwartet nun einen Schnitt zum verfallenen Haus, stattdessen wird die ruhelose Braut gezeigt, wie sie bei Sonnenuntergang auf der Veranda auf Nachrichten wartet. Anscheinend ist der Bräutigam am Ende des zweiten Tages immer noch nicht zurückgekehrt. So langsam wird die Sache wirklich unentschuldbar. So kann man mit seiner Braut nicht umgehen, ganz egal welche wunderbaren Hochzeitsgeschenke man in aller Heimlichkeit ergattern möchte.

Er scheint bei seinem Ausflug mit keinem Gedanken bei seiner Braut zu sein und kein schlechtes Gewissen zu haben. Sehr merkwürdig; könnte es sein, dass dem Kapitän schon längst klar ist, dass aus dieser Verbindung gar nichts werden kann? Verhält er sich so rücksichtslos, um sie zu provozieren, damit sie sich von ihm lösen kann? Zuzutrauen wäre es ihm.

Die Männer um den Vormann sind auch noch nicht nach Hause zurückgekehrt; irgendwo in der Wildnis des weiten Landes bereiten sie ein Nachtlager vor, kochen sich am offenen Feuer einen Kaffee und machen sich etwas zu essen. Der Vormann ist sauer und schüttet vor Frust seinen Kaffee ins Feuer. Er weiß nicht, wo sie sonst noch suchen sollen, aber sie müssen bei Anbruch der Dämmerung weitermachen.

Da hören sie etwas und erheben sich. Der Kapitän kommt zu Fuß mit seinem Pferd im Schlepptau. Vielleicht kann er einfach nicht mehr sitzen. Er hat seinen Blazer wieder an und hebt die Hände: "Nicht schießen, Freunde, ich komme in friedlicher Absicht." Der Vormann stellt ihn zur Rede, aber der Kapitän begreift nicht den Ernst der Lage. Da explodiert dieser und unterstellt ihm, sich verlaufen zu haben, und sie hätten sich auf der Suche nach ihm den Hintern durchreiten dürfen. Donnerwetter: Das geht bei Cowboys?

Der Kapitän begreift anscheinend langsam, dass da etwas schief gelaufen ist. Sogar der Major ist auf der Suche nach ihm. Zwei Cowboys sollen schon mal der Braut Bescheid sagen. Man werde langsam nachkommen, sobald der Kapitän sich erholt habe. Na, wenn ich in seiner Haut stecken würde, würde ich mich jetzt auch nicht sehr wohl fühlen. Die ganze Idee war wohl nicht ganz ausgereift. Die Sache mit der Suche nach einem passenden Hochzeitsgeschenk haben ihm die Cowboys nicht abgenommen.

Die Begegnung mit seiner Braut ist etwas zwiespältig; eigentlich ist sie ja fürchterlich wütend auf ihn, andererseits ist sie froh, dass er wieder da ist, und dann möchte sie sich ihre Wut auch nicht recht gestatten. Er beruft sich auf seine Instruktionen an Ramon, und ihr geht auf, dass sie sich möglicherweise umsonst Sorgen gemacht haben. Auch der Major tritt hinzu, und sie gerät schier außer sich bei der Vorstellung, dass sie sich für nichts und wieder nichts aufgeregt hat. Das macht sie natürlich erst recht wütend.

Der Major erklärt dem Kapitän noch einmal ohne jeglichen Vorwurf, dass es gefährlich ist, sich hier zu verirren, und dass es Leuten passiert ist, die ihr Leben lang hier gelebt haben. Der Kapitän wiederholt noch einmal, dass er sich nicht verirrt habe. Da mischt sich der Vormann ein und behauptet, er habe sich doch verlaufen. Er bezichtigt ihn also der Lüge, bezeichnet ihn vor versammelter Mannschaft sogar ausdrücklich als verdammten Lügner.

Der Kapitän blickt wieder völlig überlegen und stellt den Vormann zur Rede: Dieser suche offenbar den Streit. Das gibt der zu und fordert den Kapitän zum Kampf heraus. Der wiederum bezeichnet ihn als Spieler, der darauf spekuliere, den Kampf zu gewinnen, und darauf, die Erbin werde ihm dafür bewundern. Aha: Der Kapitän hat durchschaut, dass der Vormann seine Braut begehrt. Der beschuldigt ihn, die Erbin in Baltimore überrumpelt zu haben; er sei nicht gut genug für sie, und das möchte er gerne beweisen.

Der Braut scheint das zu gefallen. Sie blickt von einem zum anderen und mischt sich nicht ein. Da lehnt der Kapitän den Kampf ab. Er spiele das Spiel nicht zu seinen Bedingungen. Das sagt er völlig überlegen, aber seine Braut schaut ziemlich konsterniert. Der Major entfernt sich wortlos, und die Braut wendet sich von ihrem Bräutigam ab. Ganz kurz erkennt man, dass auch einer der Cowboys, die mit ihrem Pferd weggehen, ihn offensichtlich verachtet. Haben sich die Brautleute noch etwas zu sagen?

Sie gehen ins Haus, wo er sie fragt, ob sie nicht wissen will, wo er gewesen ist und was er gemacht hat. Sie aber ist nur mit ihrer eigenen Demütigung beschäftigt. Ihr zukünftiger Ehemann ist vor allen Mitarbeitern als verdammter Lügner bezeichnet worden, und das kann sie nicht ertragen. Ob es ihm denn so gleichgültig sei, was man von ihm denke.

Er hält sich nicht dafür verantwortlich, was andere von ihm denken, nur für das, was er sei. Ob es ihm auch gleich sei, was sie denke? Ein Wort gibt das andere, und schließlich stürmt sie davon, in ihr Zimmer, aber er hält sie auf der Treppe auf und verkündet, dass er am nächsten Tag in die Stadt ziehen werde - womit nur die Ansammlung von höchstens einem Dutzend Häusern oder besser Hütten gemeint sein kann, die wir inzwischen zur Genüge kennen, wo die Postkutsche hielt und die Lehrerin wohnt, wo es einen Saloon gibt, der anscheinend auch Bordell ist. Beide bräuchten wohl ein bisschen Zeit zum Nachdenken. Das sei eine ausgezeichnete Idee, erwidert sie voller Wut.



Prügelei


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Der Cowboy im Schlafanzug · © 2010
   
Der Cowboy im Schlafanzug
Kerle kämpfen · © 2010
   
Kerle kämpfen
Und nun? · © 2010
   
Und nun?
Abreise · © 2010
   
Abreise
In den frühen Morgenstunden, sie wälzt sich unruhig im Schlaf, steht er schon auf der Veranda und überlegt. Er schaut hinüber zu den Hütten, in denen wohl die Cowboys untergebracht sind, geht schließlich hinüber und klopft an eine Tür. "Schon wieder verirrt?" begrüßt ihn der Vormann, der sich mühsam aus dem Schlaf kämpft. Der Kapitän verkündet ihm, dass er abreisen wird, und möchte sich von ihm verabschieden, allerdings braucht er dazu mehr Platz als in dem kleinen Zimmer.

Der Vormann versteht und versicherte ihn, dass man auf den 500.000 Morgen dieser Ranch sicherlich ein Plätzchen finden wird. Der Kapitän möchte, dass die Sache unter den beiden bleibt und sich nicht rumsprechen wird. Das versteht der Vormann, weil er davon ausgeht, dass er den Kapitän fürchterlich verdreschen wird und dieser keine Zeugen seiner schmählichen Niederlage haben will.

Der Zuschauer erinnert sich natürlich an dieselbe Verpflichtung Ramons, bei der der Kapitän sich wunderbar bewährt hat. Merkwürdigerweise wollte er nicht, dass irgendjemand etwas von seinem Triumph erfährt. So ist sich der Zuschauer keineswegs so sicher wie der Vormann, dass der Kapitän den Kürzeren ziehen wird. Sollte es vielleicht so sein, dass er umgekehrt mit dem Vormann kurzen Prozess machen wird?

Der Vormann schlief übrigens in seinen langen Unterhosen und nacktem Oberkörper. Ansonsten hatte er vermutlich das in den USA übliche dünne Laken und darüber eine Decke. Die hierzulande gewohnten Federbetten, der Inbegriff der Behaglichkeit, kennt man dort merkwürdigerweise nicht.

Zumindest ist es dem Kapitän gelungen, den Vormann zu verblüffen. Das hätte er nicht gedacht, dass der Kapitän ihn doch noch zum Kampf herausfordern wird. Er kann das nur als Verrücktheit deuten. Der Kapitän verliert keine langen Worte. Aus der Vogelperspektive sieht man sie in die Prärie marschieren, im Hintergrund wie Punkte Gruppen von Rindern. Unglaublich, welche Mühe sich die Filmleute machen - oder sollten sie dort gedreht haben, wo solche Rinder ohnehin herumlaufen?

Im Mondlicht stellen sich die beiden auf, der Kapitän im weißen Hemd, schleichen umeinander herum, und dann schlägt der Vormann zu und der Kapitän klappt zusammen, im Magen getroffen, aber der richtet sich gleich wieder auf, schickt ein paar Haken hinterher und den Vormann zu Boden.

Das hatte der nun nicht erwartet, er wälzt sich im Staub und steht wieder auf. Und schon wieder kriegt er einen Haken und geht zu Boden. Diesmal braucht er deutlich länger, um wieder auf die Beine zu kommen.

Nun greift er zu einem Trick und stürzt sich mit seinem ganzen Körper auf den Kapitän, so dass der zu Boden fällt, wo ihm der Vormann einen ordentlichen Haken verpasst und noch gleich einen zweiten hinterhersetzt. Jetzt kassiert der Kapitän ein paar Haken hintereinander, und als der Vormann sich wieder auf ihn stürzen will, ist der vorbereitet und hebt ihn auf und hebelt ihn über sich hinweg, so dass der zu Boden stürzt.

Allmählich sind die beiden schon etwas angeschlagen, der Vormann kann sich kaum noch auf den Beinen halten, der Kapitän schlägt auch mal daneben, dann gehen beide zugleich in die Knie, schließlich liegen sie beide am Boden und schauen sich an. Das weiße Hemd des Kapitäns ist blutbefleckt, sie kriegen kaum Luft, und dann sagt der Vormann: "Los, weiter!" Tja, so sind sie, die Cowboys.

Der Kampf zieht sich hin, Musik setzt ein, es setzt noch einige Haken, aber bei beiden ist die Luft raus. Sie liegen wieder am Boden und schauen sich an. Dann hält der Vormann eine Rede: "Ich sage Ihnen, McKay, das ist der längste Abschied, den ich je genommen habe." Der Kapitän kann kaum antworten und bietet an, aufzuhören. Der Vormann nimmt das Angebot an. Vermutlich ist er jetzt ganz froh, dass niemand gesehen hat, wie gut sich der Kapitän geschlagen hat.

Als beide wieder stehen, schwer atmend, sagt dieser: "Nun sagen Sie mir, Leech, was haben wir damit bewiesen?" Darauf weiß der Vormann natürlich keine Antwort. Der Kapitän wendet sich ab und geht zurück. Die Kamera behält den Vormann im Blick und lässt diesen Satz wirken. Der wiederum lässt den Kampf auf sich wirken und die unerwarteten Eindrücke, die ihm den Kapitän als einen ganz anderen Mann erscheinen lassen. So einer ist ihm noch nicht untergekommen. Er kann sich keinen Reim darauf machen.

Eine Kutsche mit zwei Pferden fährt zurück durch das große Tor, das die Grenze des Besitzes kennzeichnet, und es sitzen zwei Männer darauf, vermutlich der Vormann und der Kapitän. Das Verhältnis von Braut und Bräutigam ist ziemlich angeschlagen, aber auch der Vormann konnte gegenüber der Braut nicht punkten. Vermutlich hätte ihm das auch gar nichts genützt, denn für diese ist er einfach kein Partner. Er kommt schlicht nicht in Frage. Und ob er für den Major in Frage kommen würde, ist ebenfalls nicht klar.

Was macht der Kapitän jetzt in der "Stadt"? Welche Schlüsse zieht er aus den neuesten Vorkommnissen? Wie wird die Angelegenheit weitergehen? Es ist ja ein Film, und deshalb muss es Schlag auf Schlag gehen, der Zuschauer darf sich nicht langweilen, er muss bei Laune gehalten werden. Die Rabauken, die alles mit Gewalt lösen wollen, sind dem Kapitän bisher noch nicht gewachsen. Was ist der nächste Schachzug?



Quellen / Verweise


  1. » Weites Land
  2. » Gregory Peck
  3. » Jean Simmons
  4. » Carroll Baker
  5. » Charlton Heston


Abbildungen

  Werner Popken




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