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Bericht Zum Thema Kulturgeschichte · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 446.07 der Pferdezeitung vom 14.10.07
 Menü Hauptartikel 446
 Superman-Phantasien 
 Lob und Tadel  Karl-May-Gesellschaft  Absicht und Wirkung
 Rih, jetzt, hoch  Leserresonanz
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  Magazin
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Ungewohnt: Old Shatterhand zärtlich · © 2007
 
� Ungewohnt: Old Shatterhand z�rtlich
Ewige Rangelei · © 2007
 
� Ewige Rangelei
Indianer-Überfall · © 2007
 
� Indianer-�berfall
Reitet wie ein Halbgott: Winnetou
Karl-May-Spiele Bad Segeberg · © 2007
 
� Reitet wie ein Halbgott: Winnetou
Karl-May-Spiele Bad Segeberg

    Superman-Phantasien   
    (�ber-)Lebenshilfe f�r Jedermann   
von © 2007  Werner Popken

Teil 1:  Mit Pferden auf Du und Du
Teil 2:  Die Sehnsucht nach Pferden
Teil 3:  Karl May als Pferdefl�sterer
Teil 4:  Hochstapler unter sich


Zum Thema Kulturgeschichte


Nun gut, Karl May war also ein Aufschneider und hatte insbesondere von Pferden nicht die blasseste Ahnung. Wie konnte er damit durchkommen? Und wieso fasziniert er bis heute unver�ndert ein Millionenpublikum, und zwar nicht nur jugendliche Tr�umer, sondern gebildete, erwachsene Menschen - oder vielleicht genauer: M�nner? Wie � Silkirtis Nichols oder � Carl-Heinz D�mken, dessen Buch � Ich duze alle Pferde der Anla� zu dieser Serie war.

Dabei sind seine �bertreibungen schon wirklich stark; selbst wenn man nicht reiten kann, mu� man sich doch fragen, ob die folgende Beschreibung treffend sein kann:

Er [Winnetou] kam gleich einem Halbgotte dahergesaust. Stolz und aufrecht, wie angewachsen, sa� er auf dem fliegenden Rappen, den beschlagenen Kolben der Silberb�chse auf das Knie gestemmt.

Karl May: Gesammelte Reiseerz�hlungen Bd. XX: Satan und Ischariot I. Freiburg 1897, S. 254f.; Reprint Bamberg 1983, nach: � Barbara Siebert: �Ich sa� so ruhig im Sattel wie auf einem Stuhl�

Vermutlich stellt sich der Leser diese Frage gar nicht. Er l��t sich berauschen und tr�umt. Der Mechanismus, der letzten Endes zur � Hochstapelei f�hrt, ist n�mlich leicht zu durchschauen. Wenn es einem richtig dreckig geht und man absolut machtlos ist, was kann man da tun? Man pflegt sein besch�digtes Ego und tr�umt. Man tr�umt sich gro� und unversehrt, strahlend und unbesiegbar, und heilt damit erfolgreich seine schrecklichen Wunden - wenigstens vor�bergehend. Der Gro�schriftsteller � Arno Schmidt, der sich durchaus sein Leben lang verkannt f�hlen durfte, pflegte das "L�ngere Gedankenspiel" ausdr�cklich und erkl�rte es f�r die bessere Alternative:

Der "W�rgklichkeit" hatte er sp�testens seit der Erfahrung des Krieges abgeschworen. "Ich habe im Zimmer weit gr��ere Freiheit, als drau�en; und die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare." Das wahre Leben war f�r den selbsternannten "Wortweltnbauer" das "l�ngere Gedankenspiel", also die Flucht in eine m�glichst detailreiche und ausgekl�gelte Phantasiewelt. Von ihm selbst wohl w�hrend seiner Milit�rzeit und der Kriegsgefangenschaft als �berlebensmittel genutzt, wurde das "l�ngere Gedankenspiel" jetzt zum Lebenscredo: "Das mu�'n armer Mann sein, der, im Lauf seines Lebens, sich nich mindestens 3, 4 kommplette Welltn, inclusieweM�htollogie aufbaut!".

� Arrh! No!! Schmidt!!!

Selbstverst�ndlich ist Schmidt in seinen Phantasien ebenfalls der Gr��te, und nicht nur da. Wie Karl May hat er seine treuen Fans, aber nach eigener Sch�tzung nur etwa 390 in Deutschland - also gar kein Vergleich mit Karl May. An sich gibt es am l�ngere Gedankenspiel nichts zu tadeln, das ist simple �berlebensstrategie, das ist sogar Geistestraining:

Das L�ngere Gedankenspiel als Musement besitzt also von seinem spielerischen Charakter her eine gewisse Unverbindlichkeit im Bereich verantworteter Maximen. Zugleich ist es als ernstzunehmendes Spiel etwas, was mich dauerhaft besch�ftigt und welches ich hinsichtlich seiner Spielregeln permanent bearbeite. Daher steckt auch in der Weltanschauung �ber das Element "L�ngeres Gedankenspiel"/"Musement" ein Moment freier zuk�nftiger Entfaltung.

Ist die bewusst ergriffene Lebensorientierung im Bereich der eigenen Weltanschauung etwas, das eher "konservativ" auf bestimmten Prinzipien beharrt, so ist das L�ngere Gedankenspiel der Freiraum, in den ich mich mit einer gewissen Unverbindlichkeit und doch dem Ernst des Spiels eintragen kann.

Somit ist das L�ngere Gedankenspiel der Ort, an dem sich das weltanschaulich neue, epochal Zuk�nftige ank�ndigt, ohne dass ich mir selber bewusst sein muss, was sich dort in mir abspielt.

� Philosophie und Philosophieren mit Kindern im Religionsunterricht

Unter Kindern hei�t so etwas "Rollenspiel" und wird gern und ausgiebig gepflegt. "Du m��test jetzt meine Mutter sein und mir ein Pferd schenken." "Au ja, und ich kaufe mir auch eins, und dann reiten wir zusammen aus!" Merkw�rdigerweise �berschneidet sich der Freundeskreis von Arno Schmidt und Karl May in der Person des j�ngst verstorbenen stellvertretenden Vorsitzenden � Hans Wollschl�ger der � Karl-May-Gesellschaft e.V.. Wollschl�ger hat sich vor allem als �bersetzer von � James Joyces � Ulysses einen Namen gemacht, aber auch eine sehr respektierte Karl-May-Biographie geschrieben. F�r die Karl-May-Gesellschaft sind 17 Beitr�ge online ver�ffentlicht (� Ver�ffentlichungen zu Karl May); auch als Tiersch�tzer ist er bekanntgeworden (� ï¿½Tiere sehen dich an� oder Das Potential Mengele).




Lob und Tadel


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Wollschl�ger, der zun�chst eine musikalische Laufbahn eingeschlagen hatte, f�hrt in einem Vortrag zum Thema "Arno Schmidt und Karl May" aus, da� sich ein Leben wie eine Sonate verstehen l��t:

Denn das "wei�" nun wirklich jedermann, wenn er an sich und seinem Leben genau entlangsieht: da� nur die physische Entwicklungszeit auch die spirituellen Materialien anlegt und stapelt - "exponiert", wie man bei der musikalischen Form der Sonate sagt, die unter den kunsthistorisch gewachsenen Strukturen nichts geringeres als ein Lebens-Gleichnis selbst ist -; die "Durchf�hrungen" des Erwachsenen-Alters beziehen sich auf sie zur�ck und verfeinern zuletzt nur den Umgang damit durch Verwandlungen aller Art, Metamorphosen, Variationen, Kombinationen (und der Knick in die "Reprise" entspricht nur zu genau jener Midlife-Krise, in der Physis und Ich ihren Zenit verlassen, um sich auf die immer st�rker abgeneigte schiefe Bahn zu begeben: die R�ck-Blicke setzen ein, die Wiederholungen, "Trauer und Melancholie" -� schweigen wir davon, wie es weitergeht). Keine Frage jedenfalls: "der Mensch" lebt vom aufgeh�uften Kapital seiner fr�hen Impressionen, Wissensperspektiven und Leidenschaften, und alles Sp�tere ist Wuchern mit dem Pfund; dies gilt f�rs Einfache Leben des Jedermann ebenso wie f�r die komplizierten Sterbensl�ufe der K�nstler und Denker (und selbst die Relativit�tstheorie verdankt sich ja bekannterma�en dem Erlebnis einer kindlichen Bahnfahrt).

� Arno Schmidt und Karl May

So gesehen ist es kein Wunder, da� Karl May, der insbesondere auf Jugendliche enorm stark wirkt, auf deren ganzes Leben Einflu� hat. Das betrifft nat�rlich auch Wollschl�ger selbst und den von ihm verehrten Arno Schmidt. Der gro�sprecherische Ramschverk�ufer und Arno Schmidt-Verehrer � Zweitausendeins formuliert als Verkaufshilfe:

Die texttreue Werkausgabe des "letzten Gro�mystikers unserer Literatur" (Arno Schmidt). Karl May z�hlt zu den bekanntesten und (noch wichtiger) meistgelesenen deutschen Autoren. Er verz�ckte Albert Einstein, Hermann Hesse und Carl Zuckmayer. Ernst Bloch nannte Karl May den "Shakespeare der Jungen". Johannes Mario Simmel bekannte: "Ich bin ein begeisterter Anh�nger Karl Mays."

� Suchergebnisse f�r: May,_Karl

Nun gut; Literatur f�r Jugendliche ist eine Sache, und da� die fr�he Lekt�re bis ins hohe Alter wirkt, mag auch noch angehen. Wie kann man sich aber als Erwachsener noch mit Karl May besch�ftigen, wie es Wollschl�ger, Bloch und Schmidt fertigbrachten? Der Gro�kritiker � Marcel Reich-Ranicki formulierte in der � Frankfurter Allgemeinen zur Frage, ob Karl May Trivialliteratur sei:

Auch ich habe seine Romane einige Zeit gern gelesen. Ich war damals elf oder zw�lf Jahre alt, ich habe es, wenn ich mich recht entsinne, auf (immerhin!) sechs seiner nicht d�nnen B�nde gebracht [...] Aber dann hatte ich [...] genug. Warum? Ich wei� es nicht mehr genau. Doch mu�te es mit dem Helden und Ich-Erz�hler der in Nordamerika spielenden B�cher Karl Mays zu tun haben, mit Old Shatterhand. Er war schon ein m�rchenhaft gro�artiger Mensch: der Kl�gste, der St�rkste, der Mutigste, der Selbstloseste, der beste Sch�tze und Ringk�mpfer weit und breit, er war edel, hilfreich und gut.

Heroisch rettete er die Bedr�ngten und die in Not Geratenen, stets war er auf der Seite der unterdr�ckten V�lker, zumal der Indianer. Und zugleich war Old Shatterhand, was uns Berliner Sch�lern der drei�iger Jahre besonders ver�chtlich vorkam - ein unertr�glicher Wichtigtuer, ein ganz gro�er Angeber. Er behandelte die B�sewichter, wie sie es verdienten, er sorgte immer f�r Ordnung und Gerechtigkeit - wenn nicht mit der blo�en, mit der eisernen Faust, dann doch mit einer ungew�hnlichen Waffe, einer wahren Wunderwaffe. [...] es ging mir schon auf die Nerven, da� es bei Karl May immer ein Deutscher war, der in seinen Romanen daf�r sorgt, da� am Ende nat�rlich das Gute siegt.

Vielleicht mu� man Karl May durchmachen wie die Masern. Jedenfalls w�nsche ich allen Lesern, da� sie diese Periode rasch �berwinden.

� Man mu� zugeben: ein erstaunlicher Erz�hler

F�r diesen Verri� bekam er umgehend von � Alexander Avenarius online die Replik:

So sehr sowohl MRR wie Karl May f�r mich Idole sind, ist der heutige von MRR verfasste Text doch recht peinlich darin, wie oberfl�chlich er ist. Wie m�chte bitte MRR einen Autor beurteilen, von dessen 60-70 B�chern er nur etwa 6 gelesen hat, an die er sich kaum erinnern kann? [...] Auch wenn MRR kompetent in Sachen Literatur ist, k�nnen wir doch nicht erwarten, dass er sich zu einem Autor �u�ert, den er nicht kennt

Zum Minimum, was ein ernsthafter Literaturkritiker machen muss, geh�rt, mindestens jene B�cher eines Autors zu lesen, die von der Literaturkritik allgemein als die gelungensten bezeichnet werden. Erst danach kann ein Urteil zu diesem Autor gef�llt werden. Hat MRR das von der Literaturkritik am meisten gesch�tzte Werk Mays, den zweib�ndigen "Ardistan und Dschinnistan", tats�chlich gelesen? Und nicht im Alter von 12 Jahren, nicht in einer gek�rzten und stark bearbeiteten (hei�t primitivisierten) Ausgabe, obwohl eben solche in Deutschlands Haushalten und Bibliotheken am h�ufigsten verbreitet sind? Hat MRR alle 4 Teile des "Winnetou" gelesen, auch jenen, wo Old Shatterhand als Rentner den nicht mehr Wilden Westen besucht? Kennt MRR Mays Autobiographie, vielleicht das beste Werk Mays �berhaupt?

Es ist h�chst unwahrscheinlich. Daher war die heutige Kolumne von MRR �berfl��ig und seine �u�erungen zu Karl May sind irrelevant

� Sind Texte von MRR Trivial-Literaturkritik?

Avenarius hat im Jahre 2001 an der Universit�t � Bratislava (� Slowakei) eine Diplomarbeit mit dem Titel � Karl May, der unverstandene Triviale vorgelegt (auf deutsch als Word-Dokument zum Download). Er d�rfte im Gegensatz zu Reich-Ranicki kompetent urteilen k�nnen. Seiner Arbeit hat er folgendes Zitat vorangestellt:

Alle Schriftsteller auf dieser Erde schreiben schlechte B�cher,
die guten schreiben nur zwischendurch auch mal ein gutes Buch.

Marcel Reich-Ranicki
(Das Literarische Quartett, 6. Februar 1998, ZDF)



Karl-May-Gesellschaft


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Diese Arbeit Avenarius' besch�ftigt sich mit der Frage nach der Wirkung Karl Mays.

Wenn die Prosa jedoch ihre "Wirkung auf die Seele" nicht verfehlt, d�rften formelle Unzul�nglichkeiten entschuldigt werden. Technische M�ngel w�rden durch die m�chtige Wirkung, die "ins Innerste der Zuh�rer trifft", aufgehoben sein.

Dieser Argumentation Tolstois schlie�en wir uns an. [...]

Am Anfang des Jahres 2001 gab es im Internet insgesamt vier Email-Diskussionslisten zum Thema Karl May: und doch war es nicht die von der deutschen Karl-May-Gesellschaft betriebene Mailingliste, auf der am regsten �ber May diskutiert wurde. Die Lorbeeren geh�rten vielmehr der indonesischen Karl-May-Diskussionsrunde (mit �ber 100 Teilnehmern). Fast ein Jahrhundert nach dem Ableben des Autors ist dies ein Beweis, da� die Wirkung auf den Leser - das unumst��liche Alibi jedes noch so dilettantischen Schriftstellers - noch immer ungebrochen ist. [...]

Es ist ein neues Verst�ndnis der literarischen Kunst, f�r das May mit seinem Werk eintritt. Seine Forderung ist revolution�r zu nennen: als "wahre Kunst" soll von nun an "etwas ganz Anderes" gelten, "als das, was die heutige Kritik als Kunst bezeichnet". [...] Wenn die Prosa jedoch ihre "Wirkung auf die Seele" nicht verfehlt, d�rften formelle Unzul�nglichkeiten entschuldigt werden. Technische M�ngel w�rden durch die m�chtige Wirkung, die "ins Innerste der Zuh�rer trifft", aufgehoben sein.

� Karl May, der unverstandene Triviale, S. 20, 21

Die nachhaltige Wirkung Karl Mays steht ja nun au�er Frage und ist umso erstaunlicher, als er in der �ffentlichkeit haupts�chlich durch die Filme, die mit seinen Werken nur sehr wenig zu tun haben, sowie den Ausgaben aus dem � Karl-May-Verlag bekannt ist, der kaum R�cksicht auf den Schriftsteller genommen und dessen Werke aus vorwiegend kommerziellen Gr�nden auf ein jugendliches Publikum zurechtgestutzt hat. Kein Wunder, da� dieser nun allgemein als Jugendschriftsteller gilt.

Avenarius z�hlte beispielsweise auf einer einzigen Seite eines Buches aus diesem dominierenden Verlag 44 Abweichungen; nicht einer der S�tze war unangetastet geblieben. Das ist umso bemerkenswerter, als Karl May selbst sich gegen die redaktionelle Bearbeitung seiner Texte aufs heftigste gewehrt und sich ausdr�cklich als Schriftsteller f�r das ganze Volk, f�r jeden Menschen jeglichen Alters gesehen hat:

Ich habe Korrekturen und K�rzungen nie geduldet. Der Leser soll mich so kennen lernen, wie ich bin, mit allen Fehlern und Schw�chen, nicht aber wie der Redakteur mich zustutzt.

Wenn ich sage, da� ich f�r das Volk schreiben wollte, so meine ich damit, f�r den Menschen �berhaupt, mag er so jung oder so alt sein, wie er ist.

Karl May: Mein Leben und Streben (1908-10), Kap. 5, S. 147f, Kap. 8, S. 234, nach Avenarius, S. 29

Das Verdienst, Karl May endlich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, darf sich die Karl-May-Gesellschaft anrechnen lassen. Die Karl-May-Gesellschaft wurde 1969 gegr�ndet, 57 Jahre nach dem Tode des Schriftstellers. Damals galt Karl May als flacher Jugendschriftsteller. Inzwischen hat diese Gesellschaft das Bild Karl Mays in der �ffentlichkeit und der Wissenschaft v�llig neu gezeichnet:

Elf "Ur-Mitglieder" haben sie damals gewisserma�en aus dem Nichts heraus geschaffen, ohne Geld, ohne Publikations- und Kommunikationsmittel, ohne Verleger - und sogar unter widrigen Umst�nden. [...]

Die Gesellschaft nahm sich bei ihrer Gr�ndung vor, ihrem Namenstr�ger einen Platz in der Literaturgeschichte zu verschaffen. Selten wird man diesen Passus in der Satzung einer literarischen Gesellschaft finden. Tats�chlich war es so, da� sich die Literaturwissenschaft mit diesem wohl meistgelesenen deutschen Schriftsteller bis dahin nicht besch�ftigt hatte; allein Ernst Bloch hatte an verschiedenen Stellen seines Werkes auf ihn aufmerksam gemacht.

Das ist anders geworden. Karl May hat inzwischen sein Entree in Universit�ten und Hochschulen gefunden. In der Literaturgeschichtsschreibung sucht man seinen Namen nicht mehr vergeblich. May-Doktoren, junge Wissenschaftler, die mit ihm ihren Doktorhut erwarben, gibt es in betr�chtlicher Zahl.

� Der �ganze Karl May�: Eine �fr�hliche Wissenschaft�

Die Karl-May-Gesellschaft, heute mit rund 1700 Mitgliedern in mehr als 20 L�ndern eine der gr��ten deutschen literarischen Gesellschaften, hat wesentlichen Anteil an der eigentlichen Entdeckung Mays. [...] In der Karl-May-Gesellschaft treffen sich Germanisten, Juristen, Hausfrauen, Kaufleute, Schriftsteller, Sch�er, immer aber Menschen, die Freude an seinem Werk haben und diese Freude und Neugier mit anderen Teilen wollen. [...] Nichts gegen May als Inspirator f�r Freilichtauff�hrungen und Namensgeber f�rs Indianerspielen. Der Karl-May-Gesellschaft geht es mehr um vorurteilsfreie, n�chterne und wissenschaftlich solide, aber auch im besten Wortsinne amateurhafte, also liebhaberische Besch�ftigung mit May, bei der wacher kritischer Verstand Hand in Hand geht mit Engagement f�r den Webersohn, der sich und uns eine eigene Welt schuf.

� Karl-May-Gesellschaft

Ein wunderbares und sehr lesenswertes Beispiel f�r diese Haltung ist der Vortrag � Karl May, das Strafrecht und die Literatur des hochdekorierten Strafrechtlers, langj�hrigen Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden der Karl-May-Gesellschaft Prof. Dr. Dr.h.c.mult. � Claus Roxin, der in den siebziger Jahren durch Auftritte in der Fernsehsendung � Wie w�rden Sie entscheiden? auch einem breiteren Publikum bekanntwurde. Die von G�nter Fell pr�sentierte Fassung � Karl May, das Strafrecht und die Literatur ist speziell f�r den Bildschirm aufbereitet.



Absicht und Wirkung


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Das Eingreifen der Karl-May-Freunde war unter anderem auch deshalb notwendig, weil der Karl-May-Verlag, autorisiert durch die Witwe Klara May, nach Belieben mit dem Originaltext verfuhr. Wie sehr die urspr�ngliche Intention gelitten hat, macht Avenarius durch Analysen und Zitate deutlich:

Dies ist auch einer der Hauptunterschiede zwischen May in Originalausgaben und May in den KMV-"Bearbeitungen" oder bearbeitenden fremdsprachlichen �bersetzungen: in solchen Bearbeitungen wird zumeist das Actionreiche betont und hervorgehoben, das Kom�diantische und Philosophische geschw�cht oder ganz beseitigt. Der Endeffekt ist, da� die f�r Karl May typische Mischung von handlungsbetonten, kom�diantischen und philosophischen Erz�hlelementen verloren geht; beim Lesen einer solchen Bearbeitung oder �bersetzung gewinnt man dann den Eindruck, als l�se man eine Nachahmung einer Mayschen Reiseerz�hlung statt Karl May selbst.

Avenarius, a.a.O., S. 40

Wenn Sie Karl May gelesen haben, k�nnte es also sein, da� Sie in Wirklichkeit gar nicht Karl May gelesen haben, sondern eine Bearbeitung, die Karl May bis zur Unkenntlichkeit verstellt hat. Avenarius bringt dann im Zuge seiner systematischen Analyse eine Originalszene, die ausnahmsweise aus reiner Action besteht und zugleich ein vorz�gliches Beispiel f�r eine Glanzleistung des Autors ist:

Als ein gl�nzendes Beispiel von ausschlie�lich Action-orientierten Textpassagen in Mays Reiseerz�hlungen mag ein Auszug aus dem abschlie�enden Kapitel des sechsb�ndigen Orientzyklus dienen; seit 1892 ist dieses Kapitel als Kapitel 7 (�In der Verr�ter-Spalte�) von DER SCHUT bekannt. Wenn auch der gesamte Roman, also DER SCHUT, May weniger gut gelungen ist, ist sein 7. Kapitel auch wegen der nachfolgenden Szene als eines von Mays gr��ten Meisterst�cke zu bezeichnen:

Sechzig Meter hatte ich den Schut vor mir gehabt; es wurden f�nfzig, vierzig, drei�ig, jetzt zwanzig Meter. Er h�rte den Hufschlag meines Pferdes so nahe hinter sich, drehte sich um und schrie entsetzt:
"Allah seni dschehenneme h�km etsin ej k�pek - Allah verdamme dich in die H�lle, du Hund!"
Er zog sein Pistol und feuerte es auf mich ab, doch ohne zu treffen. Dann schlug er den Schaft desselben dem Pferd auf den Kopf, da� es mit Anstrengung seiner letzten Kr�fte wie rasend dahinflog. Vergeblich! Ich war f�nfzehn Meter hinter ihm, nun nur noch zehn, jetzt sechs.
"Pa� auf, Schut, jetzt hole ich dich!" rief ich ihm zu. "Kein Mensch und kein Teufel kann dich retten!"
Er antwortete mit einem �berlauten Schrei, der fast ein Gebr�ll zu nennen war. Ich glaubte, dies habe er vor Wut getan, und schwang die Schlingen des Lasso um den Kopf. Aber da sah ich, da� er sein Pferd zur Seite rei�en wollte. Es gelang ihm nicht. Das Tier befand sich einmal im Schu� und war durch die Schl�ge auf den Kopf wie toll geworden. Ein zweiter Schrei, wie ihn ein Mensch nur in der h�chsten Not, im gr��ten Entsetzen auszusto�en vermag! Was war das? Das war nicht Wut, sondern Todesangst!
[�]
Der Schut und ich, wir hatten keine Zeit, auf einander zu achten. Jeder hatte mit sich und seinem Pferd zu tun. Aber er br�llte mir, als ich an ihm vorbeischo�, einen Fluch zu. Nun war der Spalt da. Straff die Z�gel, legte ich mich weit nach vorn nieder.
"Rih, hallak, 'ali, 'ali - Rih, jetzt, hoch, hoch!" rief ich.
Mein Auge war in starrer Angst nach der gegen�berliegenden Felsenkante gerichtet. Wie breit der Spalt war, das sah ich nicht; ich fixierte nur den gegen�berliegenden Punkt, welchen ich erreichen wollte, und der �ber einen Meter h�her lag, als derjenige, an welchem ich mich h�ben befand.
Das brave, unvergleichliche Tier setzte an und scho� hoch empor. Einen halben Augenblick lang befand ich mich �ber der grauenhaften Tiefe. Ich lie� die Z�gel schie�en und warf mich nach hinten, so gef�hrlich und unsinnig dies auch erscheinen mag. Ich mu�te das tun, um das Vorderteil des Pferdes zu entlasten und nicht abgeworfen zu werden. H�tte ich mich nicht nach hinten geworfen, so w�re ich verloren gewesen; denn trotz der Unvergleichlichkeit des Rappen und trotz der Kraft, mit welcher er sich �ber den Abgrund schnellte, gelang der Sprung nicht vollst�ndig. Rih fa�te nur mit den Vorderhufen das Gestein.
"'ali, 'ali!" schrie ich abermals und warf mich nach vorn, dem Pferde den Lasso, welchen ich noch in der einen Hand hielt, nach hinten unter den Bauch und zwischen die Beine schlagend. Dadurch wurde die Hinterhand entlastet. Rih hatte noch nie einen Schlag von mir erhalten. Als er den Lassohieb an dem empfindlichsten Teil seines K�rpers f�hlte, warf er die Hinterhufe hoch an den Bauch herauf, kr�mmte sich zusammen, da� der Sattelgurt zerplatzte, und - - fa�te nun auch hinten Fu�. Ein gewaltiger Sprung - ich st�rzte mit dem Sattel herab, und das Pferd scho� noch eine Strecke vorw�rts, um dann stehen zu bleiben.
Das Alles hatte nat�rlich nur eine, nur zwei Sekunden gedauert. Ich raffte mich auf und blickte zur�ck. Da setzte eben der Rappe des Schut an. Er erreichte die diesseitige Kante nicht einmal. Ein Schrei, ein bluterstarrender Schrei, und Ro� und Reiter st�rzten in die Tiefe.
Mein ganzer K�rper war wie Eis. Ich trat an den Spalt heran. Himmel! Er war wenigstens f�nf Meter breit! So sch�tzte ich ihn, doch ist es bekanntlich nicht leicht, die Breite eines Wassers oder eines tiefen Risses genau abzusch�tzen. Man irrt da sehr leicht. Und seine Tiefe war so bedeutend, da� ich den Grund gar nicht sehen konnte. Es lag eine dichte, schwarze Finsternis da unten.
DER SCHUT (1888), Kap. 7, S. 441-443
Avenarius, a.a.O., S. 40,41

Diese Szene wurde auch von Barbara Siebert f�r ihre Diskussion der Reitk�nste Karl Mays ausgew�hlt.



Rih, jetzt, hoch


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Barbara Siebert erkennt die erz�hlerische Meisterschaft ebenfalls an, lenkt den Blick jedoch auf die hippologischen Sachverhalte, um zu belegen, wie unm�glich die Szene aus dieser Sicht ist:

Auf diese Art angerufen (die sehr an das "Geheimnis" erinnert), wei� der Hengst, was zu tun ist; er "antwortet" mit einem tiefen, grunzenden Ton, der als Ausdruck der Begeisterung interpretiert wird, knirschte in den Stahl des Gebisses, nimmt Anlauf und springt, derweil der Reiter oben auf seinem R�cken sehr merkw�rdige Bewegungen ausf�hrt, die unterst�tzend wirken sollen, aber allen Gesetzen der Physik v�llig widersprechen:

Straff die Z�gel, legte ich mich weit nach vorn nieder. ...

Das brave, unvergleichliche Tier setzte an und scho� hoch empor. Einen halben Augenblick lang befand ich mich �ber der grauenhaften Tiefe. Ich lie� die Z�gel schie�en und warf mich nach hinten, so gef�hrlich und unsinnig dies auch erscheinen mag [allerdings!]. Ich mu�te das thun, um das Vorderteil des Pferdes zu entlasten und nicht abgeworfen zu werden. H�tte ich mich nicht nach hinten geworfen, so w�re ich verloren gewesen; denn trotz der Unvergleichlichkeit des Rappen und trotz der Kraft, mit welcher er sich �ber den Abgrund schnellte, gelang der Sprung nicht vollst�ndig. Rih fa�te nur mit den Vorderhufen das Gestein.


Unvergleichlicher Rappe hin oder her: allein schafft er diesen Sprung nicht, die Unterst�tzung seines (heldenhaften) Reiters muss zu Hilfe kommen. Hier wird die Unkenntnis des Autors �berdeutlich: Im Sprung, �ber dem Abgrund will Kara Ben Nemsi die Z�gel loslassen und sich nach hinten werfen, damit also dem Pferd mit seinem Gewicht (helfend!) "in den R�cken fallen". Die Situation zeigt sich also wie folgt:

Rih rennt in vollem Lauf auf die Spalte zu, bekommt den (verbalen) Hinweis auf Springen, springt auf Zuruf hoch und dr�ckt ab, schafft es jedoch nicht ganz, aber klammert sich mit den Vorderhufen (wie ein Affe) am Gestein der gegen�berliegenden Kante fest. Sein Reiter "hilft" weiter:

"'ali, 'ali!" schrie ich abermals und warf mich nach vorn, dem Pferd den Lasso, welchen ich noch in der einen Hand hielt, nach hinten unter den Bauch und zwischen die Beine schlagend. Dadurch wurde die Hinterhand entlastet [!].

Nicht genug damit, dass Rih wie ein Klammeraffe mit den Vorderbeinen am Felsen h�ngt, jetzt wirft sich sein Reiter wieder nach vorne, w�hrend er ihn gleichzeitig (!) mit dem geflochtenen Riemen zwischen die Hinterbeine schl�gt, um die Hinterhand zu entlasten! Wenn die Darstellung dieses Geschehens nicht so l�cherlich w�re, k�nnte der Gedanke an den Tierschutzverein aufkommen!

Die Reaktion des Hengstes auf den Schlag l�sst nicht lange auf sich warten:

Rih hatte noch nie einen Schlag von mir erhalten. Als er den Lassohieb an dem empfindlichsten Teil seines K�rpers f�hlte, warf er die Hinterhufe hoch an den Bauch herauf, kr�mmte sich zusammen, da� der Sattelgurt zerplatzte und - - fa�te nun auch hinten Fu�. Ein gewaltiger Sprung - ich st�rzte mit dem Sattel herab, und das Pferd scho� noch eine Strecke vorw�rts, um dann stehen zu bleiben.

Geschafft! Trotz kleiner Verluste (Sattelgurt) sind Heldenross und -reiter auf der anderen Seite angekommen. Gl�cklicherweise hatte auch der Sattel sich noch kurze Zeit der Erdanziehungskraft widersetzen k�nnen - nicht auszudenken, wenn er in dem Moment, als der Gurt riss, wie ein normaler Reitsattel reagiert h�tte und in die Schlucht gest�rzt w�re! Der ganze Vorgang - einschlie�lich aller "Aktivit�ten" der beiden wie Abspringen, Vor- und Zur�ckwerfen, Ausholen und Zuschlagen, Kr�mmen und Springen - hatte nur eine, nur zwei Sekunden gedauert. Da setzt schon der Schut zum Sprung an; dessen englischer Vollbl�ter erreichte die diesseitige Kante nicht einmal, Ross und Schurke st�rzen in die Tiefe.

Die �berlegenheit und der daraus resultierende Sieg des Guten �ber den B�sen lie�en sich zwar sicherlich realistischer darstellen, aber keinesfalls ergreifender.

Das Herz des Lesers "rast" nach diesem Sprung, die Erleichterung �ber das Gelingen der reiterlichen Meisterleistung Kara Ben Nemsis l�st die Spannung.

Die symboltr�chtige F�higkeit Rihs, als einziges Pferd mit seinem Reiter den t�dlichen Abgrund zu �berwinden, liegt klar auf der Hand. "Es war, als ob er sehr genau wisse, da�   w i r     e i n a n d e r     d a s     L e b e n     g e r e t t e t     h a t t e n."

� Barbara Siebert: �Ich sa� so ruhig im Sattel wie auf einem Stuhl�

Kara Ben Nemsi schl�gt sein Pferd! Das ist so au�ergew�hnlich, da� Avenarius diese Handlung bei der Analyse der Passage ber�cksichtigt. Aber an dieser Stelle mu� ich leider Schlu� machen, der Artikel ist schon reichlich lang geworden. Eigentlich hatte ich gehofft, das Thema Karl May in dieser Woche abschlie�en zu k�nnen. Nun sehe ich, da� mir das nicht gelingt; ich habe noch nicht einmal alle Fragen beantworten k�nnen, die ich eingangs gestellt habe.

Damit ich Ihre Geduld aber nicht �berm��ig strapazieren mu� und die laufende Serie weitergehen kann, schalten wir in der n�chsten Woche neue Lektionen in der Reitlehre von Gudrun Schultz-Mehl ein. Danach komme ich auf Karl May zur�ck und glaube, da� ich noch Interessantes zutage f�rdern werde; so wie in dieser Ausgabe mit dem interessanten Text von Avenarius, auf den ich zuf�llig gesto�en bin - durch seinen Kommentar zur �u�erung von Marcel Reich-Ranicki. Wie ich die gefunden habe, kann ich gar nicht mehr rekonstruieren.



Quellen / Verweise


  1. � Silkirtis Nichols
  2. � Carl-Heinz D�mken
  3. � D�mken, Carl-Heinz: Ich duze alle Pferde. Ein Pferdebuch.
  4. Karl May: Gesammelte Reiseerz�hlungen Bd. XX: Satan und Ischariot I. Freiburg 1897, S. 254f.; Reprint Bamberg 1983
  5. � Barbara Siebert: "Ich sa� so ruhig im Sattel wie auf einem Stuhl"
  6. � Hochstapelei
  7. � Arno Schmidt
  8. � Arrh! No!! Schmidt!!!
  9. � Philosophie und Philosophieren mit Kindern im Religionsunterricht
  10. � Hans Wollschl�ger
  11. � Karl-May-Gesellschaft e.V.
  12. � James Joyce
  13. � Ulysses
  14. � Ver�ffentlichungen zu Karl May
  15. � "Tiere sehen dich an" oder Das Potential Mengele
  16. � Arno Schmidt und Karl May
  17. � Zweitausendeins. Anders seit 1969
  18. � Suchergebnisse f�r: May,_Karl
  19. � Marcel Reich-Ranicki
  20. � Frankfurter Allgemeine
  21. � Man mu� zugeben: ein erstaunlicher Erz�hler
  22. � Alexander Avenarius
  23. � Sind Texte von MRR Trivial-Literaturkritik?
  24. � Bratislava
  25. � Slowakei
  26. � Karl May, der unverstandene Triviale
  27. � Karl-May-Verlag
  28. Karl May: Mein Leben und Streben (1908-10), Kap. 5, S. 147f, Kap. 8, S. 234, nach Avenarius, S. 29
  29. � Der "ganze Karl May": Eine "fr�hliche Wissenschaft"
  30. � Karl-May-Gesellschaft
  31. � Karl May, das Strafrecht und die Literatur
  32. � Claus Roxin
  33. � Wie w�rden Sie entscheiden?
  34. � Karl May, das Strafrecht und die Literatur
  35. � Avenarius� Book of Quotations: Karl May
  36.  Mit Pferden auf Du und Du, �ber die Seelenverwandtschaft
      Ausgabe 440 · Teil 1
  37.  Die Sehnsucht nach Pferden, Karl May und die Wundertiere
      Ausgabe 441 · Teil 2
  38.  Karl May als Pferdefl�sterer, Superman-Phantasien im Sattel
      Ausgabe 444 · Teil 3
  39.  Hochstapler unter sich, (Chief) Buffalo Child Long Lance - wer?
      Ausgabe 445 · Teil 4



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Leserresonanz


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1 Leserresonanz zu Ausgabe 446 vom 14.10.07


Leserbrief  1970 zu Ausgabe  446
15.10.07



Karl May

Lieber Werner!

Karl May mag zwar seine Abenteuer in seinem damaligen Leben nicht selbst erlebt haben, aber entweder er hat sich seine Erfahrungen aus einem früheren Leben geholt oder sein Wissen stammt von anderen. Jedenfalls ist er deshalb so bewundernswert, weil er das Wesen der Pferde tatsächlich kennt -zumindest das der Vollblüter - und auch genau weiß, wovon er redet. Ich kann nur sagen, ich habe das wunderbare Gefühl erlebt, wenn ein Pferd unter einem so dahinfliegt, dass man nicht mehr spürt, wie die Hufe den Boden berühren und da kann man dann wirklich sitzen wie auf einem Stuhl. Nur schade, dass bei uns die landschaftlichen Gegebenheiten solche Erlebnisse nur schwer ermöglichen, weil es nur wenige längere freie und ebene Reitwege gibt!

Karl May war übrigens immer mein größter Inspirant und hat mir das richtige Gefühl für die Pferde vermittelt. Es gibt in seinen Büchern zwar auch "brutale" Passagen, aber wenn man in die Tiefe liest, wird man feststellen, dass das nicht seinem Naturell entspricht und dass Kraft eben nur dann angewendet wird, wenn es nicht anders geht. Ansonsten wird mit sehr viel Feingefühl und Verständnis gearbeitet. Es wäre gut, wenn jeder Reiter Karl Mays Bücher als Pflichtlektüre verordnet bekäme, aber andererseits würde es wohl auch viele Menschen geben, die die Botschaften in seinen Büchern nicht richtig deuten würden. Schade, aber wenn man sein Herz nicht dafür öffnet, dann bleiben seine Bücher wohl nur Abenteuerromane....

Liebe Grüße
Heidi



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Bericht Zum Thema Kulturgeschichte · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 446.07 der Pferdezeitung vom 14.10.07
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