| | Przewalski-Pferd aus dem Tierpark Sababurg | | | |
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von : WernerPopken
Zu den Themen Kulturgeschichte, Verhalten
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| Am Ende des Pleistozän starben durch klimatische Änderungen und menschliche Jagd alle Pferde in Nordamerika aus. » Evolution der Pferde | | | Tja, so sind sie, die bösen Menschen! Wann immer irgendwo Tiere aussterben, sind die Menschen schuld - ist ja klar! Die rotten alles aus. Ohne uns Menschen würde alles immer so weitergehen und sich nichts ändern. Oder etwa nicht? Wie gern wir uns überschätzen und für den Nabel der Welt halten! Zwar haben die Amerikaner im 19. Jahrhundert die » Bisons fast ausgerottet, die zu Millionen über die Prairie zogen, aber die hatten ja auch schon Eisenbahnen und Schießgewehre. Wie sollten die paar Steinzeitmenschen, die vor 10.000 Jahren an der Westküste von Amerika vegetierten, etwas Ähnliches vollbracht haben können? Im übrigen hatte das Abschlachten, das ja auch leicht in Arbeit ausarten kann, einen Zweck, nämlich die Lebensgrundlage der Indianer zu zerstören und diese damit indirekt zu schwächen und zu besiegen, notfalls sogar auszurotten (» Amerikanischer Bison). Denn deren Land wollten sich die Weißen einverleiben. Warum hätten die Frühmenschen der Steinzeit so etwas tun wollen? Land gab es schließlich genug, es gehörte niemandem, und mit der Ausrottung der Pferde wäre nichts gewonnen gewesen. Nebenbei mußten die vermutlich auch etwas für ihren Lebensunterhalt tun, wozu sicher auch das Töten von einzelnen Tieren gehörte, vor allem aber das Sammeln von Früchten, Nüssen und Beeren: | Aufgrund des Klimawechsels vom Kontinental- zum Atlantikklima ändert sich auch die Vegetation. Haselnusssträucher werden von Eichenmischwäldern abgelöst, die es den Jägern immer schwerer machen, Großwild zu erjagen. Hirsch, Wildschwein und anderes Großwild decken nur noch zu 20-30% den Nahrungsbedarf. 40-50% nehmen pflanzliche Produkte wie Nüsse, Wildobst und Eicheln ein. » Ur- und Frühgeschichte zwischen Alpen und Maingebiet | | | Dieses Zitat bezieht sich auf unseren Lebensraum, deckt sich aber mit den Gewohnheiten der sogenannten Naturvölker. Die Vorstellung vom Menschen als Jäger ist ebenfalls ein romantisches Vorurteil: | Glaubt man dem Volksmund und großen Teilen der Wissenschaft, dann ist es stets der Mann gewesen, der auf die Jagd ging, Fleisch für seine Familie zurückbrachte und so die körperliche und geistige Entwicklung des Menschen vorantrieb. Doch jetzt haben Anthropologen einen genaueren Blick auf die bestehenden Theorien geworfen. Anhand archäologischer Aufzeichnungen und Vergleichen mit Naturstämmen aus heutiger Zeit kommen manche Forscher jetzt zu der Auffassung, dass die Schlüsselrolle in der Ernährung eher dem weiblichen Geschlecht zufällt- nämlich den Großmüttern und Müttern. Demnach war die Jagd vielmehr eine Tätigkeit, die eher der Erhaltung des sozialen Status des Mannes diente, als der Familie Nahrungsmittel zu besorgen. "Die Trefferquote beim Jagen großer Tiere war nicht gerade berauschend", schreibt James O'Connell, Direktor des Archäologiezentrums an der Universität von Utah in Salt Lake City in der aktuellen Ausgabe des 'Journal of Human Evolution'. "Das hat nicht gereicht, um die Kinder durchzubekommen!". [...] Außerdem ist nicht anzunehmen, dass der Homo erectus zahlreiche Beute machte. Gute Vergleiche lassen Beobachtungen des im ostafrikanischen Tansania lebenden Stammes "Hadza" aus den späten 80er Jahren zu, den O'Connell selbst studiert hat. Männliche Jäger dieses Stammes machen nur sehr geringe Beute von großen Tieren, obwohl sie mit Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen. Gerade einmal alle zwei oder drei Wochen können die Ernährer ein Großwild erlegen. "Zur Zeit des Homo erectus gab es jedoch noch kein Pfeil und Bogen", so O´Connell, "vielmehr werden sie mit Steinen nach den Tieren geworfen haben, was die Trefferquote nicht gerade erhöht hat". Nach dieser Theorie wäre es kaum möglich gewesen, die Kinder durchzubringen. » Die Geschichte von Pfeil und Bogen | | |
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