Reitet sie mit ihren kostbaren Pferden auch im Gelände? "Selbstverständlich! Die Pferde möchten doch auch einmal etwas anderes sehen!" Dann macht sie mich darauf aufmerksam, daß die Führanlage direkt neben der Straße steht. "Wenn da ein Lastwagen vorbeidonnert, heben die noch nicht einmal den Kopf. Wir haben nur leider kein so schönes Ausreitgelände hier, aber wenn wir über die Straße wechseln, können wir schon kleine Geländeritte unternehmen."
Wer so arbeitet wie Katrin Bettenworth, der kann nichts erzwingen. Die Pferde müssen mitarbeiten, die müssen das wollen. Und wenn man viele Jahre mit einem Pferd arbeitet, wächst man zusammen. Das ist Glück. Glück ist ein Wort, das zu Katrin Bettenworth paßt, nicht erst aufgrund ihrer jüngsten Erfolge.
Auf Ihrer Homepage findet sich eine Rangliste Dressur 2005. Platz eins Hubertus Schmidt, Platz zwei Isabell Werth. Dann Kemmer, Salzgeber, Linsenhoff, Schaudt, Plönzke, Rehbein, Schulten-Baumer - alle bekannten Namen.
Auf Platz 20: Bettenworth. Ich kenne mich in dieser Szene nicht aus, aber der Name auf Platz 31 sagt mir etwas: Capellmann. Und Insa Hansen und Wieger Derk de Boer, mit denen sie in der Meisterschaft kämpfte, liegen auf Platz 22 und 33. Die Liste geht bis Platz 55. Zeilinger kommt gar nicht vor. Der war aber auch schon mal Deutscher Meister der Berufsreiter. Die Dressurlandschaft ist offenbar viel komplizierter, als ich mir das vorstellen kann.
Das macht nichts. Für mich war es wichtig, eine Person kennengelernt zu haben, die mit sich im Reinen ist. Das findet man selten. Ich habe viel gelernt. Mir scheint, Katrin Bettenworth bestreitet Turniere, um sich und ihre Pferde herauszufordern, nicht um zu gewinnen. Sie wird dabei immer besser und gewinnt immer öfter. Wer weiß, was die Zukunft noch alles für sie bereithält. Dabei ist sie immer nur ein Teil der Gleichung, der andere Teil ist das Pferd.
Quellen
Fotos
© Gerd Hebrang, Katrin Bettenworth
| |