Das Buch, das im wesentlichen auf die Arbeiten aus der Anfangszeit Hempflings zurückgreift, bringt auch einige wenige neuere Bilder. Hempfling mit Hosenträgern, wer hätte das gedacht? So richtig sexy sind die nicht.
Auf den Seiten 34 und 35 wird gezeigt, wie Hempfling mit einem Pferd umgeht (es ist natürlich ein Hengst), der "bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus der Box" stürmt. Hempfling zeigt genau, was er macht, und welche Wirkung das hat.
Und wieder: er kann's! Das erinnerte mich an das Seminar mit › Friedhelm Splett, heute Friedhelm Pohl, das wir zur Feier des einjährigen Jubiläums der Pferdezeitung veranstaltet hatten (› Friedhelm Splett: Noch ein Pferdeflüsterer?). Eine der Teilnehmerinnen hatte ein ähnliches Problem. Das Pferd war nicht in der Lage, langsam und gemessen in seine Box zu gehen, egal ob raus oder rein. Täglich ergaben sich so gefährliche Situationen.
Diese Teilnehmerin war bezüglich der Künste Friedhelms sehr skeptisch, und dieser ließ sich schließlich verleiten, die Probe aufs Exempel zu machen. Er hatte keinen Erfolg und mußte die Übung nach einer Weile abbrechen, weil die anderen Teilnehmer auch noch zum Zuge kommen wollten und unruhig wurden.
Nun wissen wir nicht, wie lange Hempfling gebraucht hat. Die paar Fotos sagen ja nichts über den Ablauf als solchen aus. Auch das Video, das ausweislich eines Fotos dort gedreht wurde und meines Wissens bisher nicht veröffentlicht wurde, kann (muß aus Zeitgründen) geschnitten sein. Hätte Friedhelm mehr Zeit gehabt, wäre ihm die Übung vielleicht ebenfalls gelungen.
Hätte, wäre - die oben zitierten Kommentatoren haben jedenfalls von Hempfling die Hilfe bekommen, die sie brauchten, und zwar in einer Weise, daß sie ihm bis heute tief dankbar sind. Aber nicht nur die. Auch Friedhelm Pohl hat von Hempfling profitiert, und viele andere, die heute ihre Dienste anbieten und Leistungen vermitteln, die vor Hempfling völlig unbekannt waren.
Bei der › Suche nach Hempfling in der Pferdezeitung werden um die 80 Fundstellen angezeigt, davon 28 allein in den Ausgaben, wo Hempfling von den verschiedensten Autoren positiv oder negativ gewürdigt wird - übrigens ganz überwiegend positiv. Irgendwie konnte jeder etwas bei ihm lernen, was immer es war.
Heinz Welz äußerte sich zum Beispiel in Ausgabe 78 vom 16.9.2000 (› Folgen und mehr) wie folgt:
| Der dritte Lehrer, der auch nicht unerwähnt bleiben sollte, wird von Welz eingeleitet mit dem Eingeständnis: "Ich bin ein Geheimnisverräter." Im Gegensatz dazu bezeichnet er Klaus Ferdinand Hempfling, von dem er ebenfalls beeinflußt wurde, als einen Geheimniskrämer.
Über weite Strecken und selbst in den Videos würde Hempfling eben gerade nicht zeigen, wie man es macht. "Dennoch hat dieser Mann bei mir eine Perspektivverschiebung ausgelöst," gibt Heinz Welz zu. › Lehrer | | |
Immerhin, das ist doch schon eine ganze Menge! Und deshalb gehört Klaus Ferdinand Hempfling für Heinz Welz in eine Reihe mit Monty Roberts und Pat Parelli. Monty Roberts hat es geschafft, von der etablierten Pferdewelt anerkannt zu werden. Wer ein Rennpferd, das für großes Geld gut ist und nicht mehr laufen will, kurieren kann, wer also Retter in großer Geldnot ist, darf mit Anerkennung rechnen.
Pat Parelli macht zwar auf der Equitana gute Werbung für sich selbst, ist jedoch auf die Westernwelt beschränkt, und auch da auf den Freizeitbereich, da er sich nicht auf den Turniersport bezieht. Immerhin reitet er. Sogar ohne Sattel und ohne Zaumzeug, und das mitten auf einer Messe. Ich habe es selbst erlebt. Soweit ich weiß, hat Hempfling in seinen Kursen immer nur vom Boden aus gearbeitet. Es gibt phantastische Fotos von ihm auf dem Pferd, die aber alle gestellt sein können ("das Pferd kann das, da kann man jeden draufsetzen", vermutete mal jemand), und es gibt ein paar Videos, die jedoch nicht unbedingt beweisen, daß er reiten kann.
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