| | 10 Jahre liegen zwischen diesen Büchern | | | |
| Nun muß der Lehrer nicht notwendigerweise das können, was der Schüler lernen soll, sonst könnte er ja selber Olympiasieger werden. Die Kombination macht es vielleicht gerade aus - ein berühmtes Beispiel aus neuerer Zeit wäre etwa Dr. Schulten-Baumer und Isabell Werth (» Isabell Werth). Ist es also gar nicht so wichtig, ob Hempfling überhaupt und wie gut er reiten kann?
Die positiven Würdigungen Hempflings beziehen sich ausnahmslos auf das Erstlingswerk » Mit Pferden tanzen. Zwar bezeichnet der Verlag ihn im Klappentext dieses Buches als Reitlehrer und das Buch selbst als Reitlehre, aber darin sind sich alle einig: Eine Reitlehre ist dieses Buch nicht, und Hempfling ist auch kein Reitlehrer.
Reiten kann man bei ihm nicht lernen, auch nicht in seinem letzten Buch. Aber die anderen Bücher sind offenbar ohnehin weitgehend auf Unverständnis gestoßen und haben anscheinend keinen Eindruck unterlassen. Seine Verdienste haben sie aber wohl nicht schmälern können.
10 Fundstellen gibt es in den Rezensionen der Pferdezeitung. Drei der besprochenen Werke stammen von Hempfling selbst: › Der Pferdeschamane, › Das Schamanenpferd und › Wenn sich Pferde offenbaren. Kein Zweifel, es gibt nur einen auf dieser Welt, der sich Pferdeschamane nennt, und das ist Klaus Ferdinand Hempfling, der mit seinem Buch "Mit Pferden tanzen" Anfang der 90er Jahre schlagartig bekannt wurde und einen bis dahin beispiellosen Ruhm einheimsen konnte.
Freilich lehnte ihn die Fachwelt durchweg ab, mußte aber später zugeben, daß Hempfling durchaus etwas zu sagen hatte. Nachdem man Hempfling zunächst als Nichtskönner verhöhnte, wechselte man die Taktik und behauptete später, daß er nichts Neues zu sagen habe, daß er nur alten Wein in neue Schläuche gefüllt habe. Für die traditionelle Reitkunst seien das Selbstverständlichkeiten.
Schon die reine Logik sagt einem, daß es so einfach nicht sein kann. Wer altbekannte Weisheiten in neuer Verpackung verkaufen will, und sei es auch noch so geschickt, wird nicht den Erfolg und vor allen Dingen den Widerstand, Spott und Hohn ernten können, wie dies Hempfling beschieden war.
Ein sehr gutes Beispiel für diesen Spott und Hohn bietet das Pferdemagazin » Pegasus, dessen Ergüsse aus dem Jahre 2003 auf der Internet-Seite » Pegasus Pferdemagazin der » Schutzgemeinschaft für Geschädigte, Opfer und Betroffene des "Pferdeschamanen" für die Ewigkeit veröffentlicht worden sind. Eine renommierte Autorin zieht nach allen Regeln der Kunst über Hempfling her und macht ihn fertig - anders kann ich dieses Verfahren nicht benennen. Die Redaktion nennt so etwas "Analyse". Man muß sich für Redaktion und Autorin schämen.
Es lohnt sich, diese Texte zu studieren, auch wenn es schwerfällt, weil man den Haß spüren kann, der Hempfling von Seiten der Etablierten entgegengebracht worden ist und vermutlich noch entgegengebracht wird. Wie schlimm müssen sie sich getroffen gefühlt haben? Diese Texte stehen dem Unrat aus dem Buch in keiner Weise nach. Aber nicht nur Hempfling selbst wird in Grund und Boden geschrieben, auch diejenigen, die jemals für ihn Sympathien hatten, müssen sich getroffen fühlen.
Aus diesen Artikeln will ich gar nicht zitieren, denn dann müßte ich die Zitate meinerseits analysieren, und das widerstrebt mir. Einen Absatz aber will ich hier zum Besten geben:
| Die Fotos in den jeweiligen Büchern oder Artikeln zeigen den Guru allerdings stets auch reitend, meist auf steigendem Pferd ohne Zaum und Zügel. Das damit nahe gelegte Ziel ist der "gebändigte Gott". Die entsprechenden Fotos sind aber schlichte Ergebnisse von Zirkusausbildung - nicht mehr und nicht weniger. » Pegasus Pferdemagazin | | |
Soso, da weiß also jemand mehr als wir. Ich hatte dieselbe Vermutung oben bereits als Zitat wiedergegeben, aber hier wird es als Tatsache hingestellt. Jetzt wissen wir es: Die Pferde sind dressiert, Hempfling ist einfach eine Puppe, Staffage, Dekoration - der Mann kann gar nicht reiten. Oder sollte die Quelle unglaubwürdig sein? Woher weiß die Autorin so genau, was Hempfling kann? Hat sie an irgendeiner Stelle begründet, worauf sich ihre Einschätzung stützt? Ich konnte nichts erkennen.
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