| | | Galopprennen ohne Sattel, schwere Klasse |  | | |
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Man kann sich ihre Überraschung vorstellen, als sie hören mußte, daß Hempfling ihre Geschichte mitsamt seiner Interpretation öffentlich zum Besten gab, ohne sie vorher einzuweihen. Sie fühlte sich vorgeführt und mißbraucht.
Dann warf Hempfling quasi nebenbei einen Blick auf Romy und stellte fest, daß dieses Pferd unreitbar sei, weil es starke Schmerzen habe. Es gehöre für zwei Monate auf die Weide.
Das schien nun starker Toback zu sein. Wie wollte Hempfling das wissen? Drei-Meter-Ferndiagnose? Auch der Trainer und alle Stallgenossen, die gespannt auf unsere Rückkehr gewartet hatten, waren bestürzt und empört.
Wie konnte der Mann so etwas sagen? Das hätte der Trainer doch gemerkt! Der hatte schließlich Pferdeverstand und wochenlang mit Romy gearbeitet!
Am Montag fuhren wir in die Pferdeklinik zu einem berühmten Experten. Wir erwarteten, daß er Hempflings Diagnose verwarf. Nichts anderes schien plausibel. Hempfling hatte die Sache aus der Luft gegriffen. Man stelle sich unsere Überraschung vor, als dieser nach gründlicher Untersuchung die Diagnose Hempflings bestätigte! Er verordnete nicht zwei Monate Weideruhe, sondern sechs!
Schließlich führte uns diese berühmte Kapazität über die Straße auf ein anderes Grundstück. Offenbar gehörte das Grundstück zur Tierklinik, obwohl es nicht erkenntlich war. Zweite Überraschung! Hinterm Zaun und üppiger Vegetation verbarg sich ein überdachter Roundpen! So etwas kannte ich damals nur von Monty Roberts. Daß die so etwas hatten! Dort ließ er Romy laufen. Und dann sagte er: "Schauen Sie mal, wie die läuft! Wenn das ein Mensch wäre, würde man sagen: Der hat Ischias!"
Später ist sie dann geröngt worden. Sie hatte Kissing Spines. Nun weiß ich heute sehr viel mehr über diese Krankheit. Viele Pferde haben Kissing Spines und leiden nicht darunter. Der Tierarzt rekonstruierte die Unfälle wie folgt: Sie riß aus gegebenem Anlaß den Kopf hoch, woraufhin sie durch die Kissing Spines einen stechenden Schmerz bekam, der sie sofort zu Boden zwang. Das leuchtete ein. Damit waren die Reitunfälle erklärt, nicht aber der Kutschenunfall.
Wieso konnte Hempfling sehen, daß Romy Schmerzen hatte? Er hatte nicht einen Moment gezögert in seiner Beurteilung. Er hatte es nicht nötig, Romy vortraben zu lassen, wie der Arzt. Sie stand da, er schaute sie an, und sein Urteil war gefällt, ohne Zögern, mit absoluter Bestimmtheit.
Diese Geschichte wunderte Sabine Birmann überhaupt nicht. Davon hat sie wahrscheinlich Hunderte auf Lager. Sie war froh, daß ich eine solche Leistung Hempflings selbst erlebt hatte.
Tatsächlich war ich schwer beeindruckt. Wie hatte Hempfling die schwere Krankheit Romys erkennen können? Er sah etwas auf Anhieb, was alle Experten übersehen hatten! Deshalb wollte ich in meinem Artikel nicht nur auf die Gefahren hinweisen, die ich deutlich sah, sondern im selben Maße auch auf die besonderen Leistungen, deren offenbar nur ein Hempfling fähig war.
Darin stimmte mir Sabine Birmann zu. Wie Hempfling das macht, was er macht, weiß sie aber auch nicht. Vielleicht weiß er es selber nicht. In seinem letzten Buch hat er erneut versucht, zu erklären, wie es geht. Bei meiner heutigen Recherche habe ich gleich mehrere "Pferdeflüsterer" gefunden, die sich hüten, zu verraten, was sie machen, weil sie dadurch ihre Existenzgrundlage gefährden würden. Diese Angst scheint Hempfling nicht zu haben.
Möglicherweise kann er nicht vermitteln, was er kann, weil er nicht kommunizieren kann. Als Kommunikationswissenschaftler ist seine Unfähigkeit, zu kommunizieren, natürlich besonders bemerkenswert. Sabine Birmann hält ihn aber nicht für einen Wissenschaftler, sondern für einen Künstler. Und ein Künstler muß ja nicht erklären können, was er da macht, warum das Kunst ist, noch nicht einmal, was es bedeuten soll. Der Künstler schafft, und das reicht. Die Menschheit darf staunen.
Picasso hat sich auch immer darüber aufgeregt, daß die Leute wissen wollen, wie er es macht. Einmal hat er sinngemäß gesagt: "Fragen die Leute etwa, warum die Amsel so schön singen kann?"
In der nächsten Woche werde ich mich dem Thema "Sekte" widmen.
Quellen / Verweise
- » Claudia Sanders
- › Im Bannkreis des Pferdeschamanen
- » Dieter Rohmann
- » Vom "Pferdeschamanen" zum Scharlatan?
- › Wer stoppt Hempfling?,
 Ausgabe › 325.05 - › Wenn sich Pferde offenbaren, Hempfling, Klaus Ferdinand
- › Ihr wißt nicht, was Liebe ist, Ausgabe › 326.05
- » Macht
- » Alfred Adler
- Wenn sich Pferde offenbaren, Hempfling, Klaus Ferdinand
- » Macht und Autorität in der Erziehung
- » Xenophon
- Hipparchikós, Abhandlung über die Aufgaben eines Reiteroffiziers
- Peri hippikés, Abhandlung rund um das Pferd
- » Kikkuli
- › Suche nach Friedhelm
- › Friedhelm Splett: Noch ein Pferdeflüsterer?, Ausgabe › 56.00
- › Suche nach Hempfling
- › Folgen und mehr, Ausgabe › 78.00
- › Lehrer, Hauptartikel › Ausgabe 78
- » Isabell Werth
- » Mit Pferden tanzen
- › Der Pferdeschamane, Hempfling, Klaus Ferdinand
- › Das Schamanenpferd, Hempfling, Klaus Ferdinand
- » Pegasus
- » Pegasus Pferdemagazinschreibt über 9 Seiten zum Thema Hempfling
- » Schutzgemeinschaft für Geschädigte, Opfer und Betroffene des "Pferdeschamanen"
- » K.F. Hempfling - Pferde, Reitforum, Reitartikel, Pferdemarkt, Reitbeteiligungen
- » Mit Pferden sein...
- » Mit Pferden sein... Der gemeinsame Weg zu einer aussergewöhnlichen Verbindung.
- › Problempferdekorrektur, Ausgabe › 280.04
- › Balanciert mit feinsten Hilfen, Ausgabe › 281.04
- » Zen in der Kunst, das Schwert zu führen. Eine Einführung in die altjapanische Fechtkunst.
- » Rainer Werner Fassbinder
- › Wer stoppt Hempfling?, Frau und Pferd - ein wichtiges Thema versaut
› Ausgabe 325 · Teil 1 - › Ihr wißt nicht, was Liebe ist, Der große, übergeordnete Plan für die Welt und die Menschheit
› Ausgabe 326 · Teil 2
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Fotos
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| | W. Popken im Fenster
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