Die Leute von Prandegg haben etwas früher angefangen und sich inzwischen der Fertigung von passenden zeitgenössischen Kostümen verschrieben. Deshalb mußten sie für unser Fest aushelfen. Dafür haben die Leute von Ruttenstein eine eigene Internet-Seite mit vielen nützlichen Informationen, unter anderem märchenhaften Sagen über Gold, Drachen, Geister und Schätze.
| Der Verfall von Ruttenstein
Ruttenstein war bereits 1551 baufällig:
1585 war Ruttenstein zum Großteil eine Ruine.
1594 gab es einen Brand mit großem Schaden.
1727 Blitzschlag mit erheblichen Schäden.
1964 erste Erhaltungsmaßnahmen (Holzstiege im romanischen Hochturm).
1968 Rundstiege vor dem Wohnturm restauriert.
Seither Sanierungsmassnahmen durch freiwillige Helfer.
Eine Arbeitsgemeinschaft die in Pierbach entstanden ist bemüht sich in den letzten Jahren sehr die Ruine zu sanieren und zu erhalten.
2002: Der Ruttensteiner Erhaltungsverein übernimmt die Sanierung der Ruine. » Ruttenstein | | |
|  | | Ausblick von der Treppenveranda, Reitpark Gstöttner, mit Blick auf die Ruine Ruttenstein |  |  |  |
| Man sieht die Ruine Ruttenstein mit bloßem Auge vom » Gstöttner. Schon am ersten Tag habe ich sie fotografiert. Erst erwischte ich von der Treppenveranda aus Richard Kriechbaumer, den Hufschmied, und dann hielt ich die Aussicht zur Ruine über den Innenhof hinweg fest. So begann ich, die Gegend mit der Kamera zu erkunden.
Und so gesehen war das Fest auf dem Ruttenstein ein logischer Abschluß unserer Pressereise. Auf der Ruine konnten wir die Begeisterung der Menschen für ihre Heimat noch einmal spüren und in uns aufnehmen. Jeder kannte jeden, und inzwischen kannten wir auch schon einige Leute.
So waren zum Beispiel die Wirtsleute aus Königswiesen, die wir mit der Postkutsche am Nachmittag besucht hatten, ebenfalls zur Ruine geritten. Wenn Sie den Bildschirmschoner aufmerksam studieren, werden Sie den Hünen, der am Nachmittag mit Elisabeth Winkler und Johann Lumetsberger porträtiert wurde und den Kutscher um einen ganzen Kopf überragt, auch in der Dunkelheit auf dem Vorplatz erkennen.
Selbstverständlich war unser Kutscher Johann ebenfalls dabei, und der hatte seine » Djembe mitgebracht, die ich zum Abendessen in seiner Jausenstation bewundert hatte. Sie hing dort an der Wand, ein Geschenk seiner Frau zum 50. Geburtstag. Vermutlich werden deshalb dort auch Trommelkurse gegeben - oder war es umgekehrt, führten die Kurse zum Geschenk?
Wie dem auch sei: Auf dem Fest wurde nicht nur getrunken und gegessen, sondern auch gesungen und gespielt. Trommeln und Gitarren waren zu hören, und sicher ging das Fest noch bis spät in die Nacht, aber Ludwig drängte uns kurz nach 22 Uhr zum Aufbruch: Wir mußten noch zurückreiten, und am nächsten Morgen stand die Abreise an. Mein Zug fuhr bereits früh von Linz nach Salzburg, von wo ich dann nach Hannover fliegen würde, um per Eisenbahn heimzureisen, wo mich die Arbeit an der nächsten Ausgabe erwartete. Am Montag morgen sollte die Ausgabe 317 pünktlich erscheinen.
Beim Gstöttner stand ebenfalls eine Djembe im Flur herum, wie ich nach der Rückkehr entdeckte, nicht ganz so schön zu spielen, sehr hoch gestimmt, vermutlich zu hoch. Ich besitze selber eine, aber ein so vorzügliches Instrument wie auf der Moser Alm habe ich noch nie gesehen und gespielt - denn ich konnte mich nicht zurückhalten und mußte das Instrument ausprobieren. Dieses Erlebnis ist mir unvergeßlich. Diese Djembe spielte sich von selbst. Spontan brachte ich Rhythmen hervor, die ich mir nie ausdenken könnte, faszinierend komplex und wunderschön. Dazu hatte sie eine Klangfülle, eine Transparenz, eine Differenziertheit, wie ich sie nicht kannte. Wunderbar!
Als ich zu Hause war, holte ich meine Djembe her und spielte sie an - und war enttäuscht. Bis dahin hatte ich mich sehr an ihr erfreut. Es ist ein Instrument aus Fiberglas von Afro Percussion, einem Anbieter vorwiegend lateinamerikanischer Instrumente für Profimusiker, zu stimmen wie ein Drumset, mit dem Schraubenschlüssel. Ich dachte, dieses Instrument sei wirklich gut. Nun bin ich eines Besseren belehrt.
Das Internet tat ein übriges: Wie ich schnell herausfand, hatte ich keine Ahnung. Aber nun weiß ich, wo man wirklich gute Djembes bekommen kann ( » Djembé Art, dort auch ein Klangbeispiel. Wen es interessiert: man lese nur die Beschreibungen des Klangs der » Spitzeninstrumente). Eines Tages möchte ich eine solches Instrument besitzen und spielen können.
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