Nun waren wir doch schon in wachsender Dunkelheit bis zur Ruine Ruttenstein geritten - sollte der Heimritt neue Eindrücke bringen? Hatten wir nicht schon alles erlebt? Mitnichten! Zunächst galt es, in fast völliger Dunkelheit die Pferde aus der Gasse herauszuholen, in der sie unser Fest abgewartet hatten. Diese Aufgabe war vielleicht wegen der Enge doch nicht so ohne Risiken, denn Ludwig ließ es sich nicht nehmen, alle Pferde persönlich zu bringen.
Und dann ging es heim. Hatten wir die Abwechslung vorher gerne genossen, mal in der freien Landschaft, mal im Wald zu reiten, so bekam dieser Wechsel jetzt eine völlig neue Qualität. Im Wald war es manchmal so dunkel, daß man nichts mehr erkennen konnte, kaum den Vordermann ahnte, und das trotz Vollmond!
Den Pferden merkte man nichts an. Denen kam es nicht unheimlich vor, im Gegenteil: die wußten ja, daß es heim ging. Wir konnten uns den Pferden anvertrauen und sicher nach Hause tragen lassen. Eine völlig neue Erfahrung.
Auf freier Strecke verzauberte der helle Mond die Landschaft, aber merkwürdigerweise gibt es keine Fotos davon. War ich schon so müde, daß ich nicht wenigstens den Versuch machte, diesen Zauber einzufangen? Ich weiß es nicht. So muß ich mich auf die Bilder verlassen, die ich im Gedächtnis habe. Die kann ich Ihnen leider nicht zeigen.
Das » Pferdereich Mühlviertler Alm hatte uns einen Begriff davon gegeben, was man mit Pferden in dieser wunderschön Landschaft erleben kann. Der Prospekt Willkommen Freunde im Sattel zeigt auf 28 Seiten die Fülle der Angebote, von denen wir eines ansatzweise genießen konnten. Natürlich fehlt dort auch der Reiter-Gasthof » Zur Taverne nicht, bei dem wir am Nachmittag kurz zu Besuch waren - dessen Beschreibung steht gegenüber der des Reitparks Gstöttner, bei dem wir vier Tage zu Gast waren.
Der Prospekt Wanderreiten Mühlviertler Alm 2005 unserer Gastgeber führt jede Menge Angebote auf, von denen ich zwei hervorheben möchte. Das eine ist die "Vollmond-Reitwoche", die in diesem Jahr dreimal angeboten wird:
- 18.6.-25.6.2005
- 16.7.-23.7.2005
- 13.8.-20.8.2005
Wenn ich es richtig verstehe, war unser Kurzurlaub die Hälfte dessen, was man bei dieser Vollmond-Reitwoche erleben wird. Zum anderen die Sternritte, die ebenfalls eine Woche dauern, aber nicht an irgendwelche Mondphasen gekoppelt sind und jeweils Tagestouren beinhalten, die beim Gstöttner starten und enden. Auch dafür war unser Erlebnis wohl ein Beispiel.
Darüber hinaus gibt es aber auch jede Menge andere Programme, zum Beispiel Rundritte, Kinderreitwochen, Ausbildungsprogramme, Erlebniswochen, nicht zu vergessen das Winterreiten. Ein besonderes Highlight ist die Silvesterparty inklusive Geburtstag des Hausherrn, denn Ludwig Kriechbaumer hat am 2. Januar Geburtstag.
Schließlich muß ich unbedingt noch den Ritt nach » Pullman City erwähnen, der von der Mühlviertler Alm bis hinter Passau führt, entlang der Grenze nach Tschechien. Diesen Ritt führt Ludwig Kriechbaumer vom Reitpark Gstöttner zweimal in diesem Jahr durch: einmal im Mai, nämlich in der gerade abgelaufenen Woche, und dann noch einmal im September, vom 11. bis zum 18.; diese Veranstaltung ist nicht im erwähnten Hausprospekt aufgeführt.
Pullman City ist ein Erlebnispark, der die Welt des Wilden Westens nahebringt. Mit den Ritt nach Pullman City wird die Integration des Reitwegenetzes Niederbayern und Oberösterreich demonstriert. Die internationale Zusammenarbeit geht aber noch weiter und umfaßt auch Tschechien. Insgesamt werden dadurch über 1000 Kilometer Reitwege erschlossen. Unter dem Slogan » Ross und Reiter in Ostbayern bietet die gleichnamige Arbeitsgemeinschaft umfangreiche Informationen über Reiterurlaub in Ostbayern.
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