| | Unter Dach und Fach: Präzises Einparken | | | |
| | | Spielangebot zur Begrüßung | | | |
| | | Vertrauen aufs Pferd: Heimgang im Alleingang | | | |
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Nachtritt bei Vollmondschein Ruine Ruttenstein zu Pferd und Ritterfest alldort von Werner Popken |
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Die Ereignisse vom Samstag waren so vielfältig, daß ich in meinem Bericht der Vorwoche nur bis zur Kutschfahrt am Nachmittag vordringen konnte ( Reiten, Fahren, Schießen). Nachdem wir abgestiegen waren, parkte Johann Lumetsberger, unser Kutscher, die Postkutsche unter dem Vorbau seines Anwesens auf der Moser Alm.
Dieses Manöver war sehr bemerkenswert, denn die Einfahrt verlief parallel zum Vorbau. Er mußte also um 180 Grad wenden und hatte dazu kaum Platz, denn gleich danach fiel das Gelände zum Stallgebäude hin wieder ab. Deshalb ließ sich die Operation nicht in einem Durchgang bewältigen.
Er mußte vor- und zurückrangieren, wie mit einem Auto, um diese extreme Wendung zu bewerkstelligen. Da die Kutsche auch noch sehr hoch ist, war es nicht unmittelbar klar, ob das Gefährt überhaupt unter den Vorbau passen würde. Aber selbstredend wußte der Kutscher, was er tat. Er mußte sich noch nicht einmal bücken.
Der Golden Retriever, der zu Hause geblieben war, begrüßte die Pferde überschwenglich. Die blieben natürlich unter allen Umständen absolut gelassen. Als Johann die Pferde ausgeschirrt hatte, gingen diese allein in den Stall. Nicht ganz: das Handpferd wollte die Gelegenheit nutzen, um ein bißchen Glas zu naschen, aber Johann bemerkte diese Ungezogenheit sofort und murmelte seine Mißbilligung, die unverzüglich die gewünschte Wirkung zeigte.
Die Sonne war schon fast untergegangen, aber nun sollten sich die Gäste erst einmal stärken. Vor unserer Abfahrt hatte ich schon das lodernde Feuer im Grilltisch fotografiert, einem Gerät in der Größe eines Billardtisches. So etwas hatte ich am Vortag beim » Gstöttner zum erstenmal gesehen. Anscheinend gehört ein Grill dieser Größe auf der » Mühlviertler Alm zum Standard.
In der gemütlichen Jausenstation bewunderte ich ein Foto, das Johann Lumetsberger bei Zirkuslektionen mit seinen Schimmeln zeigte. Ich wunderte mich - das hätte ich bei einem eingefleischten Fahrer nicht erwartet. Seine Frau erläuterte mir anhand dieses Fotos, wieviel Spaß sie mit ihren Pferden haben und wieviel Freude es ihnen macht, sich auch auf diese Art mit ihren Pferden zu beschäftigen.
Bei Tisch gab Johann die Geschichte zum Besten, wie eine Gruppe der » Freunde im Sattel anläßlich eines Spanienurlaubs ausreiten wollten. Er mußte zurückbleiben. Man war nicht bereit, ihm ein Pferd zu geben, weil er für die Andalusier zu schwer sei.
Nach diesem zünftigen Abendessen mit Holztellern schwangen wir uns wieder in den Sattel. Inzwischen war es schon ziemlich dunkel geworden und dunkelte während unseres Ritts immer mehr nach. Zunächst sah man noch einen Schimmer des Sonnenuntergangs, malerisch über einem Hügelrücken direkt neben dem Kegel mit der Ruine Ruttenstein, unserem noch fernen Ziel.
Natürlich versuchte ich, auch die Dämmerung und die Nachtstimmung vom Sattel aus einzufangen. Das ist mir zwar nicht so gut gelungen, wie ich gehofft hatte. Irgendwann habe ich dann noch die Einstellung der Kamera verändert und dadurch bessere Bilder machen können, aber ich weiß gar nicht, was ich da verändert habe. Ich muß wohl doch noch einmal die Bedienungsanleitung studieren.
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