| | Deutschland Pferdeland: Nummer 1 | | | |
| | | | Wachstumsmotor Pferdesport | | | |
| Im Laufe der letzten dreißig Jahre hat die Bedeutung der Pferdewelt in Deutschland ständig zugenommen. Ein Ende des Booms scheint gar nicht abzusehen. Natürlich geht die derzeitige wirtschaftliche Schwäche auch am Pferdemarkt nicht vorbei; dieser leidet aber nicht so stark und auch verspätet unter den Verhältnissen. Die gerade zu Ende gegangene Equitana hat erneut bewiesen, daß das Pferd in unserer Gesellschaft eine ganz herausragende Rolle spielt ( 33 Jahre Equitana, Feuer, Nebel, Tanz ).
So hat es sich Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht nehmen lassen, anläßlich des Festaktes eine Ansprache zu halten. Für die Politik ist der Pferdesport ein wichtiger Bereich, dessen Bedeutung auch in Zukunft vermutlich noch weiter wachsen wird.
Deutsche Pferde sind weltweit im Spitzensport erfolgreich, deutsche Pferde werden hoch gehandelt, die Pferdeindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, der viele Menschen ernährt. Neben den über die Vereine organisierten Pferdefreunden treiben mehr als 1,6 Millionen Menschen Sport mit dem Partner Pferd.
Die Pferdepopulation hat sich in den letzten vierzig Jahren vervierfacht. Etwa 1,1 Millionen Pferde leben heute in Deutschland. 7.000 - 10.000 Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt durch Reitunterricht und Ausbildung von Pferden. Die laufenden Kosten für die Unterhaltung der Pferde betragen etwa 2,6 Milliarden EUR pro Jahr. Der Gesamtumsatz im Pferdemarkt wird auf über 5 Milliarden EUR geschätzt. Fast 300.000 Menschen verdanken ihren Arbeitsplatz dem Pferd (Zahlen, Daten, Fakten, Presseunterlagen der FN).
Alleine auf den 21 Reitpferdeauktionen der Pferdezuchtverbände im Jahre 2004 wurden 978 Reitpferde zu einem Durchschnittspreis von knapp 19.000 EUR versteigert! Der Gesamtumsatz betrug fast 19 Millionen EUR. Auf den Hengst-, Stuten- und Fohlenauktionen der Zuchtverbände wurden weitere 1.722 Pferde und Ponys mit einer Gesamtsumme von über 18 Millionen EUR versteigert.
Am 15. Februar wurde in Berlin ein großer Festakt zelebriert, auf dem der Bundeskanzler eine seiner typischen launigen Reden gehalten hat, aus der ich den zweiten Teil vollständig zitiere, weil er eine Reihe von Fakten erwähnt, die durchaus interessant sind - oder wußten Sie, was der scheidende Präsident Thumann mit Pferden zu tun hat?
Vor einigen Monaten habe ich zufällig entdeckt, daß einer unserer Vierspännerfahrer Pferde von Thumann in seinem Gespann einsetzt.Thumann? Das ist ein Industrieller aus Düsseldorf, erklärte mir jemand, Stahl. Ach so. Deshalb wird der jetzt BDI-Präsident. Und deshalb kann der als FN-Vorsitzender nicht weitermachen. Natürlich.
Als BDI-Präsident ist Thumann viel stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. In den Internet-Quellen, die ich gefunden und studiert habe, wird seine Pferdeleidenschaft nicht erwähnt, höchstens einmal die Präsidentschaft der FN. Schon mit 19 Jahren mußte er die väterliche Firma übernehmen, weil sein Vater starb. Mit einem Vetter baute er später eine weltweit agierende Firmengruppe auf, die vor allem für die Automobilindustrie arbeitet und in verschiedenen Ländern insgesamt knapp 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Also nicht nur Stahl - damit fing es nur an.
Der BDI hat mit Thumann keinen Manager, sondern einen Eigentümer als Präsident, der als Mittelständler gilt. Im ersten Quartal seiner Präsidentschaft hat Thumann mehrfach deutlich zu dringenden wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Problemen Stellung genommen und dabei nicht nur Beifall von Seinesgleichen bekommen (» Industrieboss Thumann zum Jobgipfel: "Entscheidend ist, was am Ende rauskommt", » Nach Lob am Jobgipfel: Thumann erntet Kritik von Verbandskollegen).
Auch darauf geht der Bundeskanzler ein und bekennt, daß er an Thumanns Stelle FN-Präsident geblieben wäre und die BDI-Präsidentschaft ausgeschlagen hätte. Interessanterweise verrät er auch, was Thumann mit dem Pferdesport verbindet:
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