Unter den Blicken der Zuschauermassen und begleitet von unzähligen Fotografen ritten wir vom Schlosshof.
Es war ein unglaublicher Trubel. Wir wurden sogar von einem Hubschrauber begleitet, in dem Prominente saßen.
Ich versuchte, möglichst weit vorn zu sein, da Rashim immer unruhiger wurde. Je mehr Pferde vor ihm waren, desto heftiger versuchte er, nach vorn zu kommen.
Wir ritten im Schritt (tänzelnd!) eine schmale Waldstraße entlang, die sich nach einigen Minuten auf ein Feld öffnete.
Dort verteilten sich alle, und es wurde die Einteilung in das Springer- und das Nichtspringerfeld vorgenommen. Das Nichtspringerfeld wurde von Herrn Schiel geleitet, der diese Aufgabe routiniert und umsichtig meisterte.
Natürlich startete das Springerfeld zuerst. Und jetzt wurde es schwierig mit Rashim. Er musste zusehen, wie zunächst die beiden Schleppenleger losritten. Sie legten mittels eines am Sattel befestigten Kanisters die Duftspur für die Hunde.
Anschließend raste die Meute unter lautem Gebell "Geläut" hinterher, gefolgt von den Reiterinnen der Equipage. Dann kam das Springerfeld, etwa 20 Pferde. Und erst danach durften wir vom Nichtspringerfeld hinterher.
Zu diesem Zeitpunkt kreiselte Rashim schon in höchster Aufregung zwischen den anderen Pferden herum. Zum Glück war auf dem Feld genügend Platz. Als ich dann die Galopphilfe gab, startete er wie ein Turbolader durch und riss mir sofort die Zügel aus der Hand. Beim ersten Mal war ich so perplex, dass er mit seinem Schwung mehr als hundert Meter weit kam, bevor ich ihn einigermaßen unter Kontrolle hatte.
Und das trotz Kandare! Da ich genug Raum hatte, ließ ich Rashim vom Feld weg einen großen Bogen machen, um ihn dann wieder hinter die anderen Pferde zu bekommen, zumindest hinter den Master! Das gelang mir dann auch, aber ich hatte mehr Gewicht in den Händen als mir lieb war. Ich wusste, dass Rashim das länger aushalten als ich gegenhalten konnte.
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